In Anwesenheit von Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil und Finanzstaatssekretär Franz Josef Pschierer unterzeichnete der Direktor des Schweizer Bundesamtes für Verkehr, Dr. Max Friedli und Klaus-Dieter Josel, DB Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern, im Memminger Rathaus den Finanzierungsvertrag für den Ausbau der Strecke München - Memmingen – Lindau. Die Gesamtinvestition der Maßnahme von 210 Millionen Euro aus Bundesmitteln wird durch den Freistaat Bayern mit 55 Millionen Euro und durch die Schweiz mit 50 Millionen Euro durch zinslose Darlehen vorfinanziert.
„Es ist mir eine Ehre und große Freude, heute im Namen der Schweizer Regierung meine Unterschrift unter ein wichtiges deutsch-schweizerisches Dokument zu setzen“, so Dr. Max Friedli, Direktor des Schweizer Bundesamtes für Verkehr. „Ich freue mich sehr, dies in Memmingen an einer Nahtstelle zwischen dem Freistaat Bayern und dem Bundesland Baden-Württemberg beziehungsweise Deutschland und der Schweiz zu tun".
Die Strecke Zürich – München sei für die Schweiz ein wichtiger Bestandteil der Anbindung an das europäische Eisenbahn-Hochleistungsnetz. Dank kürzeren Fahrzeiten, besserem Angebot und modernem Rollmaterial wird die Konkurrenzfähigkeit der Bahn gegenüber den Kurzstreckenflügen verstärkt, erläuterte der Schweizer.
„Wir freuen uns, dass wir dank des Engagements der Schweiz und des Freistaats Bayern mit zukünftigen Fahrzeiten zwischen München und Zürich von drei Stunden und fünfzehn Minuten besonders für den Personenverkehr ein sehr attraktives Angebot schaffen“, betonte Klaus-Dieter Josel.
Die jetzige Vertragsunterzeichnung wertete Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger als „positives Ende von jahrelangen Anstrengungen“. Während der frühere Landtagsabgeordnete Herbert Müller sich besonders beim Bund für das Projekt eingesetzt habe, sei Josef Miller, noch CSU-Landtagsabgeordneter und früherer bayerischer Landwirtschaftsminister, immer wieder bei der Bayerischen Staatsregierung vorstellig geworden, so der Rathauschef.
Leistungsfähige grenzüberschreitende Schienenwege seien auch wichtig für einen klimafreundlichen Zugverkehr, sagte Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil . In der Vergangenheit sei man bei der Diskussion um die Elektrifizierung der Strecke manchmal froh gewesen über den „heilsamen Druck aus der Schweiz“, meinte Finanz-Staatssekretär Franz Pschierer.
Die Bahn AG erwartet nach den Worten von Konzernbeauftragtem Josel, dass sich die Zahl der Fahrgäste auf der Strecke München- Lindau nach der Elektrifizierung verdoppeln werde. Laut Josel soll noch heuer mit dem Planfeststellungsverfahren für den Streckenausbau und die Elektrifizierung begonnen werden. Nächstes Jahr sei dann mit dem ersten Spatenstich zu rechnen.