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„Vielfalt des Lebens einen Platz gegeben“

Erstellt von Pressestelle |

Bürgerstift mit Bürgerheim nach Sanierung feierlich eröffnet – „Abenteuer Umbau“

Nach einer Bauzeit von knapp dreieinhalb Jahren wurde das mit einem Gesamtkostenaufwand von circa zehn Millionen Euro sanierte und optimierte Bürgerstift mit Bürgerheim feierlich eröffnet. Hierzu waren vorbereitend Auslagerungen des Jugendhortes, des Schulkindergartens und der Erziehungsberatungsstelle notwendig gewesen. Das Bürgerstift präsentiert sich als Ansprechpartner für demente Menschen sowie als Einrichtung für ein altengerechtes Wohnen und Pflegen.

„Vor gut acht Jahren wurde begonnen, das Bürgerstift im Inneren und Äußeren herzurichten“, begann Dr. Franz Wittmann von Management Care, einer Firma für Managementleistungen und Beratung in der Altenpflege, seinen Festvortrag. „Wenn man heute durch das Haus geht, spürt man, dass sich die Mühe gelohnt hat, lobte Dr. Wittmann die gelungene Sanierung von Bürgerstift und Bürgerheim. In der klassischen stationären Versorgung gäbe es mittlerweile in Deutschland schon ein Überangebot, während sich bereits ein Fachkräftemangel bei den Pflegekräften abzeichne. Zu den Umbau- und Sanierungsarbeiten in Memmingen stellte der Altenpflegemanager fest, dass „der Vielfalt des Lebens ein Platz gegeben wurde“ und dass „der menschliche Ansatz so gut ist, denn die Bewohnerinnen und Bewohner stehen hier im Mittelpunkt“.

Zuvor hatte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die Feierlichkeiten im Speisesaal des Bürgerstifts eröffnet. „Mit der Neukonzeption wird man nun allen Ansprüchen und Standards eines modernen Alten- und Pflegeheimes gerecht“, so Memmingens Oberbürgermeister. „Mit dem Bürgerheim für demente Menschen und den sanierten Räumen des Bürgerstifts ist die Stadt bestens auf die demografische Entwicklung hinsichtlich der Struktur und der Qualität des Betreuungsangebotes gerüstet“, bilanzierte Dr. Holzinger.

Seit November 2004 wurden neben dem laufenden Heimbetrieb die Sanierungsarbeiten durchgeführt. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf circa 10 Millionen Euro, hinzukommen noch rund 1,5 Millionen Euro für die vorbereitenden Auslagerungen von Hort, Schulkindergarten und Erziehungsberatungsstelle aus dem Bürgerheim. Durch die Umbauarbeiten im Bürgerstift entstanden 190 Heimplätze, die Haustechnik und die sanitären Einrichtungen wurden auf den neuesten, altengerechten Stand gebracht. Die Aufenthaltsqualität in den Gebäudeteilen, Fluren und Wohnbereichen wurde zum Wohlfühlen gestaltet und die Modernisierung der Küche ließ eine Steigerung der Mittagessen von 230 Mahlzeiten auf heute 650 Essen täglich zu.

Einen Rückblick in die Vergangenheit wagte Georg Sälzle. Der Heimbeiratsvorsitzende blickte auf das „alte“ Bürgerstift zurück. „Gegenüber früher hat sich einiges geändert“, betonte Sälzle, So habe es, bedingt durch die Bewohnerstruktur, weniger Pflegekräfte gegeben. „Nur das Essen hat sich nicht geändert. Die Speisen sind nach wie vor sehr gut“, stellte Sälzle mit einem Schmunzeln fest.

Architekt und Dritter Bürgermeister, Helmut Börner, sprach den Heimbewohnern eine Kompliment aus. Zu Beginn der Arbeiten habe er allen im Bürgerstift empfohlen, den Umbau nicht als Belästigung, sondern als Abenteuer zu sehen. „Ich möchte den Mitgliedern des Heimbeirates für sein Engagement ausdrücklich danken“, brachte es Börner auf den Punkt. Auch das Pflegepersonal, die Küche und Verwaltung habe während der Umbauphase außergewöhnliches geleistet. Vor 30 Jahren habe man ein Wohnheim für rüstige Menschen geplant. Damals lag das Durchschnittsalter der Heimbewohner bei 68, jetzt liege es bei 87 Jahren. Waren bei dem Bau in den 70er Jahren gerade mal 12 Pflegeplätze vorgesehen, so könne man heute davon ausgehen, dass 50 % der Heimbewohner pflegebedürftig seien.

Nach der offiziellen Schlüsselübergabe an Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Heimleiter Walter Link übernahmen Memmingens Dekane Kurt Kräß für die evangelische und Siegbert G. Schindele für die katholische Kirche die Segnung der neuen Räumlichkeiten.

Heimleiter Link nutzte die Gelegenheit, ein Wort des Dankes auszusprechen. An die Mitglieder des Stadtrates und des Heimbeirates, die Fachbereichsleitungen in Pflege, Verwaltung und Küche sowie allen Bewohnerinnen und Bewohner des Bürgerstifts, für das Verständnis für die baumaßnahmenbedingten Belastungen. Im Anschluss hatten alle Ehrengäste die Gelegenheit, sich von der viel gelobten Küche des Bürgerstifts zu überzeugen. Und sie wurden nicht enttäuscht. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von der Saxophongruppe der städtischen Sing- und Musikschule unter der Leitung von Otfried Richter.

Die Schlüsselübergabe.
Mit der offiziellen Schlüsselübergabe durch Architekt Helmut Börner (rechts) an Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (Mitte) und Heimleiter Walter Link wurden die Sanierungs- und Umbauarbeiten am Bürgerstift mit Bürgerheim abgeschlossen. Die übergebenen Schlüssel stammen von der Baumaßnahme aus den 70er Jahren. Börners verstorbener Partner hatte sich seinerzeit die „Zugangsschlüssel“ zum Haus gesichert.
Der neue Südinnenhof.
Der südliche Innenhof des neugestalteten Bürgerstift. Fotos: Pressestelle Stadt Memmingen