Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung lobte die Bildungspartnerschaft Memmingen – Tschernihiw als leuchtendes „best-practice“-Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Städten in Deutschland und der Ukraine. Gemeinsam mit dem ukrainischen Generalkonsul, Vadym Kostiuk, begrüßte Fuchtel rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus insgesamt 66 Kommunen der ersten Deutsch-Ukrainischen Partnerschaftskonferenz in Nürnberg.
Im Mittelpunkt der Konferenz stand das Thema „Bildung und Wissenschaft“. „Wir freuen uns sehr über die Anerkennung unserer Arbeit“ sagt Günther Schuster, Leiter der kaufmännischen Wirtschaftsschule Jakob Küner und ehrenamtlicher Koordinator der Bildungspartnerschaft Memmingen- Tschernihiw. Gemeinsam mit der Leiterin des Memminger Europabüros, Alexandra Störl, stellte er das Memminger Erfolgsmodell vor. Die Bildungspartnerschaft Memmingen – Tschernihiw besteht seit über 20 Jahren. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Nachhaltigkeit und den gefestigten Strukturen stieß sie auf großes Interesse. Im Rahmen dieses Projektes erhalten Auszubildende, Lehrkräfte und Fachleute aus der ukrainischen Partnerkommune jährlich in Memmingen stattfindende Fortbildungen in den Bereichen Elektrotechnik, KFZ, Holztechnik sowie im kaufmännischen Sektor. Auch Memminger Lehrkräfte der beiden Berufsschulen reisen regelmäßig in die Ukraine, um vor Ort Schulungen durchzuführen und Strategien mit den Kooperationspartnern festzulegen. Ein Schwerpunkt der Arbeit legt auch in der Vermittlung des dualen Bildungssystems, das in Deutschland weltweit weitestgehend einzigartig ist. Im Anschluß an die Präsentation von Schuster und Störl, die in Nürnberg unter dem Titel „Best practice Bildungspartnerschaft Memmingen – Tschernihiw“ lief, folgte eine Podiumsdiskussion mit Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel,
Auf besonders großes Interesses stieß bei den Memminger Vertretern die Vorstellung des „Schnellstarterpakets Ukraine“ durch den Staatssekretär und den Projektleiter Dr. Michael Hamalij. Das Paket bietet für den Ausbau und die Belebung der Partnerschaften eine finanzielle Unterstützung bis zu 50.000 Euro.
„Kommunen sind die Wurzeln unserer globalisierten Welt: Was in der eigenen Stadt, im eigenen Dorf passiert, das geht die Menschen unmittelbar an und bewegt sie. Gerade in politisch unruhigen Zeiten sind Kommunen daher Stabilitätsanker für ihre Bürgerinnen und Bürger. Mit einem Schnellstartprogramm als neuem innovativem Element geht das BMZ bei der Unterstützung der Kommunen in der Ukraine einen neuen Weg. Mit diesem Vorgehen können die Bedürfnisse der Menschen vor Ort konkret aufgegriffen werden, Aktivitäten mit den Bürgern zusammen umgesetzt und Know-how auf kommunaler Ebene ausgetauscht werden. So entsteht größeres Verständnis für die Situation, was zu neuem Miteinander führen kann. Das genau brauchen wir." betonte Hans-Joachim Fuchtel.
Hier sehen Schuster und Störl „eine Riesenchance, die Bildungspartnerschaft nachhaltig zu sichern und noch weiter auszubauen“. Gerade die Nachhaltigkeit des Projektes sei von ganz besonderem Wert. Und Störl ergänzt „Gerade im Bereich der Bildung sind die Gelder am besten angelegt“.
Erstmals organisierte Engagement Global gGmbH, Servicestelle Kommunen in der Einen Welt in Kooperation mit dem Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und der Stadt Nürnberg eine Deutsch-Ukrainische Kommunale Partnerschaftskonferenz. Die Veranstaltung in der Nürnberger Meistersingerhalle richtete sich an Vertreterinnen und Vertreter deutscher und ukrainischer Kommunen, die durch partnerschaftliche Beziehungen miteinander verbunden sind.