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Denkmalpreis für Sanierung des Zehntstadels

Erstellt von Pressestelle |

Bezirk zeichnet Stadt Memmingen aus - Denkmalpflegerische Sanierung und Umbau des Zehntstadels in Steinheim gewürdigt

Mit fünf Denkmalpreisen hat der Bezirk Sanierungsprojekte in Schwaben ausgezeichnet, die sich durch fachliche Qualität, finanzielles Engagement oder besondere Kreativität hervorheben. Dabei wurden Preisgelder in Höhe von 30.000 Euro vergeben.

Bei der diesjährigen Verleihung der Denkmalpreise 2021/22 vergab der Bezirk Schwaben fünf Preise. „Unsere Preisträgerinnen und Preisträger haben alle dazu beigetragen, unsere schwäbische Kultur zu erhalten, zu bewahren und gleichzeitig für kommende Generationen erlebbar zu machen“, sagte Bezirkstagspräsident Martin Sailer im Rahmen der Preisverleihung im Ofenhaus beim Gaswerk in Augsburg. „Unsere Kulturlandschaft ist ein jahrhundertealtes Erbe, das wir als Bezirk erhalten möchten.“

Eine Auszeichnung mit einem Preisgeld in Höhe von je 10.000 Euro erhielten Alexander Stärker aus Aystetten für die Restaurierung des Schlossanwesens Louisenruh, Familie Striebel aus Kirchheim für die Sanierung der Alten Sölde in Kirchheim und Judith Spindler aus Waal-Waalhaupten für die Sanierung eines ehemaligen Bauernhauses. Zwei undotierte Anerkennungspreise gingen an die Stadt Augsburg für die Sanierung des Färberturms und die Stadt Memmingen für die Sanierung des Zehntstadels in Steinheim. „Auch in diesem Jahr haben die zahlreichen Bewerbungen wieder einmal gezeigt, welche Bedeutung die Denkmalpflege bei uns in Schwaben hat“, sagt Bezirksheimatpfleger Christoph Lang. „Die prämierten Objekte sind wahre Leuchtturm-Projekte: Sie beweisen, dass moderner Denkmalschutz möglich ist.“

"Der Zehntstadel in Steinheim ist ein außergewöhnliches Beispiel für bürgerliches Engagement im Rahmen des Denkmalschutzes. Der jahrelange Einsatz für den Erhalt des Objekts ist beispielhaft; einerseits für die Widerstände, die im Bereich Denkmalpflege häufig zu überwinden sind, andererseits für die hervorragenden Ergebnisse, die letztendlich ein ganzes Umfeld aufwerten können. Das Gebäude steht damit pars pro toto für den Denkmalschutz in all seinen Facetten", heißt es vonseiten des Bezirks.

Der Hintergrund zur Sanierungsmaßnahme wird vonseiten des Bezirks wie folgt beschrieben: "Seit 1448 gehörte das Dorf Steinheim zur Unterhospitalstiftung der Reichsstadt Memmingen. Wann der Zehntstadel entstand, ist unbekannt; erst 1751 wird er das erste Mal bei einer Erweiterung erwähnt. 1848 verlor der Zehntstadel seine Funktion, er wurde zu einem bäuerlichen Anwesen umgebaut. Das heutige Erscheinungsbild ist vor allem durch diese Überformung geprägt. Im großen Veranstaltungssaal im Westteil wird durch die Restaurierung der Funktionsbau des Zehntstadels wieder erfahrbar. Durch die Restaurierung des Zehntstadels konnte für das Dorf Steinheim eine neue Mitte geschaffen und gleichzeitig eine Aufwertung der dörflichen Struktur erreicht werden. Mit den Baumaßnahmen wurde ein neuer öffentlicher Raum geschaffen, der von der Dorfgemeinschaft zu musikalischen und kulturellen Zwecken genutzt wird. Die Sanierung war über lange Zeit ein Anliegen einer historisch informierten und für ihr Dorf engagierten Gruppe von Dorfbewohnern, die gegen alle Widrigkeiten ankämpften und denen es gelang, einen Raum für Veranstaltungen und gesellschaftliches Miteinander zu schaffen."

Für den Denkmalpreis wurden von den Kreis- und Stadtbauverwaltungen, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und den Heimatpfleger*innen zahlreiche Vorschläge eingereicht. Die Heimatpflege des Bezirks Schwaben besichtigte die Objekte und erstellte nach Rücksprache mit Experten Gutachten zu den Denkmälern. Die Jury für den Denkmalpreis bildeten in diesem Jahr Christoph Lang (Bezirksheimatpfleger), Christian Mischo (Abteilungsleiter des Bezirks für „Bau, Umwelt und Energie“), Dr. Bernhard Niethammer (Leiter des Schwäbischen Bauernhofmuseums Illerbeuren), Felix Guffler (wiss. Mitarbeiter Bezirksheimatpflege) und Theresa Hauck (wiss. Volontärin Bezirksheimatpflege).

Der Bezirk Schwaben vergibt seit 2002 jährlich Denkmalpreise. Ausgezeichnet werden Sanierungen, die sich durch die fachliche Qualität der Maßnahme, das finanzielle Engagement des Eigentümers, die Kreativität bei der Durchführung und die Bedeutung des Denkmals hervorheben. Für den Denkmalpreis werden jährlich insgesamt 30.000 € Preisgelder vergeben.

Für die Sanierung des Zehntstadels in Memmingen-Steinheim zeichnet der Bezirk die Stadt Memmingen mit dem Denkmalpreis aus. (Foto: Elena Henrich)