Besondere Auftrittsorte haben beim Memminger Kulturfestival schon Tradition. Diesmal geht es vom 30. Juni bis 17. Juli 2011 ins ehemalige Union-Kino gegenüber des Bahnhofs und auf die Straßen und Plätze der Innenstadt. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer und Julia Mayer vom Meile-Team stellten bei einem Pressegespräch das diesjährige Programm vor.
"Über fast drei Generationen bis zur Schließung im Jahr 2009 war das Union-Kino in der Maximilianstraße die Memminger Traumfabrik", sagt Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer. Das städtische Kulturfestival "Memminger Meile" werde den großen Kinosaal nun mit Comedy, Kabarett, Musik, Clownerie, Artistik und Tanz wieder mit Leben erfüllen. Im Kellergewölbe zeige der Memminger Fotograf Andreas Marx seine Wüstenimpressionen. "Und am Kiosk im Foyer gibt es stilecht Getränke, Nüsse und Eiskonfekt", kündigt Bayer an.
Derzeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die Stil-Ikone der 70er Jahre technisch auf den notwendigen Stand zu bringen, um die unterschiedlichen Bühnenprogramme zu präsentieren. Da werden alte Wandlampen angebracht, ein Mischpult eingerichtet, Scheinwerfer installiert und Bühnenvorhänge aufgehängt, Wände gestrichen und Böden gereinigt. "Die Meile lebt von neuen Facetten", begründet der Kulturamtsleiter den großen Aufwand. Das Festival zeichne sich dadurch aus, immer wieder neue Spielstätten zu finden. So konnten in der Vergangenheit zum Beispiel der Hasensaal oder die Buzilwerke neu belebt werden.
Der Oberbürgermeister hebt hervor, dass das Meile-Team keine Mühen gescheut habe, das alte Kino barrierefrei zu machen. Dazu gehören Rampen, Rollstuhlplätze und eine Behindertentoilette. Beim Straßenfest der Behindertengruppen Anfang Juni wurde das Kulturamt dafür mit dem Preis "An Menschen mit Behinderung gedacht" ausgezeichnet. In Kooperation mit dem Behindertenbeirat der Stadt, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, ist es außerdem gelungen, den Musiker Klaus Kreuzeder mit seinem Programm "Glück gehabt" für einen Auftritt nach Memmingen zu holen.
Doch was wäre ein Sommerfest ohne Open-Air. "Wie im vergangenen Jahr werden wir bei Sonne und bei Nacht die Straßen und Plätze der Memminger Innenstadt bespielen", so Bayer. Auf dem Festivalprogramm stehen Freiluftkino mit dem Fatih Akin-Film "Soul Kitchen" auf dem Marktplatz, Feuerspektakel im Theatron auf dem Westertorplatz, der Klanggarten am illuminierten Bachlauf hinter der Edith-Stein-Schule und Folk im Stadtpark. "Am 16. Juli gibt es wieder Straßentheater in der Fußgängerzone mit der Memminger Ska-Band Monkey Beach, dem Rope Theatre und der Kölner Seiltänzerin Thamar Hampe, dem Straßenzauberer Tom Tom aus Brandenburg und dem preisgekrönten Duo Juggling meets Violin", berichtet Julia Mayer.
Eröffnet wird das Festival am 30. Juni 2011 mit "Helge und das Udo" im großen Kinosaal. Unter dem Titel "Der will nur spielen!" zeigt das Duo seine ganz besondere Mischung aus Comedy und Improvisation.
Mit seinem dritten Auftritt bei der "Meile" fast schon ein Stammgast ist das unvergleichliche "Quadro Nuevo": Weltmusik auf höchstem Niveau, ausgezeichnet mit dem Echo für den besten Live-Act im Bereich Jazz. Alle, die Spaß haben an virtuoser Musik, können sich außerdem auf das österreichische Quartett "Kohelet 3" mit Klezmer-Sound und auf die A-Cappella-Gruppe "Die Füenf" freuen. Kabarettfreunde merken sich die Auftritte von Jochen Malmsheimer, der Sprechmaschine aus dem Ruhrpott, und Nils Heinrich. Er packt, wie kaum noch einer, seine scharfe Zunge in Liedreime. Eine besondere Mischung aus Clownerie, Akrobatik und Magie zeigt das Duo "Extra Art".
"Schon Tradition bei der Meile sind Ausstellungen neben dem Bühnenprogramm", stellt der Kulturamtsleiter fest. Neben der Fotoausstellung im Keller des alten Kinos zeige der japanische Künstler Kotaro Fukui im barocken Kreuzherrnsaal seine zeitgenössischen Arbeiten unter dem Titel "Silent Flowers and Ostriches". Zum Abschluss des Kultursommers präsentiert sich die Tanzkompanie "SonusDos" in der besonderen Atmosphäre des alten Kinosaals. Janet Rühl und Arnd Müller versprechen mit "Continuum II" ein faszinierendes Tanzerlebnis.
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