Zur Verleihung des Memminger Freiheitspreises gab es diesmal ein großes Rahmenprogramm. Direkt rund um die Kramerzunft in deren Zunftstube die Artikel abgefasst wurden, waren am Weinmarkt, Roßmarkt und Mangfallplatz Stände vieler Gruppierungen und Initiativen aufgebaut. Die grundsätzliche Forderung der Bauern im Jahr 1525 war die nach mehr Freiheit, mehr Mitbestimmung und Gerechtigkeit sowie das Angebot zum Dialog. Grob zusammengefasst waren dies auch die grundlegenden Anliegen der teilnehmenden Gruppierungen auf dem Markt der Möglichkeiten. Mit Hilfe von Aktionen, wie zum Beispiel einem Hindernisparcours, wurde auf die Wichtigkeit von Barrierefreiheit aufmerksam gemacht. Der Kinderschutzbund verwies bezugnehmend auf die „Zwölf Artikel“ auf die Kinderrechte. Während die Arbeitskreise nicht nur ihre Arbeit vorstellten, sondern auch auf die Wichtigkeit der Partizipation aller Bürgerinnen und Bürger in der städtischen Gesellschaft aufmerksam machten. Sie versuchten entweder mit Verlosungen, Gewinnspielen oder kreativen Angeboten die Besucherinnen und Besucher zu unterhalten und ins Gespräch zu kommen.
Auf der Bühne am Weinmarkt konnte auf einer Videoleinwand der Festakt zur Preisverleihung aus der Martinskirche live verfolgt werden. Nachdem der Preisträger Prof. Dr. Heribert Prantl sowie Laudator Prof. Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D., sich in der Zunftstube in der Kramerzunft in das Goldene Buch der Stadt Memmingen eingetragen hatten, sprachen beide ebenfalls noch auf der Bühne. Oberbürgermeister Manfred Schilder begrüßte die zahlreichen Interessierten herzlich. Danach führten Dekanin Claudia Schieder und Dekan Christoph Schieder durch das Programm, das der Internationale Frauenchor „Silk Road“ musikalisch umrahmte. Zusätzlich trugen eine Gruppe Bauern samt dem Theologen Christoph Schappeler, die zwölf Artikel als szenische Lesung verkürzt vor.
Einige der Geschäfte rund um den Weinmarkt hatten sich für die Feierlichkeiten ebenfalls besondere Angebote zum Thema „Zwölf Artikel“ einfallen lassen. Während der Chor „Joy of Voice“, das Impro Theater „zweifellos & friends“ sowie ein Beitrag des Vereins „Benachteiligt“ rund um das Thema LGBTIQ+ das bunte Bühnenprogramm abrundeten.