Helene Kobel und Jochen Niederhofer erhielten für die vorbildlich gelungene Sanierung ihres Anwesens Illerstraße 4 eine städtebauliche Belobigung. Die beiden Fassadenpreise gingen an Dr.-Ing. Wolfram Arlart für die umfassende Sanierung des Anwesens Baumstraße 1 und an die Rohrbeck-Bentivoglio GbR, vertreten durch Uwe Rohrbeck, für den gelungenen Wiederaufbau des Anwesens Schrannenplatz 4. Die Fassadenpreise werden jährlich vergeben.
„Im Wallensteinjahr werden die Fassadenpreise in einem eigenen Festakt im Rathaus verliehen“, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die Preisträgerinnen und Preisträger sowie die Ehrengäste im Rathaus. Dies begründe sich darin, so der Rathauschef weiter, dass der Fischertagsverein keine Heimatstunde veranstalte. Dr. Holzinger hob das durch Förderprogramm gepflegte mittelalterliche Stadtbild hervor. „Ich möchte mich bei den Eigentümern der Häuser recht herzlich für deren Engagement bedankten“, sagte Dr. Holzinger beim Festakt.
„In Sitzung des Bausenates vom 6. Juni vergab in Abstimmung mit der Heimatpflege der Stadtrat zwei Fassadenpreise und eine städtebauliche Belobigung“, so Dr. Ivo Holzinger zu Beginn seiner Laudatio.
Die Begründungen lauten:
Städtebauliche Belobigung
Vorbildlich gelungene Sanierung des
Anwesens Illerstraße 4
Bauherr: Helene Kobel und Jochen Niederhofer
Das Wohnhaus aus dem späten 19. Jahrhundert wurde unter konsequenter Berücksichtigung zeittypischer Details wie „Gal-genfenster“, Rustikaeinfassung und Putzgliederung vorbildlich saniert, so dass ein wahres Schmuckstück aus der Gründerzeit in die Gegenwart herübergerettet wurde.
Fassadenpreis 2016
Vorbildlich gelungener Wiederaufbau des Anwesens Schrannenplatz 4
Bauherr: Rohrbeck-Bentivoglio GbR, Uwe Rohrbeck
Die Nordfassade des Gebäudes Schrannenplatz 4 stellt mit Ausnahme der Erdgeschoßgestaltung eine deckungsgleiche Rekonstruktion des abgebrannten Vorläuferbaus dar. In diesem ehemaligen Gasthaus zum „Goldenen Raben“ hatte die Architektur des frühen Klassizismus ihre überzeugendste Ausformung gefunden. Beim Wiederaufbau nach dem Brand im Januar 2013, wurde mit großer Akribie auf die zeittypischen Zierelemente eingegangen und auch die für den Bau charakteristischen Details wie Ausleger und Giebelamphore wurden berücksichtigt. Durch diese beachtliche städtebauliche Leistung blieb das historische Ensemble „Südlicher Schrannenplatz“ in ursprünglicher Gestalt erhalten.
Fassadenpreis 2016
Vorbildlich gelungene umfassende Sanierung des Anwesens Baumstraße 1
Bauherr: Dr.-Ing. Wolfram Arlart
Die Fassadensanierung des aus dem 17. Jahrhundert stammenden Anwesens Baumstraße 1 stellt sowohl aufgrund des Gebäudeumfangs mit seiner Traufseite zur Kempter Straße und seiner Giebelseite zur Baumstraße, als auch wegen der hohen Gestaltqualität der Fassaden eine außergewöhnliche denkmalpflegerische Leistung dar. Insbesondere ist die liebevolle Sanierung des für Memmingen einzigartigen Holzerkers aus dem Ende des 19. Jahrhunderts hervorzuheben. Insgesamt profitiert der gesamte südliche Schrannenplatz durch dieses Vorhaben und erfährt eine deutliche Aufwertung.
Die Belobigung ist mit 500 Euro, die beiden Fassadenpreis mit 2 000 Euro dotiert.