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Seit 30 Jahren verkehrssicher unterwegs

Erstellt von Pressestelle |

Markus Sauter bekommt Auszeichnung in Gold verliehen – viel Training gibt ihm Sicherheit

Fahren darf Markus Sauter eigentlich alles, aber transportieren tut er derzeit hauptsächlich Oberbürgermeister Manfred Schilder. Seit drei Jahren ist der 48-jährige Memminger dessen offizieller Fahrer. Und seit nunmehr 30 Jahren fährt er ohne große Unfälle und Verstöße. Dafür hat er nun von der Deutschen Verkehrswacht die Auszeichnung in Gold verliehen bekommen und darf sich nun „bewährter Kraftfahrer“ nennen.
Schon von klein auf, war er mit allem was Räder hat beschäftigt. „Seit ich 14 war, habe ich an Mofas und Motorrädern geschraubt und bin sie auch alle gefahren“, erzählt Sauter. Als regelrechten Autonarr und PS-verrückt beschreibt er sich selber. Dabei weiß er noch genau, wie viele und welche Modelle er gefahren ist: Acht verschiedene Motorräder, das stärkste mit 197 PS und 29 eigene Autos, hier das schnellste mit 612 Pferdestärken.
Was lag da näher als nach der Schule die Ausbildung zum KFZ-Mechaniker zu machen? Zunächst in einer Werkstatt der großen deutschen Marken, später bei einer großen Werkstatt-Kette, schraubte und werkelte er sich bis zum stellvertretenden Werkstattleiter. Doch nach dem Erlernen der Grundlagen spezialisierte er sich Mitte der 1990er Jahre: „Ich habe mich selbständig gemacht und Autotelefone, Freisprecheinrichtungen, Navigationsgeräte und andere technische Zusatzgeräte eingebaut. „Das waren oft Wagen der Oberklasse, die damals von mir ausgestattet wurden, lange noch bevor sowas ab Werk verfügbar war. Ich hatte zum Teil Kunden bis aus Frankfurt oder Gera, denen ich die Wagen auch geholt oder gebracht habe“, erzählt Markus Sauter.
Da für ihn das Fahren den größten Anreiz bietet, hat er nebenher über viele Jahre immer noch PKW und LKW für eine große europäische Autovermietung ins In- und Ausland gefahren. Er schätzt, dass er seitdem er seinen Führerschein besitzt rund 40.000 bis 60.000 Kilometer pro Jahr gefahren ist.
Die Arbeit als sogenannter Behördenfahrer umfasst jedoch nicht nur das Transportieren des Memminger Oberbürgermeisters von A nach B. Zusätzlich gehört das Tanken, Waschen sowie die Instandhaltung und Pflege zu seinen Aufgaben. Aber auch die europaweite Ausschreibung für den Dienstwagen zu betreuen. Was zum Teil sehr viel Zeit in Anspruch nehme, da bei Modell- oder Anbieterwechsel die Angebote oft sehr unterschiedlich seien, wie er sagt. Während die Wagen früher über mehrere Jahre gefahren wurden, sind sie mittlerweile nur noch geleast. Das spart Reparaturen und gibt Sauter Zeit für andere Dinge. Denn wenn Manfred Schilder ihn nicht benötigt, dann fährt er zum Beispiel Geschenke oder Blumen zu Hochzeitsjubiläen oder Geburtstagen. Aber auch Bürgermeisterin Margareta Böckh oder Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger, werden von ihm zuverlässig zu Terminen gebracht. Neben der Fahrt selbst kommt manchmal auch die umfangreiche Planung hinzu. Wenn der Oberbürgermeister zum Beispiel in einer der Memminger Partnerstädte erwartet wird oder mehrtägige Fahrten koordiniert werden sollen. „Dann muss ich versuchen die beste Strecke zu finden. Oder auch vorher alles Wichtige mit einzupacken für den Termin“, schildert er.
Dass er trotz der vielen Kilometer auf der Straße noch nie einen schweren Unfall hatte, verdankt er neben seiner Erfahrung auch dem regelmäßigen Training. „Es gibt jährlich Sommer oder Winter-Kurse speziell für Behördenfahrer. Daran nehme ich immer sehr gerne teil“, so Sauter. Dort lerne man nicht nur Konzentrationstechniken oder Ausweichmanöver, sondern auch die Technik der Fahrzeughersteller genau kennen. „Da tut sich ja auch sehr viel. Und so ist man immer auf dem Laufenden.“ Dieses Training habe ihn und seinen Beifahrer wohl auch vor Schlimmerem bewahrt, als ihm auf Höhe Berkheim einmal bei Tempo 150 ein geplatzter LKW-Reifen in das Dienstfahrzeug geschleudert sei und er durch schnelles Ausweichen einen schweren Unfall verhindert habe, ist er sich sicher. Jemand der nicht geschult ist, reagiere hier bestimmt nicht so zuverlässig.
Ansonsten sei Fahrer eigentlich sein Traumjob, gesteht Sauter. Man treffe allerhand interessante Menschen, sehe interessante Orte und mit den Wartezeiten die sich ergeben, komme er gut zurecht. Bei großen Veranstaltungen, bei denen alle mit Fahrern anreisen, gibt es sogar oft ein eigenes Programm mit Stadtführung oder Besichtigungen für diese, beim Deutschen Städtetag zum Beispiel. „Aber auch bei anderen Terminen, die eine lange Anreise nötig machen, kann es sein, dass extra ein Ruheraum, Essen und Getränke bereitstehen.“ Denn schließlich müssen die Fahrer im Gegensatz zu ihren Beifahrern auf der Straße über lange Zeit fit und konzentriert bleiben.
Und wenn es für ihn nichts extra gebe, dann habe er immer Notrationen im Auto um für alle Fälle gerüstet zu sein. Im Dienstwagen werde ihm auch nie langweilig, schließlich habe man dort neben einer Standheizung – die im Winter wirklich praktisch ist – auch immer Musik und Internet. Und obwohl das in vielen Filmen so dargestellt werde, eine Trennscheibe zwischen dem Fahrer und seinem Passagier gebe es eigentlich nirgends, selbst beim Ministerpräsidenten nicht.

Der Fahrer mit seinem häufigsten Fahrgast: Markus Sauter (rechts) mit Oberbürgermeister Manfred Schilder. (Foto: Manuela Frieß – Pressestelle der Stadt Memmingen)