Stadt Memmingen:SingleNews (Archiv)

AAA
Zum Hauptinhalt

Kontakt Pressestelle

Stadt Memmingen
Pressestelle
Marktplatz 1
87700 Memmingen

Tel.: 08331/850-167
pressestelle(at)memmingen.de

Rathausinformation (Archiv)

Zur Übersicht Archiv

„Tag des offenen Büros“ im Stadtjugendamt ein voller Erfolg

Erstellt von Pressestelle |

Fachpublikum informiert sich über Kindeswohl und Jugendamt

Mit einem „Tag des offenen Büros“ stellte das Memminger Jugendamt seine Aufgaben und die Rahmenbedingungen einem interessierten Fachpublikum vor. Über 80 Fachkräfte aus Behörden, Schulen, pädagogischen Einrichtungen und Beratungsstellen sowie Rechtsanwälte informierten sich über das „Wächteramt des Staates“.

Für die Öffentlichkeit ist es klar. Kindern darf kein Leid geschehen und dafür hat das Jugendamt zu sorgen. Immer öfters berichten die Medien über Fälle von missbrauchten Kindern und das verspätete oder nicht angemessene Eingreifen der Jugendämter. „Eigentlich ist es Aufgabe der Eltern, für das Wohlergehen ihrer Kinder zu Sorgen“, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger das eingeladene Fachpublikum im Jugendamt an der Ulmer Straße. Dass dem die Praxis nicht immer entspräche, zeigen die bundesweiten Schlagzeilen von Kindsmissbrauch, so der Rathauschef einleitend.

Am „Kindeswohl“ arbeiten viele Kooperationspartner mit den unterschiedlichsten Aufgaben und Befugnissen. Viele Institutionen und Personen wie Schulen, Kliniken, Kinderärzte, Nachbarn und Verwandte sind viel näher an einem „Fall“ wie das Jugendamt. „Wir möchten heute die Aufgaben und die Arbeit des Jugendamtes vorstellen“, erläuterte Jugendamtsleiter Josef Hermann. „Wenn jeder die Arbeit des anderen kennt, können Kooperationsprobleme vermieden werden“, so Hermann weiter. Allerdings müsse allen Beteiligten klar sein, dass Jugendämter nicht jedes Fehlverhalten ausgleichen können.

Das Team vom Stadtjugendamt Memmingen hatten ihr Amt in eine öffentliche Bühne verwandelt. Die eingeladenen Fachleute hatten Gelegenheit mit den Sozialarbeitern ins Gespräch zu kommen oder mit den Spezialisten der Abteilung Beistandschaft  aktuelle unterhaltsrechtliche Fragen zu erläutern oder mit den Fachkräften der wirtschaftlichen Jugendhilfe sich über Förderungen von Kindertagesstättenplätze zu informieren.

Kernpunkt der Veranstaltung war das Vortragsangebot. Große Nachfrage gab es für das Referat von Josef Hermann über die „Aufgaben des Jugendamtes“ mit den Leistungen und anderen Aufgaben nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz wie Sozialer Beratungsdienst, Angebote zur Tagespflege, Hilfen zur Erziehung, Leistungen zum Unterhaltsvorschuss, Adoptionsvermittlung und Hilfen für junge Volljährige sowie der Verwaltung der 17 städtischen Kindertagesstätten.

Sozialpädagoge Gunther Kotschmar sprach zur Kindeswohlgefährdung und zeigte die Vorgehensweise des Jugendamtes bei einem entsprechenden Hinweis sowie die möglichen Hilfestellung von der sozialpädagogischen Familienhilfe bis zur Inobhutnahme eines Kindes auf.

Zum Thema Kosten/Kostenbeiträge sprach Bernd Kühn von der wirtschaftlichen Jugendhilfe und stellte die Möglichkeit der Gewährung von Zuschüssen vor. „Ein Heimunterbringung kostet zwischen 3 000 und 6 000 Euro im Monat“, bilanzierte Kühn. „Ausgaben der Jugendhilfe sind also keine Kosten, sondern Investitionen für die Zukunft“, so Kühn. Bernhard Hölzle informierte die Zuhörerinnen und Zuhörer zu Unterhaltsfragen, Sorgerechtsnachweisen und erläuterte die Aufgaben im Rahmen von Vormund- und Beistandschaften.

Für das kulinarisches Wohl der Gäste sorgte das Kolping Bildungszentrum Memmingen. Angenehm überrascht über die Resonanz der Veranstaltung zeigte sich Jugendamtsleiter Josef Hermann. „Gerade die Anmeldezahlen zu unseren Vorträgen haben uns kurz vor logistische Probleme im Haus gestellt. Aber wir hatten alles im Griff“, so Hermann am Ende eines erfolgreichen „Tages des offenen Büros“.

Es herrschte großer Besucherandrang im Stadtjugendamt.
Über 80 Fachkräfte sämtlicher Kooperationspartner begrüßte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (rechts) zum „Tag des offenen Büros“ im Stadtjugendamt.
Der vollbesetzte Vortragsraum
Sozialpädagoge Gunther Kotschmar (rechts) bei seinem Referat zur Kindeswohlgefährdung im vollbesetzten Vortragsraum im Jugendamt. Fotos: Pressestelle Stadt Memmingen