Stadt Memmingen:Life-Nature-Projekt "Benninger Ried"

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Kalkquellsumpf- und Kalkquellmoorgebiet

Das Naturschutzgebiet Benninger Ried ist ein Kalkquellsumpf- und Kalkquellmoorgebiet, das von einem Gürtel überwiegend extensiv genutzter Nasswiesen umgeben ist. Aufgrund seiner Größe und seines Zustandes darf dieses Kleinod auch über Bayerns Grenzen hinaus als einzigartig bezeichnet werden. Es wurde deshalb zu Recht in das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000 aufgenommen.
Mit ca. 22 ha nimmt das Benninger Ried heute allerdings nur noch einen Bruchteil seiner ursprünglichen Fläche ein, die noch Anfang des 19. Jahrhunderts 133 ha betrug. Mittlerweile ist auch die noch verbliebene Restfläche stark gefährdet.
 

Kalk-Quellmoorgebiet-Schutz

Mit der Meldung des Naturschutzgebietes Benninger Ried für das Schutzgebietsnetz NATURA 2000 der Europäischen Union und der damit möglichen finanziellen Förderung im Rahmen eines LIFE-Natur-Projekts besteht die Möglichkeit, eine dauerhafte Verbesserung der Situation im Benninger Ried zu erreichen und die gefährdete Tier- und Pflanzenwelt - langfristig zu erhalten.

Neben der Forcierung der auch schon vor diesem Projekt begonnenen Entbuschungsarbeiten steht dabei v.a. die Sanierung des Wasserhaushaltes im Vordergrund. Ziel ist, Quantität und Dynamik der Quellschüttung nachhaltig zu verbessern und damit auch die für das Kalkquellmoor und seine Pflanzengesellschaften entscheidenden Kalkausfällungen zu gewährleisten.
 

Riednelke (Armeria purpurea)

Die Riednelke (Armeria purpurea) kann ohne Übertreibung als Wahrzeichen des Benninger Rieds bezeichnet werden. Das weltweit letzte Vorkommen dieser Pflanze findet sich hier. Mit Hilfe des EU-LIFE-Natur-Projekts "Benninger Ried" wird versucht, den Lebensraum für diese und andere stark gefährdete Arten auf Dauer zu erhalten.

Sumpfherzblatt

Das Sumpfherzblatt (Parnassia palustris) blüht bis spät in den Herbst hinein. Durch die besondere Anordnung der Blütenblätter bündelt es das Sonnenlicht auf das Blüteninnere. Aufgrund der dadurch erzeugten höheren Temperaturen halten sich Bestäuberinsekten bevorzugt in diesen Blüten auf.

Ringelnatter

Die Ringelnatter (Natrix natrix) kommt bevorzugt im und am Wasser vor und findet im Benninger Ried optimale Verhältnisse vor; ein genetischer Austausch mit anderen Teilpopulationen ist allerdings aufgrund der isolierten Lage des Gebietes nur schwer möglich.

Extensive landwirtschaftliche Fläche

Für die landwirtschaftlichen Flächen im Umfeld des Benninger Rieds wird eine extensive Nutzung angestrebt. Dadurch werden die Nähr- und Schadstoffeinträge im Kerngebiet verringert und zudem weitere gefährdete Tier- und Pflanzenarten gefördert.