Das Geschäftszentrum und Areal an der Memminger Machnigstraße wurde in den vergangenen 13 Monaten im Rahmen des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt für rund 1,5 Millionen Euro verschönert. Jetzt ist die Umbaumaßnahme bei einem offiziellen Festakt mit viel Politprominenz und rund 150 Besuchern eingeweiht worden.
Im Westen der Stadt Memmingen entstand in den Nachkriegsjahrzehnten für tausende Bürger ein neues Zuhause. Den Charme seiner Entstehungszeit versprüht das dicht besiedelte Quartier mit seinen hohen Wohnblocks noch heute. Deswegen arbeitet die Stadt Memmingen im Rahmen des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt und gemeinsam mit der Regierung von Schwaben und den örtlichen Wohnungsbaugenossenschaften daran, die Lebensqualität in diesem größten Wohnviertel Memmingens nachhaltig zu verbessern. Das jüngste Projekt von Stadt und Memminger Wohnungsbaugenossenschaft MEWO: Die Sanierung des Machnigplatzes an gleichnamiger Straße. Dieser zentrale Platz im Herzen des Quartiers ist mit seinen umliegenden Geschäftsgebäuden und Dienstleistungsangeboten natürlicher Mittelpunkt des Memminger Westens.
"Der Machnigplatz ist das Zentrum dieses größten Wohnviertels Memmingens", sagte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger vor rund 150 Gästen. "Mit den Umbaumaßnahmen ist uns eine Stärkung gelungen."
Auch MEWO-Vorstand Hans-Peter Fischer sprach in seiner Rede von einem "wiedererstarkten Zentrum im Memminger Westen. Die Nahversorgung ist gesichert. Die beiden Plätze vor den Geschäften und vor der Schule bilden nun eine Einheit."
Der Sprecher des neugegründeten Arbeitskreises der Sozialen Stadt "Lebendiger Westen", Axel Göser, bedankte sich bei den Verantwortlichen für die Umgestaltungen am Machnigplatz und informierte die Zuhörer über die vielen ehrenamtlichen Projekte und Veranstaltungen im Memminger Westen wie Offener Mittagstisch, Tanztee, Krabbelstube, Trommelgruppe oder Frauencafé.
Zeitplan, Kosten, Maßnahmen
Vor sieben Jahren wurde das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt im Memminger Westen begonnen, um die Lebensqualität in diesem multikulturellen Viertel nachhaltig zu verbessern. Dabei wurde nicht nur das Zusammenleben im Quartier durch Projekte, Feste und Veranstaltungen nachhaltig verbessert, sondern auch die Wohnqualität durch die Verschönerung von öffentlichen Plätzen, Spielplätzen und Eingangsbereichen von Wohnblocks und Hochhäusern maßgeblich gesteigert.
Ende Mai 2012 wurde mit einem symbolischen Spatenstich durch Vertreter der Stadt und der Memminger Wohnungsbaugenossenschaft MeWo das jüngste Projekt in Angriff genommen: Die Umgestaltung des Geschäftszentrums an der Memminger Machnigstraße, sowie des Platzes zwischen diesem und der Theodor-Heuss-Schule.
Dieser öffentliche Raum – im Zuge der Umgestaltung genannt Machnigplatz – war zwar schon immer ein natürlicher Mittelpunkt des Memminger Westens – umrahmt von Geschäften der Nahversorgung, Dienstleistungsangeboten, der Theodor-Heuss-Grundschule, dem Hort Wartburgweg und den nahegelegenen Kirchen –, doch strahlten Platz und Gebäude bisher den morbiden Charme ihrer Entstehungszeit (1970er Jahre) aus.
Für rund 1,5 Millionen Euro wurden der Platz durch Landschaftsarchitektin Lucia Schnug und die umliegenden Fassaden durch MeWo-Architektin Waldtraud Linder aufgewertet (Die Umgestaltung des Platzes allein kostete rund eine Million Euro). Für die Platzgestaltung erhält die Stadt Memmingen einen Zuschuss in Höhe von 420.000 Euro aus dem Städtebauförderprogramm Soziale Stadt.
Was konkret verändert wurde
Der neue Platz soll praktisch und schön zugleich sein. Der Plattenbelag wurde erneuert. Bäume sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Bänke und ein Straßencafé laden zum Verweilen ein. Auch nachts wird der neue Platz gut beleuchtet.
Der wohlvertraute Brunnen auf dem Machnigplatz blieb an gleicher Stelle erhalten. Allerdings wurden die hellen Marmorquader mit dem Wasserspiel saniert und das äußere Wasserbecken aus Platzgründen eingespart.
Die Fassaden des Ladenzentrums wurden neu gestaltet und dadurch optisch aufgewertet. Das graue Erscheinungsbild der Fassaden wurde durch eine Zweifarbigkeit – weiß und terrakottafarben – aufgewertet. Ein großflächiges Fensterband verschönert die Fassaden zusätzlich. Außerdem wurde das Geschäftszentrum durch eine Wärmedämmung energetisch saniert.
Auch der Eingangsbereich zur Theodor-Heuss-Grundschule, der mit dem Machnigplatz eine Einheit bilden soll, wurde komplett neu angelegt, die Aufenthaltsqualität durch Sitzgelegenheiten und Bäume gesteigert. Künftig gibt es für Schüler, Lehrer und Eltern keine Barriere mehr auf dem Weg in die Schule. Um einen barrierefreien Zugang zur Schule und zu den Läden zu ermöglichen, wurde der Platz angehoben. Außerdem ist er künftig besser ausgeleuchtet. Die Wertstoffcontainer vor der Schule wurden versetzt. Sie stehen jetzt hinter dem Ladenzentrum. Der Parkplatz vor der Theodor-Heuss-Schule wurde so angelegt, dass dort Autos parken, zu bestimmten Zeiten aber auch Feste gefeiert werden können. Die Infrastruktur für Veranstaltungen wurde geschaffen.
Auf dem großen Parkplatz vor der Schule (und vor dem Geschäftszentrum) werden künftig 62 statt bisher 55 Parkplätze ausgewiesen.
Für die Lehrer der Grundschule wurden schon im Vorfeld der Umgestaltung 14 neue Parkplätze an der Naumburger Straße angelegt.