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Initiative gegen Gewalt an Frauen

Erstellt von Pressestelle |

Internationaler Frauentag: Aktion „Rote Bank“ vorgestellt – Die Rote Bank wird an unterschiedlichen Standorten der Innenstadt stehen

Eine Rote Bank ist derzeit im Cineplex aufgestellt. In großen Buchstaben ist darauf zu lesen: „Kein Platz für Gewalt“. Erstmals stand eine Rote Bank im Jahr 2016 in Perugia (Italien) als Symbol gegen Gewalt an Frauen und wird seither in vielen Städten mit ihrer aufrüttelnden Botschaft platziert. Die Farbe Rot steht für Blut und Leben. Die leere Bank setzt ein mahnendes Zeichen für die Plätze, die frei bleiben, wenn Frauen häuslicher und sexualisierter Gewalt zum Opfer fallen. Zum Internationalen Frauentag stellten Bürgermeisterin Margareta Böckh, Cornelia Schlögl, Vorsitzende des Vereins zum Schutz misshandelter Frauen und Kinder, und Berti Huber, Vorsitzende des Frauennetzwerks Memmingen, die Aktion „Rote Bank“ in Memmingen vor. 

Auf der Roten Bank stehen Hilfetelefonnummern für Frauen in Not. „Das Frauenhaus Memmingen gewährt Frauen mit ihren Kindern Schutz und Zuflucht vor häuslicher Gewalt. Wir begleiten und unterstützen die Frauen auf dem Weg in ein gewaltfreies Leben“, informierte Cornelia Schlögl vom Frauenhaus Memmingen. 

Bürgermeisterin Margareta Böckh dankte den engagierten Akteurinnen in Memmingen, die Frauen in Notlagen Unterstützung, Hilfe und einen Weg hinaus aus erlebter Gewalt anbieten. Opfer von Femiziden gebe es auch ganz in unserer Nähe, erklärte Berti Huber vom Frauennetzwerk. Mehrere Fälle aus Bayern wurden vorgetragen. Frauen der KulturVerstrickungen hatten einen roten Teppich gefertigt, der für die abwesenden Frauen steht, die Femiziden zum Opfer gefallen sind. 

Die Veranstalterinnen informierten über einige Zahlen: 
•    Jede 3. Frau in Deutschland ist von sexueller und/oder körperlicher Gewalt betroffen
•    25 Prozent aller Frauen erleben körperliche und/oder sexuelle Gewalt in ihrer Partnerschaft 
•    42 Prozent der Frauen erleben Formen von psychischer Gewalt
•    2 von 3 Frauen erleben sexuelle Belästigung
•    24 Prozent der Frauen werden Opfer von Stalking.
•    Dabei nutzen nur 20 Prozent der Frauen, die Gewalt erfahren, die bestehenden Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen

Laut Statistik lebten 2021 in Memmingen ca. 14.460 Frauen zwischen 20 und 69 Jahren. Im Verhältnis zu den deutschlandweiten Zahlen ergibt sich folgendes Bild:
•    Etwa 3.600 Frauen in Memmingen erleben körperliche und/oder sexuelle Gewalt in ihrer Partnerschaft
•    Etwa 6.100 Frauen in Memmingen erleben Formen von psychischer Gewalt
Lediglich 161 Vorgänge wegen häuslicher Gewalt wurden 2021 bei der Memminger Polizei registriert.

Die Aktion Rote Bank wurde gemeinsam initiiert vom Frauenhaus Memmingen, von Claudia Fuchs, Gleichstellungsbeauftragter der Stadt Memmingen, dem Frauennetzwerk Memmingen sowie Donum Vitae. In den kommenden Monaten wird die Rote Bank im Stadtgebiet auf Wanderschaft gehen und dann einen festen Platz in der Innenstadt erhalten. 

Sie stellten die Aktion „Rote Bank“ am Internationalen Frauentag vor (v.l.): Grit Hoffmann, Stephanie Weißfloch (Donum Vitae), Cornelia Schlögl (Frauenhaus), Berti Huber (Frauennetzwerk), Pascale Tosca-Conrad (Frauenhaus) und Bürgermeisterin Margareta Böckh. (Foto: A. Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen)