Der Volkstrauertag ist ein Tag des Gedenkens an Millionen Kriegstote und Vertriebene, an Opfer von Gewaltherrschaft und Terror, umschrieb Oberbürgermeister Manfred Schilder die Bedeutung des Tages bei der Gedenkfeier auf dem Memminger Waldfriedhof. Und der Tag sei zugleich auch eine Mahnung zum Frieden. „Um den Frieden zu erhalten, müssen wir aktiv für ihn eintreten“, betonte der Oberbürgermeister. „Es gilt rechtzeitig zu erkennen, wo Bürgerrechte ausgehöhlt und Menschenrechte verletzt werden.“
Um den Frieden zu pflegen, müsse man einen kritischen Geist bewahren und sich gegen menschenverachtende Ideologien schützen, erklärte der evangelische Dekan Christoph Schieder in seiner Ansprache. Weltweit würden derzeit nationalistische Töne lauter. „Vom Nationalismus ist es oft nur ein kleiner Schritt zum Krieg“, mahnte der Geistliche. „Krieg beginnt nicht mit dem ersten Schuss, sondern mit hasserfüllten Gedanken.“
Feierlich legten Abordnungen des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge, der Traditionsgemeinschaft JaboG 34 und Fliegerhorst Memmingen, des Sozialverbands VdK, der Union des Friedens und der Stadt Memmingen am Mahnmal auf dem Waldfriedhof Kränze nieder. Musikalisch wurde die Gedenkfeier von der Jugendkapelle der Stadt Memmingen gestaltet.
Vorangegangen war der Gedenkfeier ein Trauerzug von der Münchener Straße auf den Waldfriedhof, angeführt vom Spielmannszug und Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr sowie von Mitgliedern des Roten Kreuzes. In den Trauerzug reihten sich Oberbürgermeister Manfred Schilder, Bürgermeisterin Margareta Böckh, Landtagsabgeordneter Klaus Holetschek, Ehrenbürger und 1. Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Dr. Ivo Holzinger, sowie Vertreterinnen und Vertreter des Kreisrats und Stadtrats sowie von Verbänden und Vereinen.
Auf dem jüdischen Friedhof wurde der jüdischen Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Efrat Pan, Kulturbeauftragte der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, sprach ein hebräisches Gebet und verlas einen Psalm zu Ehren der Toten.
Mit Gottesdiensten und Gedenkfeiern an Kriegerdenkmälern wurde der Volkstrauertag auch in allen Stadtteilen begangen.