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„Die Zwölf Bauernartikel stärker bekannt machen“

Erstellt von Pressestelle |

Freiheitspreisträger Reiner Kunze erhält vom Oberbürgermeister ein Faksimile des Forderungskataloges von 1525 überreicht.

Kreishandwerksmeister Ludwig Demmeler, Sprecher des Kuratoriums „Zwölf Bauernartikel“ Herbert Müller, Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Dekan Kurt Kräß begrüßten den Memminger Freiheitspreisträger Reiner Kunze in der Kramerzunft. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger übergibt ein Faksimile des Forderungskataloges von 1525 an den Preisträger, seine Frau Dr. Elisabeth Kunze erhält einen süßen Memminger Mau als Begrüßungsgeschenk überreicht.

„Das müssen Sie deutschland- und europaweit stärker bekannt machen.“ Als der Memminger Freiheitspreisträger Reiner Kunze gestern der Kramerzunft einen Besuch abstattete, unterstrich er die weit über die Mauern der Stadt hinausreichende Bedeutung der Zwölf Bauernartikel. Was die 50 Abgeordneten der Allgäuer, Baltringer und Bodensee-Bauern im März 1525 als Forderungen an die Obrigkeit formuliert hätten, sei „eigentlich im Ansatz und in der Absicht eine friedliche Revolution“ gewesen, betonte Kunze. In der ehemaligen DDR sei der Bauernkrieg „ideologisch ausgeschlachtet“ worden. Nie allerdings habe man etwas über die Zwölf Bauernartikel erfahren; „Memmingen kam nicht vor“, ergänzte Kunze, der in Begleitung seiner Ehefrau Dr. Elisabeth Kunze von Kreishandwerksmeister Ludwig Demmeler begrüßt und in die jüngste Geschichte heute die Kreishandwerkerschaft beherbergt eingeführt wurde.

Die Stiftung des Freiheitspreises im Jahr 2000 habe das Ziel gehabt, „diesen Teil der deutschen, ja der europäischen Geschichte wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken“, erläuterte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, ehe er Reiner Kunze ein Faksimile der Zwölf Artikel überreichte – vor neuen Schautafeln, die von Kulturamt und Stadtarchiv erarbeitet wurden und die künftig fest an der geschichtsträchtigen Stätte im Zunfthaus verbleiben sollen, um Gästen ein Mehr an Information bieten zu können. „Dieser Raum ist die Nelke im Knopfloch der Stadt Memmingen“, führte Herbert Müller als Sprecher des Kuratoriums „Zwölf Bauernartikel“ aus. Nicht von ungefähr habe Johannes Rau als der damalige Bundespräsident das Kramerzunfthaus die „Paulskirche Memmingens“ genannt. „Das Schöne ist, dass die Stadt sich alle vier Jahre auf einen öffentlichen Diskurs zum Thema ,Freiheit’ verpflichtet“, freute sich Müller, der maßgeblich an der Einführung des Memminger Freiheitspreises mitgewirkt hatte. Dekan Kurt Kräß nannte es „richtig, dass wir zu den Dokumenten zurückkehren, zum Wort“, was ja auch ein wesentliches Anliegen der Reformation gewesen sei.

In der Kramerzunft
Empfang in der Memminger Kramerzunft: (v.l.n.r.) Sprecher des Kuratoriums „Zwölf Bauernartikel“ Herbert Müller, Freiheitspreisträger Reiner Kunze, seine Frau Dr. Elisabeth Kunze und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger."Sie müssen die Zwölf Memminger Bauernartikel in Deutschland und Europa stärker bekannt machen", betonte der Freihteitspreisträger.
Übergabe Begrüßungsgeschenk
Freude beim Freiheitspreisträger und seiner Frau: Dr. Elisabeth Kunze erhielt aus der Hand von Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger einen süßen Memminger Mau, Reiner Kunze (Bildmitte) ein Faksimile der Zwölf Bauernartikel. Bilder Pressestelle der Stadt Memmingen