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Werner Gloning verabschiedet sich

Erstellt von Pressestelle |

Der langjährige DGB-Regionsvorsitzende hält beim Neujahrsempfang im Memminger Rathaus seine letzte Rede

Es war seine letzte Rede als Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) der Region Allgäu-Donau-Iller: Beim traditionellen Neujahrsempfang des DGB im Memminger Rathaus verabschiedete sich Werner Gloning vor zahlreichen Gästen.

Grund für das Ausscheiden ist die veränderte Organisationsstruktur des DGB, die ab dem ersten Februar nur noch einen Vorsitzenden für ganz Schwaben vorsieht. Dieses Amt wird aller Voraussicht nach Helmut Jung, der bisherige Vorsitzende der Region Augsburg, übernehmen.

"Er ist jung, knackig und fidel, während ich auf das Rentenalter zugehe", sagte Gloning etwas scherzhaft in seiner Abschiedsrede im Rathaus. Allerdings wird der langjährige Vorsitzende dem Gewerkschaftsbund noch eineinhalb Jahre als politischer Sekretär erhalten bleiben und das Büro in Memmingen weiterhin besetzen. 

"Die Arbeit macht mir ungeheuren Spaß", betonte Gloning, der sich in seiner Abschiedsrede - wie gewohnt - auch vielen ernsten Themen widmete.

"In unserer Region gibt es immer noch sehr viele tariffreie Zonen", beklagte der Gewerkschafter. "Denn viele Arbeitgeber weigern sich immer noch, in Tarifverhandlungen einzutreten." Dadurch entstünde "schweinische Schmutzkonkurrenz", wie es Gloning nannte. "Wenn die Firma A die Löhne senkt, müssen auch die Firmen B und C nachziehen, um mithalten zu können. Das ist eine Abwärtsspirale."

Auch den neuen Koalitionsvertrag der schwarz-roten Bundesregierung sieht Gloning skeptisch: "Wesentliche Zukunftsfragen werden darin gar nicht oder nur völlig unzureichend behandelt." Der scheidende Vorsitzende nannte unter anderem die steigende Altersarmut, die bald bis in die Mitte der Gesellschaft reiche: "Sogenannte Tafel-Läden schießen aus dem Boden. Viele können sich nur noch dadurch ein vernünftiges Essen leisten."

"Kein Grund für Jubel-Arien" sieht auch der Vorsitzende des DGB-Kreises Allgäu, Ludwin Debong: "Die Arbeitslosenquote ist in unserer Region zwar gering, allerdings sagen die Zahlen nichts über die Qualität der Arbeitsstellen aus - nichts darüber, wie viele Leiharbeiter und Schlechtbezahlte beschäftigt werden." Die Zahl der älteren Arbeitslosen habe leider nicht abgenommen und die Quote der Langzeitarbeitslosen sei sogar leicht gestiegen, bedauerte Debong, der dem scheidenden Vorsitzenden Gloning herzlich für sein großes Engagement dankte.

Anerkennende Worte für Gloning fand auch Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, der in seiner Rede auf die gute Stellung der Region innerhalb Deutschlands einging.

 

 

 

 

Hielt im Memminger Rathaus seine letzte Rede als Vorsitzender der DGB-Region Allgäu-Donau-Iller: Werner Gloning (links im Bild) mit seiner Frau Helga und Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger. Foto: Häfele/Pressestelle Stadt Memmingen
Der Vorsitzende des DGB-Kreises Allgäu, Ludwin Debong, dankte Gloning für sein großes Engagement.