Im Beisein von Vertretern und Vertreterinnen aller Memminger Blaulichtorganisationen sowie Verantwortlichen für Katastrophenschutz der Regierung von Schwaben, wurde das neu eingerichtete Katastrophenschutzzentrum im Gewerbegebiet Nord eröffnet. „Mit diesen Räumlichkeiten sind wir die nächsten Jahre top aufgestellt. Zusätzlich haben wir durch die gemeinsame Lagerung der Materialien einen guten Überblick und können noch stärker als bisher im Katastrophenfall an einem Strang ziehen“, bekräftigte Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher bei der Eröffnung. Er begrüße den Entschluss, nicht nur ein Backup für die Räumlichkeiten im Rennweg zu haben, sondern auch modernste Besprechungsräume den Hilfsorganisationen kostenlos für Ihre Schulungen und Fortbildungen zur Verfügung stellen zu können.
Andreas Land, Leiter des Amts für Brand und Katastrophenschutz gab zudem einen Überblick zur neuen Lagerhaltung und wie im Bedarfsfall oder einem Großschadensereignis die Materialien an die Hilfsorganisationen kommen. Das neue Lager, mit einer Fläche von 980 Quadratmetern, bietet Platz für 11 Regalreihen mit 600 Palettenstellplätzen in einem Schwerlastregal, samt digitalem Lagerprogramm. Dafür wurden auch die passenden Transportkomponenten beschafft: Teleskoplader und „Ameise“ (Elektro-Hubwagen). Das Gebäude wurde mit Schließanlage sowie Einbruch- und Brandmeldeanlage aufgerüstet, zusätzlich wurde effizientere Beleuchtung installiert. Bis Ende des Jahres sind außerdem die Notstromeinspeisung und eine redundante Internetverbindung einsatzbereit. Andreas Land bedankte sich bei allen Verantwortlichen und betonte: „Alle Erweiterungen und Änderungen am Gebäude, konnten durch unser eigenes Personal vorgenommen werden.“
Alle Katastrophenschutzeinheiten der Stadt Memmingen können relevantes Material für mögliche Großschadensereignisse kostenlos aufbewahren. Im Moment sind zum Beispiel Sandsäcke, verschiedene Pumpen und Boxwall-Systeme für Hochwasser, Notdächer oder speziell ausgestattete Boxen zur Behebung von Sturmschäden; Schaufeln und Fräsen für die Bewältigung extremer Schneemengen sowie Feldbetten und Matratzen zur Notunterbringung einer größeren Anzahl an Personen eingelagert. Zusätzlich werden diverse Notstromaggregate vorgehalten. Mit dem Überblick über die eingelagerten Objekte, kann die Stadt Memmingen außerdem die Nachbeschaffung – unter anderem auch von Verbrauchsgütern – besser koordinieren.
In den Büroräumen neben dem Lager, stehen den Hilfsorganisationen sowie der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) rund 300 Quadratmeter zur Verfügung. Die Büros sind mit Rechnern, Funk, Smartboards und speziellen Einsatzplanungshilfen ausgestattet. Für mehr Übersichtlichkeit ist der Raum für die FüGK mit einem Stehtisch für den Einsatzleiter ausgestattet.
Neben den Mietkosten hat die Stadt Memmingen rund 400.000 Euro in das neue Lager investiert. Das Gebäude wird nur von den Hilfsorganisationen genutzt. Es ist keine Anlaufstelle für die Memminger Bevölkerung.