Vor ausverkauftem Haus präsentierte das Luftwaffenmusikkorps 1 München in der Stadthalle alle Facetten der Blasmusik zu Gunsten von sozialen Projekten in den Partnerstädten der Stadt Memmingen. Nach 33 Jahren als Chef eines Musikkorps und seinem vierzehnten Konzert in Memmingen wurde Oberstleutnant Hans Orterer zum Abschied geehrt.
„Das war großartig“, „Ein wundervolles Konzert“ oder „Der Orterer und sein Orchester – ganz große Klasse“. Diese und noch mehr beigeisterte Äußerungen waren am Ende eines gelungenen Abends in der Stadthalle Memmingen aufzuschnappen.
Seit Jahren organisiert die Stadt Memmingen in enger Zusammenarbeit mit der Traditionsgemeinschaft Jagdbombergeschwader 34 „Allgäu“ anlässlich des Tags der Deutschen Einheit ein Benefizkonzert mit dem Luftwaffenmusikkorps 1 München. Der Erlös des Konzerts wird für soziale Projekte in den Partnerstädten der Stadt Memmingen verwendet.
Doch wer meint, hier wird ausschließlich klassische Militär- und Marschmusik gespielt, weit gefehlt. Natürlich darf der ein oder andere Marsch nicht fehlen, doch die Inszenierungen vom Chef des Luftwaffenmusikkorps wie der zu Konzertbeginn gespielte „Parademarsch der 18er Husaren“ sind ein Genuss für die Ohren. Oberstleutnant Hans Orterer ist es wiederum gelungen, einen bunten Programm-Mix aus bekannten klassischen Melodien und beliebter Unterhaltungsmusik zusammenzustellen. Die Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“ von Jaques Offenbach oder ein Querschnitt durch die Melodien des „Dschungelbuches“ von Robert B. Shermann setzte den ein oder anderen Besucher in Erstaunen. Orterer sorgte mit seiner bekannten humorvollen und informativen Moderation für einen kurzweiligen Abend.
Nach 33 Jahren als Chef eines Musikkorps und seinem vierzehnten Konzert mit dem Luftwaffenmusikkorps 1 in Memmingen bedankte sich Orterer, der älteste aktive Soldat der deutschen Militärmusik, bei dem Memminger Publikum mit der Eigenkomposition „Das war’s!“.
Einen Blumenstrauß überreichte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger Oberstleutnant Orterer für den Konzertabend. Für Treue, Unterstützung und Verdienste um die Traditionsgemeinschaft des Jagdbombergeschwaders 34 „Allgäu“ und Förderer des Reservistenmusikzuges zeichnete Oberst i. G. Heinrich Schneider als Vorsitzender Orterer mit der Ehrennadel der Traditionsgemeinschaft aus. Edmund Mikusch, Vorsitzender und Zugführer des Reservistenmusikzuges, dankte mit einer Bildercollage für die „sehr gute Begleitung“ der Musiker durch Orterer, welcher den Musikzug musikalisch und fachlich betreute.
Oberbürgermeister Dr. Holzinger ehrte den scheidenden Chef des Musikkorps mit einem Wechterstich der Stadt Memmingen und überreichte einen Memminger Mau als süßen Gruß. „Sie sind als ständiger Ehrengast, auch ohne Luftwaffenmusikkorps, jederzeit nach Memmingen eingeladen“, so der Memminger Rathauschef und „forderte“, genauso wie die Gäste in der Stadthalle eine Zugabe. Dies griff Orterer gerne auf und verpflichtete das Stadtoberhaupt den „Laridah Marsch“ an der großen Trommel mitzuspielen.
Stehende Ovationen eines begeisterten Publikums begleiteten den traditionell zum Schluss eines jeden Konzertes des Luftwaffenmusikkorps gespielten Fliegermarsch.
Die Nachfolge von Orterer tritt der 39-jährige Oberstleutnant Karl Kriner an. Der gebürtige Garmisch-Partenkirchener ist derzeit Chef des Wehrbereichsmusikkorps I, Neubrandenburg. Es ist geplant, dass Kriner am Dienstag, 26. Oktober 2010 in Memmingen sein erstes Benefizkonzert mit dem Luftwaffenmusikkorps 1 gibt.
