Vor fast 400 Schülerinnen und Schülern berichteten Harald Post, Vorstandsmitglied der Sparkasse Schwaben-Bodensee, sowie Michael Hermann, Geschäftsführer der Wassermann & Co GmbH, in der Aula der FOS/BOS über die „Auswirkungen der EU auf Unternehmen“.
Zu Beginn der Veranstaltung befragte die Leiterin der Stabstelle Europaangelegenheiten, Alexandra Hartge, Oberbürgermeister Jan Rothenbacher und Thomas Hottner Leiter, der FOS/BOS zu Themen der EU.
Rothenbacher antwortete auf die Frage, warum er sich trotz seines sehr vollen Terminkalenders die Zeit für diese Veranstaltung nehme, dass die EU das Zukunftsprojekt schlechthin sei. Diese gelte es zu bewahren, aber auch weiterzuentwickeln. „Europas Stärke wurzelt in seinen gemeinsamen Werten! Werten, die nicht im Stillstand verharren dürfen, sondern mit Leben gefüllt und in die Zukunft getragen werden müssen“, erinnert der Rathauschef. Diese Werte wieder ins Bewusstsein zu rücken, vor allem bei jungen Menschen, sei heute wichtiger denn je“, betonte er.
Thomas Hottner unterstrich zu Beginn die Bedeutung der EU für die FOS/BOS. Auf dieses Thema lege die Bildungseinrichtung großen Wert. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch voller Stolz die im letzten Jahr von der Staatsregierung überreichte Europaurkunde. Hinzu komme der Kontakt der Schülerinnen und Schüler mit EU-Richtlinien im Rahmen ihrer zahlreichen Praktika in Unternehmen.
Harald Post, erläuterte anhand von Regelungen zur Nachhaltigkeit, der sogenannten EU-Taxonomie sowie der EZB-Zinspolitik drei Themen mit besonderer Auswirkung durch die EU auf die Sparkasse. Beim Thema Nachhaltigkeit führt er aus, wie bei Krediten bereits Nachhaltigkeitskriterien Einzug gehalten haben. Ebenso erläuterte er die EU-Taxonomie – die Einlagensicherungssysteme für Banken und vertiefte schließlich anhand praktischer Beispiele die Wirkungen von EZB-Zinsanhebungen und -senkungen. Grundsätzlich befürworte Post eine differenzierte Vorgehensweise bei der europäischen Bankenregulierung.
Auch Michael Hermann betonte in seinem Vortrag sehr deutlich, dass der EU-Binnenmarkt Chancen und Sicherheit für den Mittelstand schaffe. Als Beispiele hierfür nennt er die Produktnormierungen und den Wegfall von Zoll- und Wahrungsrisike: „Der ungehinderte Warenverkehr bringt für die regionalen Händler, insbesondere auf den Beschaffungsmärkten große Chancen mit sich.“
Beide Referenten waren sich einig, dass die Europäische Union für die Wirtschaft unverzichtbar sei. Bei allen Kritikpunkten überwiegen eindeutig die Vorteile für eine stabile Wirtschaft. Das Europabüro der Stadt Memmingen organisierte und moderierte die schulübergreifende Veranstaltung. Teilgenommen haben FOS/BOS Memmingen, Bernhard-Strigel-Gymnasium, die städtische Sebastian-Lotzer-Realschule, die staatliche Realschule, die Johann-Bierwirth-Schule sowie Azubis der Sparkasse Schwaben-Bodensee.