Eine 100köpfige Delegation der Stadt Memmingen, bestehend aus Vertretern des Stadtrates, der Wirtschaft, der Bildungspartnerschaft, der Gastronomie, des Reservistenmusikzuges der Traditionsgemeinschaft Jabo 34 Allgäu und dem Allgäuer Bauernchor weilten für mehrere Tage in der ukrainischen Partnerstadt um das 20jährige Jubiläum zu feiern. Zu der offiziellen Delegation der Stadt Memmingen mit Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger an der Spitze zählten auch die Stadträte Wolfgang Courage, Stefan Gutermann, Hermann Zelt, Kreishandwerksmeister Robert Plersch, der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft MM-UA Gottfried Voigt, der ehemalige Kommodore des Jabo 34 Allgäu Heinrich Schneider, Raisa Schmidberger, Leiterin der Tanzgruppe Orchidee, Städte-Partnerschaftsbeauftragte Alexandra Störl und Dolmetscher Viktor Weiler.
Die deutschen Freunde erwartete während ihres Aufenthaltes ein vielfältiges und interessantes Festprogramm. Als erster Höhepunkt stand sogleich ein Empfang beim Gouverneur des Tschernigiver Gebietes, Vladimir Homenko, auf der Agenda. Homenko betonte die Notwendigkeit neuer Lehrmethoden, die Notwendigkeit grundlegende Bereiche der Wirtschaft zu erneuern sowie das Geschäftsklima, die Infrastruktur und den Lebensstandard der Bevölkerung zu verbessern. Der Empfang fand im Beisein der offiziellen Delegation der Stadt Memmingen, der Bildungspartnerschaft, zahlreicher Fotografen und Kamerateams im Weißen Haus am Roten Platz von Tschernigiv statt. Alle dortigen politischen Vertreter sind sich einig, daß diese Verbesserungen nur erreichbar sind, wenn sie auf die Erfahrungen europäischer Länder, und hier insbesondere auf die Erfahrungen Deutschlands zurückgreifen können. Nicht zuletzt auch, um möglichst schnell in die Europäische Union aufgenommen zu werden. In diesen Aussagen spiegelt sich der große Wunsch vieler Ukrainer wider.
Angesichts der gemeinsamen Geschichte der ehemaligen Sowjetunion und Deutschlands stellten die Kranzniederlegungen am „Ehrendenkmal der sowjetischen Soldaten“ und auf dem „Soldatenfriedhof“ sehr ergreifende Momente dar. Die Niederlegungen umrahmten der Allgäuer Bauernchor, die Traditionsgemeinschaft Jabo 34 Allgäu und das Stabsmusikkorps von Tschernigiv. Die deutschen Musiker spielten die ukrainische Hymne, die ukrainischen Musiker die deutsche. Gemeinsam spielten sie die Europahymne. Bewegende Gesten, die der tiefen Freundschaft und Verbundenheit sowie dem Frieden unter den Völkern Ausdruck verleihen. Sowohl der Allgäuer Bauernchor als auch die Traditionsgemeinschaft Jabo 34 Allgäu waren bereits 1997 bei einem Besuch in der Partnerstadt mit von der Partie. Freundschaft verbindet eben!
Partnerschaft mit der Internatsschule Juri Kozubinksi
Die Memminger Elsbethenschule pflegt eine Freundschaft mit der Internatsschule Juri Kozubinksi. Memminger Schülerinnen und Schüler sammelten in zahlreichen Aktionen einen Geldbetrag, den die Lehrerschaft nochmals aufstockte. So übergab Oberbürgermeister Dr. Holzinger dem dortigen Schulleiter eine Summe von insgesamt 1.800 Euro.
Tage der Bayerischen Küche
Vertreter der Gastronomie, Herbert Breckel und Tobias Hertel, reisten mit nach Tschernigiv, um die ukrainischen Köche in die Künste der schwäbisch-bayerischen Küche einzuführen und zu schulen. So servierten die Gastronomen anlässlich der Eröffnung der Tage der Bayerischen Küche ein 7gängies Menü, das jeweils abwechselnd aus einem schwäbischen und einem ukrainischen Gang bestand. Eine bunte Mischung aus Kässpätzle und „Borscht“, eine eintopfartigen ukrainische Suppe. An dem Menü erfreute sich nicht nur die „Ständige Vertreterin“ des deutschen Botschafters in Kiew, Anka Feldhusen, sondern auch Teile der Memminger Vertreter.
Nach drei erlebnisreichen und eindrucksvollen Tagen reiste der Großteil der Memminger Delegation am Montag Abend wieder in die Maustadt zurück. Die Bildungspartnerschaft kehrt am Mittwoch Abend zurück.
