Mit einem Empfang im Rathaus der Stadt feierte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Kreisverband Memmingen-Unterallgäu sein 20-jähriges Jubiläum. Die ADFC-Verantwortlichen konzipierten eine interessante Ausstellung, welche auf 20 Jahre Vereinsarbeit zurückblickt und noch bis zum 30. April in der Rathaushalle zu sehen ist. Mit einem bunten Jubiläumsfest mit Aktionen rund ums Rad am Sonntag, 26. April, ist die Bürgerschaft auf den Marktplatz eingeladen.
Am Mittwochabend war am Marktplatz vor dem Rathaus kein Durchkommen mehr. Radlerinnen und Radler „blockierten“ den Zugang. Eine Demonstration mit Bürgermeisterin Claudia Knoll und dem Präsidenten des Europäischen Fahrradverbandes (ECF) Manfred Neun an der Spitze?
Nein, weit gefehlt. Es wurde Jubiläum in der Radler-Stadt Memmingen gefeiert. Der Kreisverband des ADFC blickte auf 20 Jahre erfolgreiche Vereinsarbeit zurück und was bot sich besser an, als den Festtag mit dem seit April 1992 stattfindenden Radtreff abzuschließen.
Zuvor hatte Bürgermeisterin Claudia Knoll stellvertretend für Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die Aktiven des Kreisverbandes und die Ehrengäste zum Empfang der Stadt Memmingen im Rathaus begrüßt. „Es gibt kein vielfältigeres Produkt als das Fahrrad. Das Rad wird jedem indviduellem Anspruch gerecht“, betonte Knoll. Vom „Lastesel“ bis hin zum Kult- und Designerobjekt gäbe es heute für alle Bedürfnisse Räder. Die Bürgermeisterin verwies auf das Radfahrkonzept der Stadt, dankte dem ADFC für die aktive Vereinsarbeit und der Polizei für Vorbereitung der Kinder auf den Straßenverkehr im Rahmen der Fahrradprüfung.
Landrat Hans Joachim Weirather sprach in seinen Grußworten die Leuchtturmprojekte des Landkreies im Jahre 2009 an: Neben einem neuen Beschilderungskonzept im Landkreis sei die Fortführung des Radweges von Mindelheim nach Buchloe und auf den ehemaligen Bahntrassen von Kellmünz nach Babenhausen und von Westerheim nach Ottobeuren geplant. „Damit kommt der Landkreis dem Anspruch wieder ein Stück näher, auch wirklich was für Radler zu tun“, führte Weirather aus, welcher selbst aktiver Radsportler ist.
Als etwas ganz spezifisches, was seine Kreise gezogen habe bezeichnete ECF-Präsident Manfred Neun den Kreisverband. „Ich möchte den Aktiven des ADFC danken, vor allem den Gründungsmitgliedern Helene Zeller und Reinhard Reimers, die den ADFC hier zu dem gemacht haben, was er heute ist“, so Neun. Der Memminger Fahrradpräsident blickte auf die Entwicklung des Radfahrens als solches zurück, betonte, dass es jetzt gelungen sei, das Fahrrad aus der „Freizeitecke“ herauszuentwickeln und stellte fest, dass der ADFC im europaweitem Vergleich zu den fünf besten Radfahrverbänden gehört.
Einen Rückblick auf 20 Jahre ADFC-Arbeit in Memmingen und im Unterallgäu gab Helene Zeller. „Damals hatten wir das Ziel gesteckt, uns für Rad- und Fußwege einzusetzen und das innerstädtische Verkehrskonzept mitzugestalten, blicke Zeller zurück. „Heute haben wir allen Grund dankbar zu sein“, bilanzierte das Gründungsmitglied. Neben einem Fahrradparkhaus, der Buxacher Straße als Fahrradstraße oder die roten Radwegmarkierungen habe man viel erreicht. Auch sei der Kreisverband sehr gut aufgestellt. Viele Aktiven und Tourenführerinnen und Tourenführer haben wiederum ein attraktives Jahresprogramm zusammengestellt. „Besonders möchte ich mich bei Reinhard Reimers für sein Engagement in der Vorstandschaft und als Vorsitzender bedankten“, betonte Zeller. Einen herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit sprach Zeller an die AOK, die Polizei und der Stadt Memmingen und dem Landkreis Unterallgäu aus.
Bürgermeisterin Knoll und Landrat Weirather hatten beide einen Scheck für die Vereinsarbeit im Gepäck. Die musikalische Umrahmung des Empfangs übernahmen Alwin Zwibel (Kontrabas) und Charly Seitz (Trompete).