Der vom Bayerischen Landtag, dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen und der Behindertenbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung verliehene Preis „JobErfolg– Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz“ ist dieses Jahr in der Memminger Stadthalle verliehen worden. Er zeichnet jene Arbeitgeber aus, die sich bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen hervortun. Auch die Stadt Memmingen erhielt eine Auszeichnung.
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger zeigte sich hocherfreut, als er eine Urkunde im Namen der Stadt Memmingen entgegennehmen durfte. Die Stadt wurde für ihre Personalpolitik prämiert, die sich bei der Inkludierung von Menschen mit Behinderung engagiert. Ein kleines Gastgeschenk überreichte Dr. Holzinger Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die zur Preisverleihung nach Memmingen gekommen war. „Wir werden nie vergessen, wie Sie uns als Sozialministerin beim Bau und der Zusammenlegung der Krankenhäuser unterstützt haben", so das Stadtoberhaupt.
In zwei Kategorien wurde der Preis "JobErfolg" vergeben. Markus Sackmann, Bayerischer Staatsekretär für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Frauen, hielt die Laudatio für den Preisträger aus der Privatwirtschaft, die Firma Fendt Caravan aus Mertingen. „Gleichberechtigung für Menschen mit Behinderungen ist zentrale Aufgabe", so Sackmann. 38 der 478 Mitarbeiter von Fendt haben eine Behinderung. „Wir sehen nicht den Widerspruch in der Verpflichtung, behinderte Menschen einzustellen, der oft gesehen wird", so Geschäftsführer Klaus Fötsch . Seine behinderten Mitarbeiter könnten durchaus die Leistung von Menschen ohne Behinderung erreichen.
Landtagspräsidentin Barbara Stamm hielt die Laudatio für den Preisträger aus dem Öffentlichen Dienst, die Stadt Weiden in der Oberpfalz. Stamm appellierte daran, auch in den Ministerien auf die Einhaltung der Quoten zu achten. Sinn der Quotenregelung sei es, dass man auf leuchtende Vorbilder verweisen könne. Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß hatte sodann auch eine einleuchtende Erklärung, warum die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung vorteilhaft ist: „Menschen mit Behinderungen sind Kämpfernaturen, deshalb auch leistungsbereit“, weiß Seggewiß auch aus seiner vormaligen Tätigkeit bei der Arbeitsagentur.
Den Ehrenpreis, der an die Firma Spielgeräte Maier geht, übergab Irmgard Badura, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung. Sie wünschte sich, dass „die gezeigten positiven Beispiele in die politische Arbeit einfließen“. 22 der insgesamt 46 Mitarbeiter des Spielgeräteherstellers haben eine Behinderung. Für Geschäftsführer Ingo Mentrup ein „sicherlich spezielles Konzept, das abhängig von vielen Faktoren nicht unbedingt für jedes Unternehmen geeignet ist." Jedoch könne er anderen nur ans Herzen legen, in die "wichtigste Ressource Mensch" zu investieren.
Musikalisch eindrucksvoll abgerundet wurde das Programm durch die Blinden Musiker aus München, die sowohl Blasmusik als auch Chorgesang beherrschen, und durch die Veehharfengruppe der Unterallgäuer Werkstätten aus Memmingen.
Die Auszeichnung wurde von der Werkstatt Stiftung Attl, einer Behinderteneinrichtung, ohne finanzielle Gegenleistung geliefert. „Innovative Ansätze zur Schaffung oder Erhaltung von Arbeitsplätzen“ seien laut Luise Klemens, Stellvertretender Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern und Vertreterin der Jury, die Kriterien des Preises.
