Die von Primož Trubar im Jahr 1564 verfasste „Slovenska Cerkovna Ordninga“ war jetzt für einige Wochen in der National- und Universitätsbibliothek in Ljubljana ausgestellt. Mittlerweile ist ein Digitalisat des sehr wertvollen Buches auf den Webseiten des Stadtarchivs Memmingen einsehbar.
Im vergangenen Jahr entdeckte der Neu-Ulmer Fragmente-Experte Dr. Ulrich-Dieter Oppitz in der wissenschaftlichen Stadtbibliothek in Memmingen ein Exemplar einer Slowenischen Kirchenordnung. Nur die Vatikanische Bibliothek in Rom hat ein weiteres Exemplar. Zur Präsentation des wertvollen Fundes kam eigens eine Delegation aus Slowenien in das Memminger Rathaus.
Für einige Wochen wurde die „Slovenska Cerkovna Ordninga“ nun in der National- und Universitätsbibliothek in Ljubljana präsentiert. In Anwesenheit von Staatspräsident Borut Pahor, Kulturminister Dr. Uros Grilc sowie der deutschen Botschafterin Dr. Anna Prinz und Vertretern der protestantischen Kirche wurde die Ausstellung "The Church of the Slovenian Language" eröffnet.
Stadtarchivar Christoph Engelhard übermittelte in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die Grüße der Stadt Memmingen und überreichte Bibliotheksdirektorin Martina Rozman Salobir Forschungsarbeiten zur Geschichte Memmingens im 15. und 16. Jahrhundert.
Der slowenische Literaturprofessor Prof. Dr. Kozman Ahačič konzipierte die Ausstellung und verwies dabei auf Vorbilder der Slowenischen Kirchenordnung im deutschsprachigen Raum. Dr. Ahačič ging auf die einzelnen inhaltlichen Aspekte, darunter den Aufbau eines geregelten Schulwesens im Herzogtum Krain, ein. Selbstverständlich kam auch die sprachgeschichtliche Bedeutung des slowenischen Reformators zur Sprache.