Die Zukunft der Memminger Altstadt lockte zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger in die Rathaushalle. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung für ein integriertes Altstadtentwicklungskonzept standen die Planer Rede und Antwort. Schwerpunktmäßig sollen die süd-westliche Altstadt weiterentwickelt und die positiven Impulse aus dem els-Projekt der Umgebung zugute kommen.
Mit „Förderungen statt Repressalien“, wie es Mathias Rothdach als Projektverantwortlicher der Stadtverwaltung ausdrückte, wolle die Stadt Teile ihrer Altstadt wieder für vielfältige Nutzungen attraktiv machen. Acht Jahre läuft nun ein Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm, das interessierten Anliegern gute Fördermöglichkeiten bietet.
Neben Fördermöglichkeiten stellten die Fachleute aus Verwaltung und Planungsbüros ihre Ideen für Memmingens Innenstadt vor. „Sie können Ihre Meinung, Ideen und was Sie für richtig hielten, in den Prozess einbringen“, hob Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger in seinem Grußwort hervor.
Knut Maier vom Architekturbüro Prof. Dr. Ing. Gerd Baldauf gab einen geschichtlichen Abriss und stellte dann die Rolle der drei wichtigsten Plätze der Stadt, Marktplatz, Weinmarkt und Schrannenplatz, heraus. „Die Lauflagen sind noch heute kongruent, wie sie im Mittelalter gelegt wurden“, so der Diplom-Ingenieur. Dies sei positiv, Brüche seien vermieden worden. Doch gäbe es auch „jenseits der Plätze und ihrer Ausstrahlung Handlungsbedarf und strukturelle Mängel“. Maier war dann schnell in der süd-westlichen Altstadt angelangt. Defizite sehen seine Kollegen und er am südlichen Schrannenplatz, im Gerberviertel und im Storchenviertel, alles Areale, die in das Förderprogramm „leben findet innen stadt“ einbezogen sind. Letzteres Areal eigne sich gut als erstes großes Projekt des Stadtumbaus. Die Eigentümerstruktur könne helfen, zeitgemäßes Wohnangebot in der Innenstadt zu schaffen. „Mit entsprechendem Angebot kann die Bevölkerung vom Stadtrand und vom Umland in die Innenstadt zurückgeholt werden“, so Maier. Gerade die damit angesprochene Personengruppe zeichne eine hohe Aktivität und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aus. Der Stuttgarter Planer kann sich auch gastronomische Nutzungen in der oberen Bachgasse vorstellen: „Die Gastronomie am Bach könnte ergänzt werden, um die tolle Atmosphäre zu nutzen“. Mit Bildern aus anderen Städten zeigte er die vielfältigen Möglichkeiten auf.
Den Verkehrsströmen in und um die Altstadt widmete sich Verkehrsplaner Dipl.-Ing. Ulrich Nosswitz vom Ingenieurbüro Dr. Brenner in seinen Ausführungen.
