In St. Josef wurde Weihbischof Max Ziegelbauer 1923 getauft, dort feierte er 1950 seine Primiz als neu geweihter Priester und nun wurde in der Josefskirche auch das Requiem für den langjährigen Memminger Ehrenbürger gefeiert. Bischof Konrad Zdarsa zelebrierte die feierliche Totenmesse für seinen verstorbenen Mitbruder unter Konzelebration von Bischof em. Dr. Walter Mixa, mehrerer Weihbischöfe, des Augsburger Domkapitels, des Abts Johannes Schaber mit Benediktinern von Ottobeuren und zahlreicher Geistlicher. Auch Vertreter des öffentlichen Lebens in Memmingen und die Bürgerschaft geleiteten ihren beliebten Weihbischof und Ehrenbürger in großer Zahl zu Grabe.
Oberbürgermeister Markus Kennerknecht würdigte den verstorbenen Ehrenbürger als „geschätzten Partner für die früheren Stadtväter“, der sich mit großem Engagement für die kommunalpolitischen Belange der Stadt eingesetzt habe. Seiner Heimatstadt sei er immer zutiefst verbunden gewesen. „Weihbischof Max Ziegelbauers Persönlichkeit wird der Stadt fehlen“, betonte der Oberbürgermeister. „Der Verlust seines Weitblicks, seiner Visionen und seiner Menschlichkeit hat die Stadt Memmingen ein Stück ärmer gemacht.“
Generalvikar Harald Heinrich entwarf in seiner Predigt ein Bild von Ziegelbauers Persönlichkeit. „Die Welt und ihre Geschicke suchte er geistig und geistlich zu durchdringen“, beschrieb er. Eine große Ehrfurcht vor Christus sei ihm zu eigen gewesen. Davon sprach auch Dekan Ludwig Waldmüller in einem Nachruf. „Für Christus hat Weihbischof Ziegelbauer gelebt mit einer ganz tiefen Demut, die ich immer wieder beobachten konnte.“ Die Entwicklung der Pfarreiengemeinschaft in Memmingen habe er wach und interessiert begleitet.
Weihbischof Anton Losinger würdigte Ziegelbauer als einen humorvollen, geistreichen und musikalischen Menschen, der wichtige Diskussionspunkte über Sorgen und Fragen der Kirche angestoßen habe. Der vielbelesene Theologe sei intensiv und hingebungsvoll auf der Suche nach der richtigen Spur der Kirche in schwierigen Zeiten auf dem Weg in die Zukunft gewesen.
In weiteren Nachrufen gedachte auch die Studenten- und Akademikerverbindung Rhaetia ihrem verstorbenen Bundesbruder und die Katholische Arbeitnehmerbewegung in Memmingen ihrem Gründungsmitglied und Ehrenpräses.
Das Requiem wurde musikalisch gestaltet von der Schola der Augsburger Domsingknaben. Am aufgebahrten Sarg in der Josefskirche und in der Aussegnungshalle auf dem Waldfriedhof stellten Mitglieder der Memminger Feuerwehr eine Ehrenwache.