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„In Würde und Geborgenheit leben“

Erstellt von Pressestelle |

Ausstellung „Ein neuer Blick auf die Pflege“ im Antonierhaus eröffnet – noch bis zum 21. November zu sehen

Pflege ist menschlich, Pflege geht uns alle an – das ist die Botschaft der Ausstellung „Ein neuer Blick auf die Pflege“, die von Bürgermeisterin Claudia Knoll, dem Pflegedirektor des Bezirkskrankenhauses Memmingen (BKH), Bernhard Schuster, und Stephan Vogt, 1. Vorsitzender des Vereins Familiengesundheit 21 in der Stadtbibliothek Memmingen eröffnet wurde. Die Ausstellung ist noch bis zum 21.11.2009 während den Öffnungszeiten der Bibliothek zu sehen.

In Zusammenarbeit mit der Stadt Memmingen hat das Bezirkskrankenhaus Memmingen und der Verein Familiengesundheit21 e. V. die Ausstellung des Bundesministeriums für Gesundheit nach Memmingen geholt. Bürgermeisterin Knoll begrüßte rund 60 Fachkräfte aus allen Bereichen der Pflege und ehrenamtliche Organisationen wie beispielsweise dem Begleiterkreis. Auch Vertreter von Kirchen, Selbsthilfegruppen und Betreuungsvereinen waren zur Ausstellungseröffnung geladen.

„Bis zum Jahr 2030 wird es in Deutschland voraussichtlich 28,4 Millionen Menschen geben die 60 Jahre und älter sind“, stellte die Bürgermeisterin dar. Die Zahl der über 80-Jährigen wird von heute 3,6 Millionen sogar auf 6,3 Millionen steigen. Schätzungen zufolge werden dann 3,4 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen sein, zeigte Knoll bei ihrer Begrüßung in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger auf. Die hier anwesenden Fachleute hätten alle „einen professionellen Blick auf die Pflege“. Müssten jedoch Laien ihre Angehörige pflegen, so käme man schnell an die persönliche Grenze und wäre froh, Hilfe von gelernten Pflegekräften in Anspruch nehmen zu können, so Knoll.

„Es gibt durchaus unterschiedliche Blicke auf die Pflege“, so Bernhard Schuster vom Memminger BKH. Bei ihm hätten die Bilder vor allem zwei Fragen ausgelöst: „Welche Wertigkeit hat das Alter in unserer Zeit und welche Aufmerksamkeit geben wir diesem Teil des Lebens?“ In Deutschland wären mittlerweile die Modelle, Projekte und Initiativen nicht mehr überschaubar, wie Menschen in Würde alt und krank sein dürfen. „Fakt ist, dass diese Herausforderung von Politik und Fachleuten nicht alleine zu meistern ist“, brachte es der Pflegedirektor auf den Punkt. Nur wenn möglichst viele Menschen ein neues Bewusstsein des gegenseitigen Vertrauens und der Solidarität entwickeln, werden Wege gefunden, das Menschen dort leben und sterben können, wo sie möchten.

Der Vorsitzende des Vereins Familiengesundheit 21, Stephan Vogt, gleichzeitig Stationsleiter am BKH, bedankte sich bei den Menschen, welche im Beruf oder im Ehrenamt in der Pflege und Betreuung tätig sind. Kritisch hinterfragte Vogt den Stellenabbau in der Pflege bei gleichzeitiger Steigerung der Fallzahlen sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Als durchaus nachdenkenswert bezeichnete der Vereinsvorsitzende die Idee eines „integrierten Pflegestützpunktes“. Hier könnte den Bürgerinnen und Bürger eine Anlaufstelle an die Hand gegeben werden, die die entsprechenden Angebote hinsichtlich der persönlichen Bedürfnisse aufzeige, so Vogt.

Die Ausstellung, welche im Vorlauf zu den 12. Memminger Gesundheitstagen vom 6. bis 8. November in der Stadthalle stattfindet, zeigt Aufnahmen der Fotografin Julia Baier, die auf Initiative der ehemaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt entstanden sind. Sie zeichnen ein authentisches Bild vom Alltag der Pflegebedürftigen in Deutschland. Der neue Blick auf die Welt der Betroffenen lädt die Betrachter dazu ein, sich ohne Klischees und aus ungewöhnlichen Perspektiven mit dem Thema auseinanderzusetzen. Damit wird auch den Pflegekräften und Angehörigen Anerkennung und Dank ausgesprochen, die tagtäglich dafür sorgen, dass Pflegebedürftige in Würde und Geborgenheit leben können.

Für mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland gehört Pflege zum Alltag dazu – für viele weitere kann es Realität werden. Die zum 1. Juli 2008 in Kraft getretene Reform der Pflegeversicherung bringt allen diesen Menschen, professionellen Pflegekräften, Angehörigen und ehrenamtlich Engagierten spürbare Verbesserungen im Alltag. Die wachsende Bedeutung, die der Pflege als gesellschaftlichem Thema zukommt, wird durch die Ausstellung unterstrichen. Die Fotografien sind in Pflegeeinrichtungen der Stiftung Schönholzer Heide und des Evangelischen Johannesstifts in Berlin entstanden und waren vom 24. Juni bis 15. August 2008 erstmals im Bundesministerium für Gesundheit in Berlin zu sehen.

Die musikalische Gestaltung des Abends übernahmen Maria Nagler und Marion Riedmiller.

Die Ausstellung ist Bestandteil des Rahmenprogrammes der vom 6. bis 8. November in der Stadthalle stattfindenden 12. Memminger Gesundheitstage.


Öffnungszeiten:
Dienstag und Donnerstag: 10.00 - 18.30 Uhr
Mittwoch und Freitag:  13.00 - 17.30 Uhr
Samstag: 10.00 - 12.00 Uhr
Montags geschlossen

Ihr Ansprechpartner (auch für die Anmeldungen von Gruppen):
Stephan Vogt
Tel. 08331/70-2951
stephan.vogt(at)bkh-memmingen.de

Einen Blick auf die Pflege werfen
„Einen Blick auf die Pflege“ können Interessierte noch bis zum 21. November in der Stadtbibliothek im Antonierhaus werfen. Foto: Pressestelle