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Auf dem Weg zum klimastabilen Mischwald

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Waldbegehung mit dem Memminger Stadtrat – Infos zu Rückepferd Rune und natürlicher Waldverjüngung

Wer in diesen Tagen im Dickenreishauser Wald spazieren geht, trifft womöglich auf Rune, einen acht Jahre alten Kaltbluthengst, der als Rückepferd ausgebildet ist. Mit Pferdewirt Joshua Pritzi (Aichstetten) zieht Rune Baumstämme aus dem dichten Waldbestand in die Rückegasse. Dort wird das Holz später maschinell weiterverarbeitet. „Wir arbeiten gerne mit dem Rückepferd und können dadurch einen größeren Abstand zwischen den Rückegassen lassen, denn ein Forstkran reicht nicht so weit in den Wald hinein – mit dem Pferd erreichen wir eine möglichst schonende Waldbewirtschaftung“, erklärt Wolfgang Küchle, stv. Leiter der städtischen Forstverwaltung, bei einer Waldbegehung mit dem Memminger Stadtrat. 

Rune ist in ein Geschirr eingespannt, an das Baumstämme angehängt werden. Die Stadträtinnen und Stadträte beobachten, wie das starke Pferd einen Baumstamm nach dem anderen in Richtung Rückegasse zieht. Das Pferd selbst wiegt rund 800 Kilogramm, es kann mehr als das Doppelte an Gewicht ziehen. Rune sucht sich den besten Weg durch das Dickicht. Im Vergleich zur Maschine verursacht das Pferd deutlich weniger Schäden am Waldboden, an Baumwurzeln oder am verbleibenden Baumbestand. 

Während Rune und Joshua Pritzi weiterarbeiten, geht es für den Stadtrat tiefer in den Wald hinein. Der Dickenreishauser Wald ist im Altholz zu 95 Prozent ein Fichtenwald. Fichten wachsen zwar schnell und gerade und ihr Holz lässt sich leicht verarbeiten, allerdings sind sie Flachwurzler, und die Stürme der letzten Jahrzehnte haben immer wieder erhebliche Teile des Waldes geworfen. “Wir müssen den Fichtenwald daher dringend in einen zukunftsfähigen, stabilen Mischwald umbauen“, erklärt Stefan Honold, Leiter der städtischen Forstverwaltung. 

Das Team der Forstverwaltung macht die Stadträtinnen und Stadträte auf Stellen im Wald aufmerksam, an denen viele Jungbäume wachsen. Eichhörnchen und Eichelhäher tragen Eichensamen mit sich, Samen von Kiefern, Lärchen oder Birken fliegen an - Naturverjüngung ist jetzt im Dickenreishauser Wald möglich. Im Jahr 2021 hatte der Stadtrat entschieden, Jagdreviere in den städtischen Wäldern nicht mehr extern zu verpachten, sondern sie in der Eigenjagd der städtischen Forstverwaltung zu belassen. Die daraufhin geänderte Jagd zeigt bereits jetzt positive Veränderungen für den Wald. „Wir haben deutlich weniger Verbissschäden, eine natürliche Verjüngung des Waldes kann stattfinden“, erläutert der Leiter der Forstverwaltung. Früher wurden rund 55.000 Jungbäumchen im Jahr angekauft und gepflanzt, sind es jetzt nur noch rund 18.000. Den Rest übernimmt der Wald selbst. 

Im Vordergrund ist Rune, ein kräftiges graumeliertes Pferd. Im Hintergrund die Menschen.
Pferdewirt Joshua Pritzi (Mitte, in Signalkleidung) hat für die Stadträtinnen und Stadträte jede Menge Infos zur waldschonenden Arbeit mit Rückepferd Rune. (Fotos: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen)
Die Männer stehen inmitten der Bäume, von hinten sind die Stadträte zu sehen.
Das Team der städtischen Forstverwaltung erklärt die Vorteile der natürlichen Waldverjüngung (v.l.): Uwe Marx, Wolfgang Küchle, Forstamtsleiter Stefan Honold und Referatsleiter Thomas Schuhmaier. 
Stimmungsvolles Licht , das durch die Baumstämme bricht. Dabei ist die Gruppe der Stadträtinnen und Stadträte und der Verwaltung zu sehen.
Waldbegehung im Dickenreishauser Wald. 

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