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Neuer Chefarzt baut Kardiologie aus

Erstellt von Pressestelle |

Klinikum Memmingen - Tübinger Professor Dr. May folgt auf Professor Dr. Gerhard König – Weiterer Herzkatheter-Raum in Planung

 

Professor Dr. Andreas May ist stellvertretender Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik III am Universitätsklinikum in Tübingen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der koronaren Herzerkrankung. Ab November wird der 45-Jährige den Chefarztposten der Medizinischen Klinik I am Klinikum Memmingen mit den Schwerpunkten Kardiologie, Pneumologie und Nephrologie übernehmen. Professor Dr. May folgt damit auf Professor Dr. Gerhard König, der in den Ruhestand gewechselt ist. Im Vorfeld seiner neuen Tätigkeit gab der Kardiologe Auskunft über die aktuellsten Behandlungsmöglichkeiten bei Herzkrankheiten und seine Zukunftspläne am Klinikum Memmingen.    

Zur Person: Professor Dr. Andreas May wurde 1967 in Saarbrücken geboren. Die Schulzeit verbrachte der heute 45-Jährige in Bamberg, sein Medizinstudium absolvierte er in Erlangen, München und den USA. May ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Sehr geehrter Herr Professor Dr. May, haben Herzerkrankungen in den vergangenen Jahren zugenommen?

Professor Dr. Andreas May: Herz- und Kreislauferkrankungen sind weiterhin Todesursache Nummer eins in Deutschland. Das Auftreten des Herzinfarkts hat aufgrund des demographischen Wandels mit einer älter werdenden Bevölkerung zahlenmäßig zugenommen. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich aber erheblich gebessert und damit auch die Prognose der betroffenen Patienten.

Können Herzbeschwerden auch psychische Ursachen haben?

Psychische Aspekte wie akuter Stress können wohl als unmittelbare Auslöser wirken. Hierauf wies zum Beispiel eine erhöhte Herzinfarktrate in München bei spannenden Deutschlandspielen während der Fußballweltmeisterschaft 2006 hin.

Welche Risikofaktoren für Herzerkrankungen gibt es?

Klar erwiesene Risikofaktoren wie ungesunde Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und das Rauchen hängen mit den heutigen Lebensgewohnheiten zusammen. Sie können durch geeignete Aufklärungsmaßnahmen aber effektiv gemindert werden. Hinzu kommen Bluthochdruck, Diabetes und erhöhtes Cholesterin, die sowohl genetisch wie auch durch die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten bedingt sein können.

Auf welches Gebiet haben Sie sich während Ihrer medizinischen Laufbahn spezialisiert?

Mein Spezialgebiet ist die Herzkatheter-Behandlung der Koronargefäße  mit sogenannten Stents, die kathetergeführte Behandlung von Herzklappenfehlern und die Internistische Intensivmedizin - hier spielt die Versorgung von Patienten mit schwerer Herzschwäche eine wesentliche Rolle.

Sie betreiben auch Grundlagenforschung. Worum geht es dabei?

Hauptschwerpunkt ist die Entwicklung und Erprobung „blutverdünnender“ Medikamente, die wir heute schon sehr maßgeschneidert für den individuellen Patienten einsetzen können. Während bis vor kurzem nur Aspirin und Marcumar zur Verfügung standen, haben wir heute eine enorme Bandbreite neuer Medikamentenkombinationen zur Verfügung.

Aus welchem Grund wechseln Sie nach Memmingen?

Die einzigartige Kombination aus einer sehr guten Klinik mit einer großen internistischen Abteilung in einer schönen, lebenswerten bayerischen Stadt in der Nähe zu den Bergen hat für meine Familie und mich den Ausschlag gegeben.

Wird es am Klinikum Memmingen unter Ihrer Leitung grundlegende Veränderungen geben?

Ausgebaut werden soll in den kommenden Jahren die Herzkatheter-Behandlung von koronarer Herzkrankheit, Herzklappenfehlern und Rhythmusstörungen. Hierfür ist aktuell ein weiterer Herzkatheter-Raum am Klinikum in Planung.

Hat ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung wie das Klinikum Memmingen Vorteile gegenüber einem großen Universitätsklinikum?

Ich sehe als wesentlichen Vorteil den engeren persönlichen Umgang aller Mitarbeiter untereinander und die geringere Fluktuation unter den Ärzten im Vergleich zur Uniklinik. Dies schafft Kontinuität, eine engere Patientenbindung und eine individuelle, persönliche Versorgung.

Nehmen heutzutage finanzielle Aspekte in Krankenhäusern einen großen Stellenwert ein?

Wirtschaftliche Notwendigkeiten sind seit Jahren in den Kliniken so präsent wie in allen Lebens- und Arbeitsbereichen. Eine adäquate Krankenversorgung ist hiermit aktuell sehr gut vereinbar.

Wie schalten Sie nach einem langen Arbeitstag am besten ab?

In der Familie und beim Sport mit Laufen und Schwimmen.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen besonders?

Zuverlässigkeit, Aufrichtigkeit, Witz.

Information: Seinen ersten öffentlichen Auftritt hat Professor Dr. Andreas May bei den Memminger Gesundheitstagen, wo er am Freitag, 8. November, um 17.30 Uhr, im Kleinen Saal der Memminger Stadthalle den Eröffnungsvortrag halten wird zum Thema „Aktuelle Entwicklungen in der Herz- und Kreislaufmedizin“. Tags darauf, am Samstag, 9. November, ab 13.00 Uhr, wird er ebenfalls bei den Gesundheitstagen im Konferenzraum der Stadthalle im Erdgeschoss zum Thema „Akuter Herzinfarkt – jede Minute zählt“ sprechen.

Professor Dr. Andreas May wird ab November den Chefarztposten der Medizinischen Klinik I am Klinikum Memmingen übernehmen. Foto: privat