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Klinikum Memmingen mit negativem Jahresergebnis 2021

Erstellt von Pressestelle |

Klinikumsvorstand Maximilian Mai stellt Stadtrat den Jahresabschluss in nicht öffentlicher Sitzung vor

Das Klinikum Memmingen schloss das Geschäftsjahr 2021 mit einem negativen Ergebnis in Höhe von -1,88 Millionen Euro ab. Im Vorjahr verzeichnete das Klinikum noch einen Gewinn von 371.000 Euro. Aufgrund der Coronapandemie und den Auswirkungen der Ausgleichsmechanismen hält der Vorstand des Klinikums, Maximilian Mai es für sachgerecht, die Jahre 2020 und 2021 gemeinsam zu betrachten. Oberbürgermeister Manfred Schilder würdigte das Ergebnis: „Die enorme Leistung der Klinikumsleitung und aller Beschäftigen in diesen schweren Zeiten hat maßgeblich zu immer noch beachtlichen Jahresabschluss beigetragen. Dafür bedanke ich mich bei allen.“

Mai legte den Mitgliedern des Stadtrats in einer nicht öffentlichen Sitzung den Jahresabschluss dar. Im Jahr 2021 wurde bei einer Bilanzsumme von rund 104,5 Millionen Euro ein negatives Jahresergebnis in Höhe von knapp 1.88 Millionen Euro erwirtschaftet. „Trotz der Belastungen durch die Pandemie ist das Ergebnis besser als erwartet“, erläuterte der Klinikumsvorstand. Im Wirtschaftsplan 2021 war man noch von einem negativen Ergebnis in der Größenordnung von -6,5 Millionen Euro ausgegangen. Aufgrund der krankenhausspezifischen Rahmenbedingungen stellt es ein respektables Ergebnis dar. Zu dem Ergebnis führten mehrere Faktoren. Zum einem gab es – wie auch im Vorjahr – coronabedingt Fallzahlverluste gegenüber der Vor-Pandemiezeit, der nahezu alle Fachbereiche betraf. Zum anderen konnten aber weitere Vollzeitkräfte vor allem im Pflegebereich auf Intensivstationen neu hinzugewonnen werden. Zusätzlich wurde auch in übrigen Dienstarten, zum Beispiel ärztlicher Dienst und Verwaltung, Personal aufgebaut, um die Optimierung der Betriebsabläufe, die bereits in den vergangenen Jahren angestrebt wurde, auch konsequent weiterführen zu können. Hierunter zählt beispielsweise die Etablierung der Überwachungsstation+. „Unser Weg, trotz Pandemie und geringerer Fallzahlen in Zeiten des Fachkräftemangels weiterhin Personal auf- statt abzubauen, ist mittel und langfristig definitiv der richtige“, erklärte Mai. Den Mitarbeiter*innen gilt laut Mai auch der Dank für das Zusammenhalten und gemeinsame Durchstehen dieses harten zweiten Pandemiejahrs. 

Durch die Corona-Pandemie sind die Fallzahlen im Klinikum im Jahr 2021 auf gleicher Anzahl wie im Vorjahr geblieben. Im Vergleich zu 2019 also bei circa 2.000 Fällen (- 8 Prozent) weniger. Dabei konnten die Fallschwere jedoch um fast 7 Prozent gesteigert werden, was einen Teil der Fallzahlverluste kompensierte. Wie in 2020 auch, mussten für mögliche Covid-Patienten Betten freigehalten werden, für die es aber wieder zeitweise einen finanziellen Ausgleich von der Bundesregierung gab. Diese mussten jedoch anders als im Vorjahr in 2021 anteilig vom Klinikum zurückgezahlt werden, da im Vergleich zu 2019 zeitweise mehr Leistung erbracht wurde. Paradoxerweise bedeutet dies, dass es unter Umständen für das Klinikum finanziell besser gewesen wäre, weniger Patient*innen zu behandeln. 

Seit Gründung des Kommunalunternehmens zum 01.01.2020 mussten die im Wirtschaftsplan veranschlagten Ausgleiche für Defizite nicht vollumfänglich in Anspruch genommen werden, da bessere Jahresergebnisse erzielt werden konnten. So wurde, trotz des negativen Jahresabschlusses, der Vorschuss der Stadt Memmingen zum Verlustausgleich in Höhe von vier Millionen Euro nicht komplett beansprucht. Zudem waren die 2 Millionen Euro aus dem Vorjahr der nicht in Anspruch genommene Ausgleichszahlung mit Beschluss des Stadtrates beim Klinikum verblieben. Gemeinsam mit dem Gewinnvortrag aus 2020 von 371.461 Euro hat das Klinikum somit nach Abzug des Jahresfehlbetrages 2021 Mittel in Höhe von 4.491.274 Euro bisher nicht benötigt. Der Stadtrat folgte dem Empfehlungsbeschluss des Verwaltungsrates zur Verwendung der noch zur Verfügung stehenden Mittel einstimmig. So verbleiben 2 Millionen Euro beim Klinikum zur möglichen Verlustabdeckung in 2022. Der Rest von 2.491.274 Euro wird in eine zweckgebundene Kapitalrücklage zur Finanzierung zukünftiger Investitionen und damit zur Reduktion von Kreditaufnahmen des Unternehmens umgewandelt.