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Siegerentwürfe folgen Linie der früheren Stadtmauer

Erstellt von Pressestelle |

Wettbewerb für Rosenviertel: Entwürfe von F64 Architekten (Kempten) mit LARS Consult (Memmingen) und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten (München), von deffner voitländer, (München) und von sophie & hans (Berlin) prämiert

Im städtebaulichen Realisierungswettbewerb für das Rosenviertel wurden drei Siegerentwürfe gekürt. Jeweils den 1. Platz belegen die Entwürfe von F64 Architekten (Kempten) mit LARS Consult (Memmingen) und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten (München), von deffner voitländer, (München) und von sophie & hans (Berlin). „Herzlichen Glückwunsch an die Planungsbüros. Es sind ganz hervorragende Entwürfe, die nun die Basis bilden zur Sanierung des Rosenviertels“, würdigte Oberbürgermeister Manfred Schilder bei der Preisverleihung in der Turnhalle der Alten Realschule. 

Neuneinhalb Stunden hatte das Preisgericht in dieser Woche getagt und sich mit 14 eingegangenen Entwürfen intensiv befasst, informierte der Oberbürgermeister. „Die Anforderungen sind komplex. Im Rosenviertel soll ein Nutzungsmix aus Wohnungen, Geschäftslagen, Hotel, Gastronomie und Freibereichen geschaffen werden. Es gilt die Innenstadt zu beleben und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Und auch die historischen Spuren in diesem Bereich sollen in der Planung berücksichtigt werden“, betonte OB Schilder. Unter der aktuellen Bebauung verlief ehemals die in diesem Quartier geschliffene Stadtmauer. 

Die vielen Anforderungen müssen sich in die kleinparzellierte Struktur der Altstadt einfügen, die Entwürfe müssen mit dem historischen Erbe umgehen und zugleich zukunftsorientiert sein, beschrieb Prof. Bü Prechter, Vorsitzende des Preisgerichts. „Diese Planung ist kein Schnellschuss, kein Spaziergang, sondern das ist eine ganz heftige Wanderung auf Gipfel und durch Schluchten, da ist man sehr gefordert“, beschrieb die Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin die Planungsleistung der teilnehmenden Büros. „Aber für diejenigen unter uns, die engagierte Planer sind, beginnt da die Freude erst wirklich.“  

Eine Besonderheit in diesem Verfahren sei die gleichwertige Beurteilung der drei Siegerentwürfe. „Die Arbeit geht nun mit den drei besten Entwürfen weiter“, erläuterte Prechter. Der nächste Schritt im Verfahren ist eine Beteiligung interessierter Bürger*innen in einem Kolloquium. In einer Veranstaltung am 8. Juli (Ort steht noch nicht fest) kann die Bürgerschaft Hinweise und Wünsche einbringen. Im Anschluss daran werden die Planungsbüros der drei Siegerentwürfe beauftragt, jeweils einen finalen Entwurf zu erarbeiten. Die Ergebnisse werden anschließend öffentlich in einer Bürgerinformation ausgestellt. Der Siegerentwurf des Wettbewerbs wird dann die Basis für die Umgestaltung des Rosenviertels werden. 

Etwa die Hälfte der eingereichten Entwürfe, darunter auch die drei Siegerentwürfe, führen die Linie der historischen Stadtmauer fort, die heute an der Kalchstraße endet. Stadtplanerin Prof. Prechter sah die aktuelle Bebauung entlang der Bahnhofstraße sehr kritisch. „Wir haben hier die Chance, städtebaulich etwas zu korrigieren.“ Die geplante Bebauung in den Siegerentwürfen ziehe sich etwas in die Innenstadt zurück, folge der Linie der früheren Stadtmauer und dadurch eröffne sich neuer öffentlicher Raum. „Und das ist die richtige Lösung bei so einem historischen Erbe“, zeigte sich die Architektin überzeugt. „Die Stadt Memmingen ist mit dem Wettbewerb einen Riesenschritt weitergekommen“ 

Die drei Siegpreise sind mit jeweils 17.000 Euro dotiert. Dem Preisgericht gehörten an: Fachpreisrichter*innen: Prof. Bü Prechter, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, München (Vorsitz), Prof. Florian Burgstaller, Gestaltungsbeirat Memmingen, Fabian Damm, Leitender Baudirektor der Stadt Memmingen, Prof. Susanne Dürr, Architektin und Landschaftsplanerin, München, Uwe Weißfloch, Leiter des Stadtplanungsamts der Stadt Memmingen; Sachpreisrichter*innen: Oberbürgermeister Manfred Schilder, Bürgermeisterin Margareta Böckh, Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger, Nina Hartge, Stadtratsreferentin für die Altstadt.

Das Rosenviertel umfasst rund zwei Hektar zwischen Bahnhofstraße, Maximilianstraße, Heidengasse und Kalchstraße. Nach mehreren Bürgerbeteiligungen in Präsenz und online erarbeitete eine Arbeitsgruppe den Auslobungstext für einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb. Im Oktober 2021 wurde der Wettbewerb zur zukünftigen Gestaltung des Rosenviertels ausgelobt. 20 Architekturbüros wurden für die Teilnahme ausgelost, von diesen wurden schließlich 14 Wettbewerbsarbeiten abgegeben.

Alle eingereichten Wettbewerbsarbeiten einschließlich der drei Siegerentwürfe sind in einer Wettbewerbsausstellung in der Turnhalle der Alten Realschule (Buxacherstraße 8) bis 3. Juni zu sehen. Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 12–18 Uhr sowie Samstag, Sonntag und Feiertag von 12–16 Uhr geöffnet.

Zu jedem der 14 eingereichten Entwürfe wurden Modelle im Maßstab 1:500 gefertigt. Sie können in ein Umgebungsmodell eingefügt werden, um einen konkreten Eindruck des gesamten Quartiers zu erhalten. (Fotos: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen)
Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin Prof. Bü Prechter, Vorsitzende des Preisgerichts, erklärte die städtebaulichen Chancen, die im aktuell laufenden Realisierungswettbewerb liegen.