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André ist ratlos. Der Vater zweier erwachsener Töchter, der zunehmend mit „kleinen Löchern im Gedächtnis“ kämpft, wie er selbst es beschreibt, kann einfach seine Uhr nicht mehr finden; es muss sich offensichtlich um Diebstahl handeln. Aber nicht nur Gegenstände verschwinden, besonders verwirrt ihn die ständig veränderte Anordnung der Möbel und dass immer wieder unbekannte Personen in seiner Wohnung auftauchen. Um die Konfusion auf die Spitze zu treiben, konfrontiert seine Tochter Anne ihn mit immer neuen Plänen für ihre Zukunft.

André ist einer von über 8 Millionen Demenzerkrankten in Europa. Der französische Autor und Drehbuchschreiber Florian Zeller hat mit seinem Stück VATER Menschen mit der Diagnose Alzheimer eine Bühne gegeben – und dies auf eine einfühlsame, kenntnisreiche und dabei dramaturgisch ausgefeilte Weise. Denn wir erleben den Verlust von Gedächtnis, Erinnerung, Orientierung in Zeit und Raum und die alltäglichen Verwirrungen konsequent aus der Perspektive von André. Es ist seine dissoziierte Wahrnehmung, die das Stück als Grundlage seiner Komposition hat. Mag sich Andrés Tochter Anne noch so sehr um ihn kümmern und seine Betreuung aufopferungsvoll gestalten – unerbittlich verzerrt die Krankheit das Gutgemeinte zu Bedrohlichem und Verstörendem in seinem Kopf.

Florian Zellers preisgekröntes Stück hat seit seinem Erscheinen 2012 nicht nur die Bühnen weltweit erobert. Seine Drehbuch-Adaptation für den Film THE FATHER und Anthony Hopkins in der Hauptrolle wurden 2021 mit einem Oscar ausgezeichnet.