Pädagogische Aktivitäten im Wald sensibilisieren Kinder und vermitteln ihnen Werte wie Respekt gegenüber der Natur und ihrer Umwelt. Damit die Buben und Mädchen der Memminger Kindertageseinrichtungen auch weiterhin in den Genuss waldpädagogischer Angebote kommen können, hat die Stadt Memmingen für 66.000 Euro die marode Waldstation am Madlenerberg durch ein neues Gebäude ersetzt.
Die alte Waldstation, die von Memminger Kindertagesstätten für waldpädagogische Aktivitäten genutzt wurde, war in die Jahre gekommen. Aufgrund ihrer Einsturzgefahr ist sie durch ein neues Gebäude ersetzt worden. Der über 66 Tausend Euro teure Neubau wurde aus Sicherheitsgründen außerhalb des Fallbereichs der Bäume errichtet.
Die neue Waldstation wird vor allem als Lagerraum, Schutzraum für schlechtes Wetter, Ablagestelle für Gepäck, sowie Rast- und Ruheplatz genutzt. Das Haus besteht aus zwei Räumen (43 und 14 Quadratmeter) und einer überdachten Terrasse (32 Quadratmeter). Es ist sehr einfach ausgestattet. Es gibt dort weder fließend Wasser, noch Strom oder Heizung. Eine mobile Toilette befindet sich auf dem Gelände. Diese Einfachheit entspricht dem Konzept der Waldpädagogik: Vorrangig finden die pädagogischen Angebote in der Natur statt.
Das Gelände und die Hütte können ganzjährig genutzt werden. Sie werden allen Memminger Kindertageseinrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt. Träger der Waldstation ist die Stadt Memmingen (Amt für Kindertageseinrichtungen).
Der sogenannte Madlenerberg (auch genannt Eisenberg), auf dem die Waldstation steht, wurde von der Familie Madlener im Jahr 1975 für einen "öffentlichen Zweck, insbesondere zur Verwendung als Kindergarten" und für die Jugendarbeit gestiftet. Das 1927 erbaute Haupthaus wurde vom bekannten Memminger Maler Josef Madlener und nach dessen Tod von seiner ebenfalls als Malerin tätigen Tochter Julie Madlener (1910 - 1999) als Rückzugsort und Atelier genutzt. Dieses Gebäude wurde von der Pfadfinderschaft Kreuzträger („Christliche Pfadfinder Kreuzträger“, kurz CPK) saniert und wird von diesen seit dem Jahr 2006 genutzt. Das von den Memminger Kindertagesstätten zuletzt genutzte und nun durch einen Neubau ersetzte hölzerne Nebengebäude war das sogenannte Gästehaus der Familie Madlener.
Die Waldpädagogik hat den nachhaltig handelnden Menschen zum Ziel. Sie soll den Einzelnen dazu befähigen, Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst, gegenüber anderen Menschen, für nach uns kommende Generationen und gegenüber der Natur. Die Waldpädagogik will praktisches, ganzheitliches Erleben und Lernen ohne Konkurrenzkampf ermöglichen. Sie will Verständnis für ökologische und gesellschaftliche Zusammenhänge in der Natur wecken und die Vielfalt des Lebensraumes Wald für alle Altersgruppen aufzeigen.
In diesem Sinne arbeiten Mitarbeiter aus verschiedenen Memminger Kindertageseinrichtungen seit Jahren mit Kindern im Wald. Diese Arbeit ist sehr unterschiedlich und reicht von einzelnen Ausflügen bis hin zu regelmäßigen Waldtagen und Waldwochen. Dabei werden Partizipation, Autonomie, Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und Handlungsfähigkeit angestrebt.
Weitere Informationen zur Waldpädagogik der Memminger Kindertageseinrichtungen finden Sie hier.