Jeder darf ernten - egal, ob er zuvor fleißig gepflanzt, Unkraut gejätet oder gegossen hat: Denn der "Stattgarten" gehört jedem. So sieht es das neue Memminger Projekt, das Wirtschaftsförderer Michael Haider initiiert hat. Nicht nur bei den Memminger Bürgern, auch bei den lokalen und überregionalen Medien stößt die grüne Aktion auf großes Interesse: Heute hat sich eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur (dpa), Deutschlands größter Nachrichtenagentur, die von Bürgern gepflanzten Beerensträucher und Salatköpfe aus der Nähe angeschaut.
Während die Tomatenpflänzchen noch in der Wachstumsphase sind, können die ersten Radieschen schon geerntet werden - und auch die Stachelbeeren sind schon reif. Wirtschaftsförderer Michael Haider und Gartenamtsleiter Rudolf Schnug sind stolz, dass die bei öffentlichen Aktionen gesetzten Pflänzchen an Westertorplatz, Lindauer Tor und an der Hohen Wacht so gut angegangen sind.
"Wir haben auch keinerlei Probleme mit Vandalismus", betont Haider gegenüber dpa-Redakteurin Birgit Ellinger und zeigt ihr die ersten erntereifen Radieschen.
Vor Diebstahl gesichert sind die Blechgieskannen, mit denen Bürger die Pflänzchen wässern können: "Wir haben sie mit einem Zahlenschloss versehen. Den Code können Interessierte bei mir erfahren."
Rund 15 Bürger haben sich für das grüne Projekt offiziell angemeldet. Über die Facebook-Seite von Stattgarten wird kommuniziert, wer wann zum Gießen der Beete kommt. Aber auch alle anderen Interessierten können die Pflanzen bewässern, weitere Samen säen oder erstes Obst und Gemüse ernten.
"Der Stattgarten steht jedem offen", erklärt Schnug. "Nur viele trauen sich noch nicht so richtig."
Ende September, wenn auch die Äpfel, Birnen und Zwetschgen reif sind, soll es eine gemeinsame Ernteaktion geben, zu der die Bürger herzlich eingeladen sind. Der genaue Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Alle Informationen und Veranstaltungen der Aktion „Stattgarten“ werden auch auf der Facebookseite „Stattgarten Memmingen“ veröffentlicht.
