Am Sonntagabend (19.10.) ist in Memmingen die Bayernausstellung „Projekt Freiheit – Memmingen 1525“ des Hauses der Bayerischen Geschichte zu Ende gegangen. Die Besucherzahlen machen deutlich: Die Ausstellung rund um die vor 500 Jahren in Memmingen verfassten Zwölf Artikel war ein voller Erfolg, informiert das Haus der Bayerischen Geschichte in einer Pressemitteilung. 53.275 Besuche wurden allein im Dietrich-Bonhoeffer-Haus gezählt. 26.114 Besuche wurden unter der historischen Holzdecke am Ort der Geschichte in der Kramerzunft gezählt. Als zentraler Baustein des Bauernkriegs-Gedenkjahres war die vom Haus der Bayerischen Geschichte konzipierte, zusammen mit der Stadt Memmingen präsentierte Ausstellung seit 16. März an den beiden Spielorten zu sehen. Im Vergleich zu den Landesausstellungen in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Thüringen rangiert die Schau in Memmingen als eine der, wenn nicht die erfolgreichste Sonderausstellung überhaupt.
Rund um das zentrale Exponat – eine originale Ausgabe der Zwölf Artikel von 1525 – war eine immersive Ausstellung mit vielen medialen und inszenatorischen Elementen ins Werk gesetzt worden. Während der Laufzeit bekamen die Besucherinnen und Besucher umfassende Einblicke in den Bauernkrieg, die Versammlung der Bauern in Memmingen und ihre Forderungen an die Obrigkeit in den Zwölf Artikeln. Als besonderes Highlight der Ausstellung erwies sich neben Sebastian Lotzer als zeitreisender Ausstellungsbesucher eine interaktive Medienstation, an der die Besucherinnen und Besucher ihren eigenen „Freiheitsartikel 2025“ verfassen konnten. Die hohe Besucherzufriedenheit zeigen nicht zuletzt Kommentare aus dem Besucherbuch wie „Sehr gut verständliche Darstellung, kurzweilig präsentiert, nicht überladen – tolle Ausstellung!“. Oder: „Präsentation eines schwierigen Themas durch den sinnvollen und kreativen Einsatz von Medienstationen. Absolut sehenswert und auf unterhaltsame und emotionale Weise lehrreich.“
Ein besonderes Augenmerk hatte die Ausstellung neben einem hohen Maß an Nachhaltigkeit auf inklusive Maßnahmen mit Texten in Brailleschrift, einem taktilen Leitsystem für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen sowie Angebote in Leichter Sprache gelegt. Auch kamen zahlreiche Schulklassen in die Ausstellung und nutzen die museumspädagogischen Programme und die eigens auf unterschiedliche Jahrgangsstufen zugeschnittenen Führungen.
In Zusammenarbeit mit einem Netzwerk aus lokalen, regionalen und überregionalen Akteuren sorgte die Stadt Memmingen für ein vielfältiges Aktions- und Veranstaltungsprogramm, das am 3. Oktober mit der Verleihung des diesjährigen Freiheitspreises an Christian Streich und dem Schwabentag unter dem Motto „Demokratie gestalten“ endete. Das Haus der Bayerischen Geschichte zeigt sich mit dem Projekt höchst zufrieden und sieht es als Vorbild für weitere multimediale Ausstellungsvorhaben in der Zukunft. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Memmingen wird als herausragend positiv bewertet. Größter Dank gebührt neben der Stadt Memmingen auch der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die das Ausstellungsprojekt umfassend gefördert hat.