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„Frauen sind die wahren Architektinnen der Gesellschaft“

Erstellt von Pressestelle |

Ausstellung „Memmingerinnen – 25 Jahre Frauengeschichtswerkstatt Memmingen e. V.“ eröffnet

Zur Eröffnung der Ausstellung „Memmingerinnen – 25 Jahre Frauengeschichtswerksatt Memmingen e.V.“ hieß Bürgermeisterin Margareta Böckh die zahlreich erschienen Interessierten in der Halle des Stadtmuseums Memmingen willkommen. Über drei Etagen verteilt sind 63 Frauengeschichten gezeigt, die „exemplarisch für viele weitere großartige Frauen und ihre Geschichte stehen“, wie Ute Perlitz, Leiterin des Stadtmuseums und 1. Vorsitzende der Frauengeschichtswerkstatt (FGW), während ihrer Begrüßung sagte.

„Frauen sind die wahren Architektinnen der Gesellschaft“, zitierte Böckh zur Begrüßung die amerikanische Schriftstellerin Harriet Beecher Stowe (1811-1896). Sie hob die Initiatorin Sigrid Baur hervor und lobte die Gründerinnen der FGW, die sich 1994 auf den Weg gemacht hatten, ihre Geschichte zu entdecken, aufzuschreiben und auf vielfältige Weise in die Welt zu bringen. Aus tiefstem Herzen bedankte sie sich bei den Frauen der FGW für ihr unermüdliches Wirken und gratulierte zum 25-jährigen Bestehen. Zudem gab sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass noch zu ihrer Lebzeit einer starken Memminger Frau die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen werde möge.

Ursula Hinske-Gengnagel, die Vorgängerin von Ute Perlitz, die sich 25 Jahre als 1. Vorsitzende der FGW engagierte, wünschte der Ausstellung „viel Erfolg und viele Besucherinnen und Besucher“.

Als Gastrednerin referierte die Kulturwissenschaftlerin Dr. Annegret Braun über den Wandel der Frauenrolle in der Zeit. Dabei spielte das Wahlrecht für Frauen, das es erst seit 100 Jahren gibt und die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern, die erst 1949 im Grundgesetz verankert wurde, eine entscheidende Rolle. Doch auch noch Jahre später konnten die Frauen nicht frei entscheiden. Bis 1973 war die Frau verpflichtet, den Haushalt zu machen. „Bis dahin hätte der Mann jederzeit die Stelle der Frau kündigen können, wenn er fand, dass seine Frau den Haushalt vernachlässigte. Für die jüngere Generation ist das nicht mehr vorstellbar“, betonte Braun. „Doch trotz der Emanzipation geht es heute noch nicht wirklich gleichberechtigt zu. Denn niemand hat den Frauen die Aufgaben wie Kindererziehung und Haushalt abgenommen als sie in den Beruf eingestiegen sind.“ Doch davon lassen sich die Frauen nicht abschrecken. „Auch wenn sich die Rolle der Frau sehr verändert hat: Starke Frauen gab es schon immer. Sie bewegen die Welt selbst im Kleinen, in ihrer Familie“, zog Braun das Fazit.

Und eben diese Frauen werden von der FGW porträtiert und in der Ausstellung gemeinsam mit dem Stadtmuseum Memmingen in Szene gesetzt. In Themengruppen dargestellt finden sich Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Migrantinnen, Autorinnen, Modemacherinnen, Jüdinnen und Frauen, die es auch „eigener Kraft“ geschafft haben.
Maria Rieger ist nur eine von vielen und doch wurde ihr mit ihrer Bar ein spezieller Raum gewidmet, da ihre Geschichte es aus den Büchern der FGW in die Hallen des Landestheaters Schwaben geschafft hat.

Zusätzlich zu vielen Ausstellungsstücken wird die Schau durch Medien-, Hör-, Lese- und Spielstationen zu einem Erlebnis für die ganze Familie.

Musikalisch untermalt wurde der Abend von den knalligen Liedern des A-cappella-Quartetts „LaBoom“.

Parallel zur Ausstellung, die noch bis zum 03. November 2019 im Stadtmuseum zu sehen ist, gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm, das neben verschiedenen Führungen auch Vorträge, eine musikalisch-szenische Collage und eine Gesprächsrunde für alle Interessierten bietet. Der Eintritt ist kostenfrei.

Nach ihrer Begrüßung überreichte Bürgermeisterin Margareta Böckh (Mitte) allen ehemaligen und aktiven Frauen der Frauengeschichtswerkstatt eine Rose. (Fotos: V. Weyrauch/ Pressestelle Stadt Memmingen)
Musikalisch untermalt wurde der Abend von den knalligen Liedern des A-cappella-Quartetts „LaBoom“.
Als Gastrednerin referierte die Kulturwissenschaftlerin Dr. Annegret Braun über den Wandel der Frauenrolle in der Zeit.
Gemeinsam mit dem Stadtmuseum präsentieren die ehemaligen und aktiven Frauen der Frauengeschichtswerkstatt ihre Arbeit.