Als einer der ersten in Bayern wurde vor 30 Jahren in Memmingen der Ausländerbeirat ins Leben gerufen. Im Rahmen eines Festaktes im Rathaus wurde dieses "Integrationsmodell" der ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gewürdigt.
"Früher wurde er als "Spaghettifresser" bezeichnet", so der Vorsitzende des Ausländerbeirates, Cavaliere Antonino Tortorici. Heute hätten alle Deutsche an Spaghettis Geschmack gefunden. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger erinnerte an die Vorgeschichte des Ausländerbeirates, welcher 20 Jahre lang von Gertraude Woller, geleitet wurde. Dass Woller ihr Amt als Ausländerbeauftragte der Stadt Memmingen jetzt niederlegt, nahm Dr. Holzinger mit Bedauern zur Kenntnis.
Die Vorreiterrolle des Memminger Ausländerbeirates wurde auch von Ministerialrat Helmut Huber vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales bescheinigt. Besonders wurde der gute "Kontakt" mit Gertraude Woller hervorgehoben.
Stehenden Ovationen gab es für die Abschiedsrede von Gertraude Woller, die schon vor der Gründung des Ausländerbeirates im Jahr 1975 aktiv war. Über Hausaufgabenbetreuung und Hilfestellungen im Umgang mit den Behörden habe sich die Arbeit im Laufe der Jahre gewandelt. So sei heute verstärkt die Seniorenarbeit ein Aufgabenspektrum.
Für die musikalische Gestaltung der Feierstunde sorgten eine türkische Kindergruppe und die Gruppe "Quilapan".
Unser Bild zeigt von links: Gerd Böhler (Verbindungsmann der Stadt zum Ausländerbeirat), Cav. Antonio Tortorici (Vorsitzender des Ausländerbeirates), die scheidende Ausländerbeauftragte der Stadt, Gertraude Woller, sowie Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger.
