Stadt Memmingen:SingleNews (Archiv)

AAA
Zum Hauptinhalt

Kontakt Pressestelle

Stadt Memmingen
Pressestelle
Marktplatz 1
87700 Memmingen

Tel.: 08331/850-167
pressestelle(at)memmingen.de

Rathausinformation (Archiv)

Zur Übersicht Archiv

Architektenwettbewerb für die staatliche Realschule

Erstellt von Pressestelle |

Preisübergabe und Ausstellungseröffnung im Vöhlin Gymnasium

 

Europaweit ausgeschrieben hatte die Stadt Memmingen den Bau der neuen staatlichen Realschule. Das Architekturbüro schulz & schulz aus Leipzig gewann dabei mit r+b landschaft s architektur den mit 30 000 Euro dotierten ersten Preis. In Kürze soll der Architektenvertrag unterzeichnet werden und mit der Detailplanung begonnen werden, sodass die Schule zum Schuljahresbeginn 2009/2010 bezugsfertig sein wird.

274 Architekturbüro hatten sich bei dem europaweiten Wettbewerb beteiligt. 45 hiervon wurden nach einem Losverfahren zugelassen. Alle 40 letztlich eingereichten Entwurfe sind nun im Nebengebäude des Vöhlin-Gymnasiums ausgestellt. Von ihnen bestimmte das Preisgericht unter fachlicher Leitung von Prof. Ulrich Holzscheiter aus München den Gewinner sowie zwei mit je 17 000 Euro dotierte dritte Preise. Sechs Entwürfe kaufte die Stadt an. Die Stadt hatte im Gesamten Preise und Anerkennungen von über 90 000 Euro ausgelobt.

Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger lobte die eingereichten Pläne. Die Architekten hätten sich auf hervorragender Weise dieser „nicht leichten Aufgabe“ angenommen. Bestanden doch die Vorgaben an die Planer nicht nur darin, die staatliche Realschule mit 24 Klassen, einer Zweifachturnhalle und dazugehörigen Außensportanlagen auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs zu planen. Vielmehr beinhaltete der Architektenwettbewerb auch eine mögliche städtische Realschule auf dem Gelände. Derzeit wird noch geprüft, ob die Sanierung am alten Standort in Betracht kommt oder ob die Schule ihre staatlichen Schwesterschule an den neuen Standort folgt.

Im Protokoll zur Preisgerichtssitzung heißt es zum Siegerentwurf des Wettbewerbs:

Drei Baukörper – die Staatliche, die Städtische Realschule sowie der Turnhallentrakt - werden so ins vorhandene Gelände gesetzt, dass auf eine verblüffend einfache Weise eine spannungsvolle räumliche Verknüpfung entsteht. Es wird eine neue Ordnung des Territoriums etabliert und zwar in der Weise, dass auf der einen Seite eine klare Adressbildung entsteht und den beiden Schulen überdies die erforderliche Eigenständigkeit zugestanden wird.

Die geschickte Disposition der Sportanlagen entlang der Bahngleise sichert den drei Baukörpern genügend Umraum und deren räumliche Verknüpfung von innen nach außen über innenliegende Höfe. So logisch die Erweiterung der Turnhallen vorgeschlagen wird, so schwierig ist allerdings die etwas unentschlossen vorgetragene Erweiterung der Staatlichen
Realschule.

Die Organisation der einzelnen schulischen Bereiche über eine schön proportionierte 3-geschossige Pausenhalle folgt den Gesetzen der vorgeschlagenen Grundform einer Hofschule. Das quadratische Klassenzimmer ermöglicht die gewünschte Flexibilität der Möblierungsanordnung für einen zeitgemäßen Unterricht.

Die Konstruktion und die Materialität der Gebäudehülle stehen im Zusammenhang mit dem vorgeschlagenen Energiekonzept und sichern darüber hinaus die von den Verfassern vorgetragene schöne und angemessene Proportionierung. Ruhige, liegende Öffnungen werden durch Messing-eloxierte Aluminiumschwerter vertikal gegliedert.

Rafflamellenstores regeln den Lichteinfall und einen Teil des sommerlichen Wärmeschutzes.

Das Gebäude weist eine kompakte Form auf. Der Flurbereich wird ausreichend gut belichtet. Im Fensterbereich sind Brüstungen angeordnet, die auf der Außenseite mit Glas abgedeckt sind. Über den Fenstern befinden sich Lüftungsflügel, die zur sommerlichen Nachtlüftung gut geeignet sind. Alle Fenster sind mit Sonnenschutz ausgestattet. Es ist eine tageslichtabhängige Beleuchtungsregelung zur Stromeinsparung vorgesehen. Die Ausbildung der Dächer als Gründächer wird begrüßt.

Die Pausenhalle wird gegen Osten über einen baumbestandenen Hof räumlich in den Freiraum überführt und nach der Erweiterung des Turnhallentraktes durch diesen gegen die Bahn hin begrenzt.

Diese Raumsequenz wird bei der Städtischen Realschule in Nord-Süd-Richtung wiederholt, was zu einer wohltuenden eigenen Identität der beiden Schulen führt.

Die Arbeit vermag insgesamt in der vorgeschlagenen Form und der damit verbundenen Atmosphäre viel vom Wesen einer Realschule in der heutigen Zeit zu vermitteln. Sie tut dies überdies mit einer scheinbar ganz einfachen, aber durchaus komplexen, neuen räumlichen Disposition des vorhandenen, bis heute nur gering definierten Ortes.

Durch die räumliche und volumetrische Disposition des Gesamtkonzeptes entsteht eine wohltuende äußere und innere Organisation, die übersichtlich bleibt und den gewünschten Maßstab mit schönen Raumsequenzen verbindet.

Überdies gehört der Entwurf aufgrund der errechneten Werte zu den wirtschaftlichsten aller eingereichten Arbeiten.

Oberbürgermeister Dr. Holzinger prämierte die Sieger
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger gratulierte den Gewinnern des Architektenwettbewerbs für die Staatlichen Realschule, dem Architekt Ansgar Schulz (2.v.r) und Landschaftsarchitektin Sonja Rossa-Banthien (links). Mit dabei der Schulleiter der staatlichen Realschule Josef Herz (rechts). Fotos: Pressestelle der Stadt Memmingen
Der Oberbürgermeister vor dem Entwurf der Wettbewerbssieger
Oberbürgermeister Dr. Holzinger zeigte sich von den Planungen des Büros schulz & schulz angetan.