Kontakt Stadtmuseum

Stadtmuseum im Hermansbau
Zangmeisterstr. 8
(Eingang Hermansgasse)
87700 Memmingen
Tel.: 08331/850-134
Fax: 08331/850-244
Öffnungszeiten:
Öffnung ab 1. Mai 2023
Dienstag bis Sonntag 11 - 17 Uhr.
Feiertage 11 - 17 Uhr
NEU: Jeden ersten Mittwoch im Monat: Langer Museums-Mittwoch 11 - 20 Uhr
Schließtage: 23.12, 24.12., 25.12., 26.12., 30.12. und 31.12.2023 sowie 01.01.2024Schließtage: 23.12, 24.12., 25.12., 26.12., 30.12. und 31.12.2023 sowie 01.01.2024
Der Eintritt ist frei!
Barockgalerie Johann Heiss
Gemäldezyklus "Die Vier Elemente"
Präsentation des Gemäldezyklus „Die Vier Elemente“ des Memminger Barockmalers Johann Heiss (1640-1704) und Erweiterung der Barock-Galerie im Stadtmuseum
Mitten in der Erschöpfung des Dreißigjährigen Krieges wird in Memmingen ein bedeutender Maler geboren, Johann Heiss. Neben Bernhard Strigel darf Heiss sogar als der bedeutendste bildende Künstler der Reichsstadt gelten. In seinem Werk repräsentiert sich beispielhaft eine Stilepoche, die weit ins 18. Jahrhundert hineinreichen sollte und einen Markstein der europäischen Kunst darstellt: das Barock. Als Heiss 1704 stirbt, beginnt es, nicht zuletzt Dank seiner Arbeiten, in seinem hellsten Glanz zu strahlen.
Die gesteigerte Aufmerksamkeit, die Johann Heiss in den vergangenen Jahren in der Kunstwelt erfuhr, nahm seinen Ausgang von der umfassenden Bildmonographie des renommierten Heiss-Forschers Dr. Peter Königfeld aus Hannover. Seither wissen wieder mehr Menschen, dass Johann Heiss zu den wichtigsten Malern Deutschlands in der 2. Hälfte des 17. Jh. gehört, wurden doch seine mythologischen, allegorischen und religiösen Gemälde von fürstlichen wie bürgerlichen Sammlern gleichermaßen geschätzt. Seine Altarblätter fanden ihren Weg in viele katholische und protestantische Kirchen Schwabens, Bayerns und Österreichs. Heiss gestaltete seine Themen und Motive mit Opulenz. Er orientierte sich an italienischer und flämischer Malkunst und hält für den informierten Betrachter bis heute eine Zeitreise in die abendländische Kulturgeschichte bereit.
Die Stadt Memmingen verfolgte in den zurückliegenden Jahren die Neustrukturierung ihrer barocken Kunstbestände. Seit 1995 wurden deshalb aus der Sammlung der Stadt sowie den Ankäufen der Sparkassenstiftung Memmingen-Mindelheim hochrangige Werke von Johann Heiss im Stadtmuseum im Hermansbau zusammengeführt. Der Erwerb des Vier-Jahreszeiten-Zykluss durch die Sparkassenstiftung Memmingen-Mindelheim für das Stadtmuseum und damit die Rückkehr des Kunstwerkes an den Geburtsort des Künstlers stellten einen ersten Höhepunkt dieser Entwicklung im Jahr 2005 dar.
Nun kann ein Neuzugang der Memminger Barockgalerie vermeldet werden. Als langfristige Leihgabe aus italienischen Privatbesitz gelangt ein weiterer Gemäldezyklus von Johann Heiss in das Stadtmuseum Memmingen. Das Werk „Die Vier Elemente“ wurde von Heiss im Jahr 1690 in Augsburg geschaffen und zeigt eine vielfigurige Komposition, die in typischer Barockmanier Allegorien der Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft ins Bild setzt.
Die eindrucksvolle Zusammenstellung hochrangiger Heiss-Exponate am Geburtsort des Barockmeisters erfährt durch den Neuzugang eine außerordentliche Bereicherung. Die gleichzeitige Präsentation des „Vier-Jahreszeiten Zyklus“ aus dem Jahr 1776, als Heiss noch in Memmingen lebte und der „Vier Elemente“ aus der späteren Augsburger Periode des Künstlers, ermöglicht dem Besucher des Stadtmuseums einen seltenen vergleichenden Blick auf die Hochphasen des Heiss’schen Schaffens.
In Anwesenheit der italienischen Sammlerin und Eigentümerin werden die neuen Ausstellungsstücke in einer Feierstunde am Sonntag, 1. Juni 2008 der Öffentlichkeit präsentiert. Zur Vorstellung des Gemäldezyklus spricht Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer, für die musikalische Umrahmung sorgt die Sing- und Musikschule Memmingen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, die Erweiterung der Barockgalerie im Stadtmuseum in einem neu gestalteten Raum des barocken Patrizierpalais erstmals zu besichtigen.
Gemäldezyklus "Die Vier Jahreszeiten"
Die "Heiss-Galerie" im Stadtmuseum ist um ein zentrales Werk des "wiederentdeckten" Barockmeisters Johann Heiss (1640-1704) reicher geworden: Am 27. April übergibt die Sparkassen-Stiftung Memmingen-Mindelheim den sogenannten Vier-Jahreszeiten-Zyklus des im schwäbischen Memmingen geborenen Malers an den Oberbürgermeister der Stadt. Damit findet zugleich ein Finanzierungskrimi seinen Abschluss, der für Bayerisch Schwaben einen der wichtigsten Kunstkäufe der letzten Jahre Wirklichkeit werden ließ.
Weitere Informationen zum Gemäldezyklus "Vierjahreszeiten"
Mehr als vier Jahre dauerte es, für die späte Rückkehr des 1776 entstandenen vierteiligen Werkes einen vertretbaren Kaufpreis auszuhandeln. Noch 1997 in Mailänder Privatbesitz, wurden die Gemälde später von einer Bremer Galerie auf dem Kunstmarkt angeboten. Zunächst gab es Pläne, den Zyklus für die Ausstattung von Schloss Höchstädt zu erwerben. Dies ließ sich allerdings nicht verwirklichen.
Daraufhin konnte unter Federführung der Kunststiftung der Sparkasse Memmingen-Mindelheim deren Vorstand Adam Sieder nach langwierigen Verhandlungen ein stattliches Finanzpaket von 700.000 Euro schnüren und den Kaufvertrag abschließen. Möglich wurde dies nur durch eine konzertierte Aktion: Die kunsthistorische Bedeutung des in Memmingen geborenen und in Augsburg zu Ruhm gelangten Johann Heiss war ausschlaggebend für die großzügige Hilfe der Kulturstiftung der Länder in Berlin, der Bayerischen Landesstiftung in München, des Sparkassenverbandes Bayern und der Stadt Memmingen.
Zwei Ausstellungen zum Gesamtwerk von Johann Heiss, eine im Jahr 2001 in Memmingen, die andere, größere, 2002 in Friedrichshafen, rückten die Kunst dieses zu Unrecht ins Abseits geratenen Barockmalers in den Blickpunkt der Kunstgeschichte. Entscheidenden Anteil daran hat vor allem die reich bebilderte Monographie, die der Hannoveraner Kunsthistoriker Peter Königfeld 2001 unter dem Titel "Der Maler Johann Heiss" vorgelegt hat. Heiss wird darin als bedeutende künstlerische Kraft rehabilitiert, die lange im Schatten des berühmten Augsburgers Johann Heinrich Schönfeld stand.
Die 1676 datierten "Vier Jahreszeiten" gelten in der neueren Forschung als ein Hauptwerk des Künstlers. Nach dem Entstehungsjahr dürften sie noch seiner Memminger Zeit zuzuordnen sein. Zwar war Heiss nach den Lehrjahren bei den Memminger Malern Hans Konrad und Johann Sichelbein zwischen 1669 und 1676 mit der Ausstattung der Benediktinerabtei in Ochsenhausen beschäftigt, sein endgültiger Umzug nach Augsburg, wohin ihn die Aussicht auf mehr Aufträge lockte, erfolgte allerdings erst 1677. Das Memminger Bürgerrecht behielt Heiss, trotz des Erfolges und der Heirat in Augsburg, bis zu seinem Tode 1704.
Bemerkenswert bei dem als Fries knapp sechs Meter langen Gemäldezyklus sind nicht nur das repräsentative Format und die kompositorische Geschlossenheit, sondern vor allem der Erfindungsreichtum und die Gestaltungskraft, die der erst 36jährige Künstler hier an den Tag legt. Die Sujets werden in der Art von "Lebenden Bildern" in vielfältig ausgeführter Alltagsszenerie realisiert und sind doch gleichsam Bilderrätsel, die nur von einem klassisch gebildeten Rezipienten aufzuschlüsseln waren. Die einfühlsam differenzierte Farbskala und die trefflich beobachteten Motive verleihen dem Zyklus aber eine über die allegorisch-humanistische Aussage weit hinausführende, zeitlose Faszination.
Der Maler greift auf eine Allegorie der Jahreszeiten zurück, wie sie in Italien ihren Ursprung hat und wie Heiss sie während einer langen Reise über die Alpen kennen gelernt haben dürfte. Der Frühling zeigt ein Liebesfest, eine Art Erntefest der Sommer, im Herbst wird der Zeit gehuldigt und im Winter findet schließlich der Karneval statt. Mit seinen Bezügen und Traditionen ist dieser Vier-Jahreszeiten-Zyklus ein bemerkenswertes Dokument barocker Festkultur und gehört zweifelsfrei zu den bedeutendsten Gemäldezyklen der deutschen Malerei dieser Epoche.
Die Museumslandschaft in Süddeutschland erfährt durch den Memminger Neuzugang eine außerordentliche Bereicherung. In der "Heiss-Galerie" des aus gleicher Epoche stammenden "Hermansbau", der das Stadtmuseum beherbergt, präsentieren sich nun insgesamt zwölf großformatige Meisterwerke dieses schwäbischen Barockkünstlers.
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Öffnung ab 1. Mai 2023
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NEU: Jeden ersten Mittwoch im Monat: Langer Museums-Mittwoch 11 - 20 Uhr
Schließtage: 23.12, 24.12., 25.12., 26.12., 30.12. und 31.12.2023 sowie 01.01.2024Schließtage: 23.12, 24.12., 25.12., 26.12., 30.12. und 31.12.2023 sowie 01.01.2024
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