Mit einem feierlichen Festakt in der Rathaushalle wurde der Leitende Rechtsdirektor Volker Kraus von Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger in den Ruhestand verabschiedet und mit dem „Kasimir“ geehrt. Kraus war 29 Jahre der Geschäftsleitende Beamte der Stadt Memmingen.
Mit dem schwäbischen Sprichwort „Nix gsagt is globt gnua“ wolle er heute mal brechen, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die zahlreichen Ehrengäste aus Kirche, Politik, Wirtschaft, Behörden und Hilfsorganisationen in der vollbesetzten Rathaushalle.
Anlass war die Verabschiedung von Volker Kraus, dem Geschäftsleitenden Beamten der Stadt Memmingen. In einem Rückblick würdigte Oberbürgermeister Dr. Holzinger die Arbeit des juristischen Beamten, welcher am 1. September 1980 bei der Stadt Memmingen seinen Dienst antrat und die Leitung der beiden Referate „Allgemeine Verwaltung“ (Referat 1) und „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“ (Referat 3) übernahm. Hinzu kamen noch zahlreiche weitere Aufgaben wie beispielsweise die Geschäftsführung der damaligen Kabelgesellschaft Donau-Iller, die Geschäftsführung des Zweckverbandes Landestheater Schwaben oder die Begleitung des Memminger Stadtentwicklungsprozesses.
Ein Steckenpferd von Kraus war der Katastrophenschutz. „Zum Glück ist die Stadt Memmingen von den ganz großen Katastrophen verschont geblieben“, bilanzierte das Stadtoberhaupt. Allerdings habe es auch mit dem Brand in der Azett-Seifenfabrik 1983, dem Zugunglück 1990 in Steinheim oder dem Großbrand von Biochema 1997 doch einige große Unglücksfälle gegeben, blickte Dr. Holzinger zurück.
Der Rathauschef dankte Kraus für die stets freundschaftliche, absolut verlässliche und loyale Zusammenarbeit in den 29 Dienstjahren. „Das lag wohl daran, dass sie immer wussten wie ich denke“, formulierte es Dr. Holzinger. Der OB schätzte die „ruhige Art“ und das „große Engagement“ seines obersten Beamten.
Als Abschiedsgeschenk bekam der scheidende Katastrophenschützer ein Blaulicht vom Rathauschef überreicht, welches „auch für das Fahrrad geeignet“ ist, so schmunzelnd der OB. Das offizielle Ruhestandgeschenk der Stadt überreichte Dr. Holzinger Kraus mit der Radierung des „Kasimirs“, eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt.
Stadtdirektor, Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz, alternierender Beiratsvorsitzender der AOK, der „Mann mit der Pfeife“ und so weiter und so weiter... „Ich kenne keine Persönlichkeit mit so vielen Titeln wie Sie“, zeigte der Gesamtpersonalratsvorsitzende Robert Jäger auf. „Ich habe Sie immer für ihre Ruhe und Gelassenheit, gerade auch im Katastrophenschutz bei größeren Schadensereignisse, beneidet“, so Jäger. Während viele in Hektik verfielen, sei Kraus immer die Ruhe selbst gewesen. Auch im Namen aller Personalvertretungen dankte Jäger für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Er persönlich habe „viel gelernt“ und werde den „angenehmen Geruch der Pfeife“ vermissen.
Für das entgegengebracht Vertrauen bedankte sich Volker Kraus in seiner Abschiedsrede bei Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, den Mitgliedern des Stadtrates und den anwesenden Behördenleitern, Organisationen und Vertretern von Feuerwehren und Rettungsdiensten. Hinter jeden guten Frau stehe meist auch ein brauchbarer Mann, zeigte Kraus auf. „Ich danke meiner Frau, dass sie mir die Zeit gelassen hat, die notwendig war, um meine Aufgaben, gerade auch an den vielen Abenden und Wochenenden, zu erfüllen“, so Kraus zum Schluss seiner Rede.
Musikalisch wurde der Abend vom Streichtrio der Sing- und Musikschule Memmingen mit Sarah und Stefanie Borner und Martina Neidhardt gestaltet.
