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Analyseergebnisse des Stadtklimakonzeptes vorgestellt

Erstellt von Pressestelle |

Stadtrat Stärken und Gefahren in der Stadt in Bezug auf den Klimawandel und die Klimaanpassungen präsentiert

In seiner jüngsten Sitzung wurden dem Stadtrat die Ergebnisse der Stufe 1 des Stadtklimakonzeptes Memmingen vorgestellt. Das Konzept wird im Rahmen des Modellvorhabens Klimagerechter Städtebau erarbeitet, in das Memmingen als eine von acht Kommunen vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr aufgenommen wurde. 

Mit der Erarbeitung des Stadtklimakonzeptes wurde ein externes Planerteam beauftragt: berchtoldkrass space & options zusammen mit bgmr Landschaftsarchitekten GmbH und GEO-NET Umweltconsulting GmbH. Dr. Martin Berchtold von berchtoldkrass space&options präsentierte gemeinsam mit Katja Mendzigall der GEO-NET Umweltconsulting GmbH die Ergebnisse der Stufe 1. 

Dabei wurden mit Hilfe eines Simulationsmodells ausführliche Analysen des Bestandes durchgeführt, Stadtstrukturtypen und Freiraumtypen definiert. Über die Bewertung der bioklimatischen Belastung von Stadträumen wurden die Räume identifiziert, die am stärksten von Hitze betroffen sind, und es wurden gut erreichbare und verschattete Freiräume als Potenziale zur Entlastung dargestellt. Dadurch wurden die Stärken und die Gefahren in der Stadt in Bezug auf den Klimawandel und die Klimaanpassung aufgezeigt. Im Ergebnis wurden Stadtbereiche identifiziert, die die höchste Gefährdung tagsüber und/ oder nachts aufweisen. Diese Schwerpunktbereiche werden als Hotspots bezeichnet.

Die Ergebnisse der Stufe 1 zeigten zusammenfassend, dass es bereits Bereiche in Memmingen gibt, in denen Klimaanpassungsmaßnahmen erforderlich sind, um die bestehende bioklimatische Belastung zu senken. Hier rückten vor allem die Altstadt und die großen Gewerbegebiete in den Fokus, die einen hohen Versiegelungsgrad, eine hohe thermische Belastung sowie wenig öffentliche Entlastungs- und Grünräume aufweisen.

Gleichzeitig ergab die Analyse, dass es Quartiere gibt (z.B. im Memminger Westen), die eine hohe Bevölkerungsdichte aufweisen, aber aufgrund der vorhandenen Grünstruktur noch nicht hitzebelastet sind. Diese Räume sollen vorausschauend in Zukunft geschützt und bei Nachverdichtungsüberlegungen klimagerechte Räume geschaffen werden.

In Stufe 2, dem konzeptionellen Teil, der ab Oktober dieses Jahres starten soll, wird das eigentliche Stadtklimakonzept erstellt. Es werden Handlungsfelder definiert und gesamtstädtische, strategische als auch konkrete lokale Maßnahmen formuliert. Strategische Maßnahme kann zum Beispiel die Sicherung und klimaoptimierte Entwicklung von Freiräumen sein. Eine konkrete lokale Maßnahme kann die Begrünung von Dächern oder Fassaden sein. Die Maßnahmen werden in einen Maßnahmenkatalog übertragen. Als planerische Grundlage werden gesamtstädtische und miteinander vernetzte Konzeptpläne erstellt. Sie zeigen die mögliche Anpassung an die zunehmende Hitzebelastung und die Stärkung und den Schutz des Entlastungssystems für Memmingen auf: Das Teilkonzept Hitzeminderung geht der Frage nach, wie kann die weitere Überwärmung vermieden beziehungsweise vermindert werden. Das Teilkonzept Entlastungssystem zeigt auf, wie die Bevölkerung gezielt in Freiräumen entlastet werden kann. Eine Umsetzungsstrategie bildet den Abschluss des Stadtklimakonzeptes.

Ein Abschluss der Konzepterstellung mit Stadtratsbeschluss ist für den Herbst 2022 vorgesehen. Die Bürgerschaft soll im Rahmen eines Bürgerspaziergangs am 24.06.2022 für das Thema, das auch private Bereiche und Themen betrifft, sensibilisiert werden. Anmeldungen dazu bitte an stadtplanung(at)memmingen.de. Nach Abschluss der Konzepterstellung ist dann Ende des Jahres 2022 noch eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant.

Katja Mendzigall der GEO-NET Umweltconsulting GmbH präsentierte dem Stadtrat die Klimaanalysekarten für die Stadt Memmingen. (Foto: V. Weyrauch/ Pressestelle Stadt Memmingen)