„Das fühlt sich warm an: sich verstehen“, sagt der sympathische, aber einsame junger Mann im Monologstück „Finnisch“ des Landestheaters Schwaben, das am 29. November um 19.00 Uhr in Memmingen Premiere feiert. Er hat sich ein Paket bestellt, weil er die Paketbotin kennenlernen will und überlegt nun, wie er sie ansprechen soll. Das durchaus humorvolle Stück über Einsamkeit und Sehnsucht wird nicht im Theater, sondern ausgerechnet an einem Ort gespielt, der zum Begegnen, Kennenlernen und Verbinden eigentlich gemacht ist: der mood club in Memmingen. Informationen und Karten gibt es unter landestheater-schwaben.de.
In der Liebe oder dem, was Liebe werden könnte, Mut zu haben, ist schwer. „Finnisch“ erzählt von einer zutiefst menschlichen Schwäche und ist gleichzeitig von besonderer Aktualität: die Einsamkeit inmitten unserer Gesellschaft nimmt zu, Forscher sprechen von einer „loneliness epidemic“. Besonders ältere Menschen sind betroffen, aber auch immer weniger junge Erwachsene haben beispielsweise romantische Partnerschaften. Die Hauptfigur in „Finnisch“ will zumindest im eigenen Fall etwas dagegen tun. Während er gemeinsam mit dem Publikum auf das Läuten der Türklingel wartet, spielt er die unterschiedlichsten Varianten der erhofften Begegnung durch – und sieht sich doch immer wieder scheitern.
Wie schon das Monologstück der vergangenen Spielzeit, „Der Reichsbürger“, das in der MEWO-Kunsthalle aufgeführt wurde, wird „Finnisch“ vom Landestheater Schwaben nicht im Theater selbst gespielt, sondern ein Ort in der Stadt kurzerhand zur Bühne erklärt: in diesem Fall der mood club an der Donaustraße in Memmingen. Das Monologstück spielt Joël Dufey, der sich noch in der vergangenen Spielzeit als Don Karlos in „Don Karlos“ vor weiblicher Aufmerksamkeit kaum retten konnte. Regie führt Thorsten Köhler. Die Hörspielfassung des Stücks trägt den Untertitel „Ich möchte dich vielleicht berühren“: das trifft sich, denn das möchte das Theater auch. Alle Informationen und Karten zu allen Vorstellungen gibt es unter Landestheater Schwaben
