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Kunst am Baum

Erstellt von Pressestelle |

Beim Spielplatz Haienbach sind drei Kunstwerke entstanden, aus Eschen, die im Herbst gefällt werden mussten

Die Überreste der drei vom Hallimasch Pilz angegriffenen Eschen neben dem Spielplatz am Haienbach im Kalker Feld haben sich über das Wochenende verwandelt. Aus den ungefähr zwei Meter großen Stämmen sind nun Kunstwerke geworden. Dafür gesorgt haben Pia Eisenhut, Achim Müller und Achim Autenberger. Die drei haben sich nach dem Aufruf durch Gartenamtsleiter Michael Koch gemeldet: „Ich wollte, dass die gefällten Bäume noch weiter im Stadtbild präsent bleiben können. Um ihnen so etwas wie ein zweites Leben zu geben und um auf das Eschensterben aufmerksam zu machen.“

Der Bach neben dem Gelände sowie die Lage neben dem Spielplatz haben alle drei Kunstwerke inspiriert. Pia Eisenhut, deren Skulptur „Unter Menschen“ heißt, verwirklicht mit der Kettensäge eine Frau im Badeanzug, die einen Schwimmreif hält. „Die Arbeit am stehenden Baum ist völlig anders, als daheim in der Werkstatt“, berichtet sie, „aber die Idee, auf die kranken Eschen aufmerksam zu machen, finde ich äußerst spannend.“ Mit einer Mischung aus Mut und Selbstversunkenheit hält ihre Schwimmerin nun ihr Gesicht in Richtung Abendsonne und scheint den Vorbeifahrenden am Bayernring ein wenig sommerliche Leichtigkeit zukommen zu lassen.

Auch wenn Eisenhuts Werk sehr fragil scheint, die Arbeit dauert lang und ist äußerst schweißtreibend. Das bestätigt auch Achim Müller: „Ich finde es immer sehr spannend, wie viel Energie einem dieser Holzstamm entgegensetzt. Obwohl ich mit meiner Motorsäge ganz schön viel Kraft einsetze.“ Die Verwandlung vom Stamm zu seinem „Skulptur Nr. 64“ ist bei ihm immer auch ein Akt der Demut vor der Natur. Er denke immer an die lange Zeit und viele Energie, die der Baum benötigt habe, um zu wachsen. Deshalb stellt seine Skulptur einen stilisierten Baum dar, aus dessen Krone sich ein Bach herabschlängelt. Auch wenn viele mit Motorsägen schnelles Arbeiten verbinden; bis zur Vollendung der Werke benötigen alle drei Künstler jeweils zwei Tage.

Die Verbindung von Wasser und Kinderspielplatz hat bei Achim Autenberger zum hölzernen Froschkönig geführt. „Vor allem die Kinder im Familien und Freundeskreis wollten den Frosch und haben mich quasi überstimmt“, erzählt er und lacht. Und so thront dieser nun samt Krone neben dem Spielplatz und sieht bald auf spielende Kinder hinüber.

Oberbürgermeister Manfred Schilder bedankte sich beim Besuch vor Ort bei der Künstlerin und den Künstlern. „Das sind tolle Entwürfe, die hier umgesetzt werden. Sehr imposant und wirklich beeindruckend, wie so etwas aus einem früheren Baumstamm entsteht.“ Bei der Gelegenheit überbrachte er den dreien Plaketten, die nach der Fertigstellung an die Werke angebracht werden. Mittels QR-Code kommen Interessierte damit gleich auf die jeweilige Internet-Seite der Motorsägenkünstler, können sich weitere Werke ansehen und über deren Vita informieren.

Auf dem Kinderspielplatz am Haienbach ist derzeit noch Baustelle. Das Garten- und Friedhofsamt ist jedoch optimistisch, den Platz Ende Juli eröffnen zu können.

Bürgermeister Manfred Schilder (rechts) lässt sich von Pia Eisenhut ihren Entwurf erklären. (Bilder: Manuela Frieß- Pressestelle der Stadt Memmingen)
Achim Autenberger bringt den Froschkönig in Form.
Achim Müller mit seiner Kettensäge bei der Arbeit.
Pia Eisenhut in Aktion.
So sieht der fertige Frosch nach vielen Stunden Arbeit aus.
Die Skulptur Nr. 64 nach der Fertigstellung.
Die Frau im Badeanzug wartet auf Sommerwetter.