Beim diesjährigen europäischen Tag des offenen Denkmals konnten Bürgerinnen und Bürger die Turnhalle am Ratzengraben besichtigen. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger eröffnete dort am Vormittag eine Fotoausstellung, die von Stadtarchiv und Historischem Verein vorbereitet worden war und eindrucksvolle Einblicke in Memmingens Stadtbild des Jahres 1879 bot.
Seit Jahren organisiert oder koordiniert der Historische Verein das Besichtigungsprogramm am Tag des offenen Denkmals in Memmingen. Zum diesjährigen Motto "Romantik, Realismus, Revolution - Das 19. Jahrhundert" stand Memmingens älteste Turnhalle im Fokus des Interesses, die 1864 von Stadtbaumeister Karl Bandel errichtet wurde und bis heute ihren ursprünglichen Zweck erfüllt.
Oberbürgermeister Dr. Holzinger bedankte sich insbesondere bei Wilhelm Mändle aus Essen, der mit der Schenkung einer Fotosammlung an seine Geburtsstadt die Fotopräsentation erst möglich gemacht hat. Stadtarchivar Christoph Engelhard erläuterte die 14 Aufnahmen, die kommunale Gebäude aus der Amtszeit von Bürgermeister Julius von Roeck zeigen. Die Fotografien wurden dem damaligen Bürgermeister anlässlich seines 25-jährigen Gemeindedienstes überreicht, zusammen mit einer lederbezogenen und mit dem Stadtwappen verzierten Schatulle.
Einige der Gebäude sind wieder aus dem Stadtbild verschwunden, wovon sich die Teilnehmer bei der anschließenden Stadtführung mit Sabine Rogg überzeugen konnten. Dass Denkmalpflege Gebäude aller Jahrhunderten mit einbeziehen sollte, zeigt die Spurensuche des Historischen Vereins im Stadtquartier zwischen Maximilian-, Bahnhof- und Kalchstraße. Hierzu wurden in der Ratzengrabenturnhalle erste Ergebnisse vorgestellt.
Info: Kopien der 14 Bilder und kurze Erläuterungen finden Sie hier.
