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Delegation des „Cruz Azul no Brasil“ besucht Memmingen

Erstellt von Pressestelle |

Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger begrüßt brasilianische Delegation im Rathaus

Nach der Teilnahme am Bundestreffen des Blauen Kreuzes in Wetzlar standen bei der Delegation des "Cruz Azul no Brasil" Besuche in Kliniken, Therapieeinrichtungen uns Selbsthilfegruppen u. a. in Wuppertal, Hannover, Berlin und Dresden auf dem Programm. Zum Abschluss der Deutschlandreise besuchen die südamerikanischen Gäste auf Einladung des Blauen Kreuzes Memmingen auch das Allgäu.

Hier stand natürlich auch ein Empfang im Rathaus auf dem bunten Programm. „Es ist schön, Sie hier in Memmingen willkommen zu heißen“, so Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger. Es freue ihn sehr, dass die Gruppe im Rahmen Ihrer Deutschlandreise auch Memmingen einen Besuch abstatte. Holzinger gibt den Gästen einen umfassenden Überblick über die Historie Memmingens. Bei dieser Gelegenheit betont er auch die prosperierende wirtschaftliche Entwicklung der Maustadt. Passend zu der historischen Stadt Memmingen begrüßte die brasilianischen Gäste auch die Stadtgarde und machte den Südamerikanern ihre Aufwartung.

Olaf Steding, Referent des Blauen Kreuz, bedankt sich für  den gelungenen Besuch in Memmingen und insbesondere auch für den Empfang im Rathaus. Er berichtet, dass sich das Blaue Kreuz schon seit 1877 um Personen kümmert, die durch eine Alkoholsucht in Not geraten sind. „Neuerdings widmen wir uns auch dem Thema Drogen, da dieses heutzutage immer mehr an Bedeutung gewinnt.“ Olaf Steding sieht in dem Austausch ein gegenseitiges Lernen und freut sich über die fruchtbare Zusammenarbeit. Außerdem dankt er dem engagierten Vorstand, den Mitarbeitern des Blauen Kreuzes, den Freunden und Helfern aus Brasilien sowie Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, für die gute Zusammenarbeit.

Diesem schließt sich der brasilianische Delegationsleiter Rolf Hartmann an. Er freut sich sehr auf die bevorstehenden Tage in Memmingen und bedankt sich für die außerordentliche Gastfreundschaft in der Maustadt. Hartmann erzählt mit einem Lächeln, dass er von mehreren Teilnehmern schon bei der Einfahrt nach Memmingen gleichzeitig gehört hat, „was für eine wunderbare Stadt“ Memmingen doch ist.

Der Delegationsleiter berichtet, daß sie im Rahmen eines Fachforums einen kleinen Einblick in die brasilianische Sucharbeit geben werden. Teilnehmer an dem Forum sind auch Vertreter ambulanter und stationärer Einrichtungen sowie das hiesige Blaue Kreuz. „Ziel des Austausches ist es, aus dem Suchthilfenetzwerk in Deutschland für die Arbeit in Brasilien zu lernen“, so Hartmann.

Auf dem Programm der brasilianischen Gäste stehen neben dem Empfang im Rathaus verschiedene Besuche  nach Ottobeuren und Illerbeuren und ein Ausflug in die Allgäuer Alpen.

Als Abschluss wünscht der Rathauschef den Anwesenden noch einen schönen Aufenthalt in Memmingen und überreicht dem Delegationsleiter und ehrenamtlichen Präsident des Blauen Kreuzes Brasiliens, Rolf Hartmann, das Stadtbuch. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger erhält als Gastgeschenk eine Flagge der brasilianischen Stadt Sankt Catharina, in der das Blaue Kreuz Brasilien seinen Ursprung hat.

 

Zur Information:

Die ersten Schritte einer Suchtarbeit des Cruz Azul wurden 1982 gegangen. Ein deutschstämmiges Ehepaar war betroffen durch die Alkoholabhängigkeit eines Freundes. Eine nahe Verwandte des Ehepaares arbeitete in Deutschland beim Blauen Kreuz und wurde um Beratung gebeten. Kein Jahr später war nicht nur eine erste Selbsthilfegruppe gegründet, es entstand in Kooperation mit mehreren Kirchengemeinden ein erstes Rehazentrum. 1995 wurde offiziell das brasilianische Blaue Kreuz gegründet. Der Bedarf war groß, die Entwicklung rasant. Kurz zuvor wurde die erste Selbsthilfegruppe gegründet.

Neben einer stetig wachsenden Selbsthilfearbeit, einer Reihe therapeutischen Gemeinschaften un Ausbildung ehrenamtlicher und hauptamtlicher Mitarbeiterinnen (über 2500 Personen sind zum Suchtkrankenhelfer ausgebildet) und Mitarbeiter ist das Cruz Azul auch für eine umfassende Präventionsarbeit verantwortlich. Etwa 60.000 Menschen jährlich werden durch die hauptsächlich durch Spenden (dazu gehört auch eine Unterstützung aus Deutschland und Norwegen) finanzierte Arbeit des Cruz Azul im Jahr erreicht.

Und das Cruz Azul arbeitet unter von Sucht betroffenen Kindern, hat hier schon weit über einhundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Arbeit mit Kindern aus Suchtfamilien bzw. selbst schon drogenabhängigen Kindern (teilweise unter 11 Jahren) ausgebildet.
Ziel der Arbeit des Cruz Azul ist eine ganzheitliche Gesundung und eine zufriedene Abstinenz.
Grundlage der gesamten Arbeit ist der Glaube an Christus, wobei Angebote des Cruz Azul allen Menschen offen stehen.
Die Arbeit, die ihren Schwerpunkt im Süden Brasiliens hat, versucht sich in andere Teile Brasiliens auszubreiten. Inzwischen ist aus Brasilien eine Blaukreuzarbeit in Paraguay und Chile angestoßen worden.

Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und der Delegationsleiter und ehrenamtl. Präsident des brasilianischen Blauen Kreuzes Rolf Hartmann in fröhlichem gegenseitigen Austausch (Mitte) sowie die Vorsitzende des Blauen Kreuzes, LV Bayern, Gerti Helmbrecht, der Vorsitzende des Blauen Kreuzes Memmingen, Wolfgang Krauss, Alexandra Störl, Stadt Memmingen, mit der Stadtgarde und den brasilianischen Gästen beim Empfang im Rathaus. Im Vordergrund ist die Flagge der brasilianischen Stadt Sancta Catharina zu sehen, in der das Blaue Kreuz seine Wurzeln hat (von links). Foto: Frieß/Pressestelle Stadt Memmingen.