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Eine „Neurologie“-Hauptabteilung samt Chefarzt für das Klinikum

Erstellt von Pressestelle |

Stadt und Bezirk unterzeichnen Verträge

Schon zum August diesen Jahres wird in Memmingen eine Hauptabteilung der Neurologie entstehen. Damit steht neurologische Fachkompetenz künftig zu jeder Zeit zur Verfügung. Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger unterzeichneten jetzt den Kooperationsvertrag. Gleichzeitig stellten sie den ersten neurologische Chefarzt am Klinikum Memmingen, PD Dr. med. Christoph Lichy, der Öffentlichkeit vor.

Der Krankenhausplanungsausschuss hatte in seiner Sitzung am 5. Dezember 2008 den Antrag der Stadt Memmingen und der Bezirkskliniken Schwaben genehmigt, 16 internistische Betten des Klinikums Memmingen in 16 neurologische umzuwandeln. Die zukünftige Neurologie wird als Hauptabteilung in der Trägerschaft der Stadt Memmingen geführt. Das Konzept sieht vor, dass die neurologisch ärztliche Kompetenz durch die Bezirkskliniken Schwaben über Personalgestellung gewährleistet wird. Vier Ärztestellen und eine Assistenzarztstelle in der Rotation mit der Psychatrie bilden das ärztliche Rückgrat der neuen Abteilung, während Dr. Oliver Meudt bisher als „Einzelkämpfer“ rund 400 Schlaganfall-Patienten im Alleingang betreuen musste. „Die Ausbildung der Neurologie zur Hauptabteilung bedeutet für die Einwohner Memmingens und des Umkreises eine wichtige Verbesserung im Bezug auf Schlaganfälle“, fasste Düll zusammen.

Die Neurologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Nervensystems. Die Organsysteme, die in der Neurologie behandelt werden, sind das zentrale Nervensystem, also Gehirn und Rückenmark, deren blutversorgende Gefäße sowie das periphere Nervensystem. Gerade bei Patienten mit Schlaganfall, mit Lähmungserscheinungen oder Sprachstörungen etc. ist eine schnelle neurologische Anamnese und Diagnostik wichtig, um frühzeitig mit der Therapie beginnen zu können. Den größten therapeutischen Erfolg erzielt man, wenn die Zeit zwischen dem Ereignis und dem Beginn der Therapie sehr kurz ist. Deshalb wird im Klinikum Memmingen die neurologische fachärztliche Kompetenz um eine fachärztliche Versorgungsstruktur, die 24 Stunden an 365 Tagen zur Verfügung steht, erweitert.
In einer Neurologie werden unter anderem folgende Erkrankungen behandelt:

- Durchblutungsstörungen - hierzu zählen insbesondere der ischämische Hirninfarkt und die verschiedenen Formen der Gehirnblutung
- Neubildung von Tumoren im Gehirn, Rückenmark peripheren Nerven
- bakterielle und virale Infektionen des Nervensystems
- Nervenverletzungen ( in Zusammenarbeit mit der Unfallchirurgie)
- Parkinsonerkrankung
- Multiple Sklerose
- Muskelerkrankungen
- Kopf- und Gesichtsschmerzen, hier vor allem die Migräne
- Anfallsleiden

Für die Hauptabteilung Neurologie werden im Klinikum Memmingen schon Strukturen vorgehalten, wie die Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin, die über einen 32-Zeiler-CT, ein Angiographie-Gerät sowie über MRT-Möglichkeiten verfügt, sowie neurophysiologische Untersuchungsmöglichkeiten wie EEG, evozierte Potenziale. Ebenso sind Neurografie und Ultraschall der hirnversorgenden Gefäße bereits im Klinikum Memmingen etabliert.
Das Labor steht rund um die Uhr zur Verfügung. Die Nervenwasseruntersuchungen leistet das Labor selbst. Ebenso verfügt das Klinikum Memmingen über eine große Physikalische Abteilung mit einem eigenen Bewegungsbad und einem modernen Gerätepark.

Durch die Etablierung einer Hauptabteilung Neurologie am Klinikum Memmingen werde das Leistungsspektrum des Klinikums Memmingen zu Gunsten einer optimalen medizinischen neurologischen Versorgung in der Region Memmingen, dem Landkreis Unterallgäu und der württembergischen Illerregion verbessert, freute sich Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger.

Düll, Dr. Holzinger sowie Klinikums-Referats- und Verwaltungsleiter Wolfram Firnhaber stellten zugleich mit PD Dr. med. Christoph Lichy den neuen und zugleich „1. Chefarzt für eine Neurologie in Memmingen“ vor. Der 40-jährige Lichy stammt aus der Heilbronner Gegend und war zuletzt Oberarzt am Universitätsklinikum Heidelberg. Dort war er Mitarbeiter des als deutschen „Schlaganfall-Papst“ betitelten Prof. Werner Hacke. „Es ist ein Privileg, ausgewählt worden zu sein für diese vertrauensvolle Aufgabe“, so Lichy. Er freue sich auf den „charmanten Standort“ Memmingen. Eine Wohnung in Memmingen ist schon gefunden. Demnächst wird auch seine Familie nach in die Maustadt ziehen.

Bei der Vertragsunterzeichnung: Thomas Düll (links), Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger. Foto: Pressestelle der Stadt Memmingen.