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200 Jahre mitten im Leben

Erstellt von Pressestelle |

Kanzelrede von Diakoniepräsident Dr. Ludwig Markert, mit anschließendem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt

„200 Jahre mitten im Leben“ - so der Titel der Kanzelrede zu ehren der Gründerväter der Diakonie Wilhelm Löhe und Johann Hinrich Wichern, welche beide im Jahr 1808 geboren wurden. Dr. Ludwig Markert brachte in der Martinskirche deutlich zum Ausdruck, dass der Grundgedanke „Diakonie“ von Löhe und Wichern nicht nur ein Thema der Vergangenheit war, sondern heute immer noch eine wichtige Rolle spielt.

Was ist Diakonie? - Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen, welcher durch den Glauben an Jesus Christus und praktizierte Nächstenliebe die Menschen verbindet. Zum zweihundertsten Geburtstag der Gründerväter hatte die Diakonie Memmingen Dr. Ludwig Markert in die St. Martin Kirche eingeladen. Der Präsident des Diakonischen Werkes Bayern, brachte das Leben und die Wirkungsgeschichte der beiden Persönlichkeiten nahe und zog Gleichnisse mit dem heutigen Leben. In seiner Kanzelrede zitierte er beispielsweise aus der programmatischen Rede Wicherns auf dem Wittenberger Kirchentag im Jahre 1848 mit dem Titel „Die Liebe gehört mir wie der Glaube“, oder verwies darauf das der Grundgedanke „Diakonie“ kein Thema des vorletzten Jahrhundert sei. "Sondern auch heute stets aktuell ist". Was damals die Industrialisierung war, sei heute die Globalisierung und die Spanne zwischen superreich und bettelarm werde immer größer. „Es sollte jeder Mensch von seinem Einkommen leben können und Arbeit geht vor Armut“, waren zentrale Themen die Markert in seiner Rede auf den Punkt brachte.

Während Johann Hinrich Wichern mehr die „geistig-kirchlichen Säulen“ der Diakonie festlegte, agierte der Theologiestudent und später Pfarrer Wilhelm Löhe eher praktisch. Der Pfarrer erkannte in seiner Gemeinde Neuendettelsau schnell die dort bestehenden sozialen Probleme des 19. Jahrhunderts und machte sich daran eine Lösung zu finden. Löhe sah viele junge, arme Frauen ohne Perspektive und Aufgabe, gleichzeitig gab es viele hilfebedürftige und behinderte Kinder. Der Theologe löste diese Probleme durch sein soziales Verständnis und bildete von nun an Frauen für die Betreuung der behinderten Kinder aus. Somit entstand die erste Diakonie in Neuendettelsau, welche bis heute eine der größten Deutschlands ist. Die Namen Caroline Rheineck und Amalie Rehm beide aus Memmingen stammend, verbindet man noch heute mit dieser ersten Diakonie. Beide Memmingerinnen leiteten dieses erste Pflege- und Behindertenheim über viele Jahre, was auch den Anstoß dazu gab die Rheineck-Stiftung und das Caroline-Rheineck-Haus in Memmingen ins Leben zu rufen.

Im Anschluss an seine Kanzelrede trug sich Dr. Ludwig Markert in das Goldene Buch der Stadt ein, sowie einige Besucher die den Gottesdienst besuchten. Das Hauswirtschaftsteam der Diakonie Memmingen sorgte vor der Martinskirche mit einem leckeren Büfett für das leibliche Wohl.

Beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Memmingen, in der Martinskirche.
Beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Memmingen Präsident des Diakonischen Werkes Bayern Dr. Ludwig Markert (sitzend), Dekan Kurt Kräß (links), Stadtrat Stefan Gutermann (Mitte) neben Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger.Bild Pressestelle der Stadt Memmingen.