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Infotafel am ehemaligen jüdischen Friedhof enthüllt

Erstellt von Pressestelle |

Ein Projekt des „Netzwerks Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben“

Zur Enthüllung einer neuen Informationstafel an der Außenmauer des ehemaligen jüdischen Friedhofs in Memmingen konnte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger den Vizepräsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg, Dr. Manfred Worm, sowie Prof. Dr. Rolf Kießling vom „Netzwerk Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben“ und Rolf Kleidermann, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, begrüßen.

Auf Initiative des „Netzwerks Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben“ wurden für insgesamt 13 ehemalige jüdische Friedhöfe Tafeln erstellt, die über die Gründung der Begräbnisstätten, deren Anlage, Größe, Besonderheiten, aber auch über deren Schändungen in der NS-Zeit informieren. An der kleinen Feierstunde zur Enthüllung der Tafel in Memmingen nahmen auch Bürgermeister Helmut Börner, Vertreter des Stadtrats, der Geistlichkeit, der Verwaltung, der Heimatpflege und Neuntklässler der benachbarten Lindenschule teil.

Prof. Dr. Rolf Kießling erinnerte an die Geschichte des jüdischen Friedhofs in Memmingen. Nach der Ausweisung der Juden aus der Reichsstadt Memmingen im 15. Jahrhundert habe sich erst in den 1860er Jahren wieder eine jüdische Gemeinde gebildet. „1875 wurde dieser Friedhof angelegt“, sagte Kießling. 1893 habe die Gemeinde den 870 Quadratmeter großen Friedhof mit 135 Gräbern ummauern lassen. „Die erste Beerdigung war im Jahr 1876, die letzte 1986.“ Wie überall in Deutschland hätten auch hier in Memmingen Nationalsozialisten die jüdische Begräbnisstätte geschändet.

Bei einem gemeinsamen Gang über den Friedhof haben Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 des M-Zuges der Lindenschule unter der Leitung von Manfred Giersig an drei Grabstätten biografische Streiflichter der Bestatteten vorgetragen.

Info:
Der jüdische Friedhof Memmingen ist im Osten der Stadt an der Straße „Am Judenfriedhof“. Er befindet sich im Eigentum des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern und wird von der Stadt Memmingen gepflegt. Gruppenführungen sind nach Anmeldung beim Städtischen Kulturamt (Ulmer Straße 19, 87700 Memmingen, Tel. 08331/850-131) möglich.

Infotafel am jüdischen Friedhof
Die neue Infotafel an der Außenwand des ehemaligen jüdischen Friedhofs in Memmingen gibt Auskunft über Gründung, Anlage, Größe und Geschichte der Begräbnisstätte. (Foto: Pressestelle der Stadt Memmingen)
Jüdischer Friedhof Memmingen
Nach Anmeldung beim Kulturamt sind Gruppenführungen über den jüdischen Friedhof möglich. (Foto: Werner Bachmayer)