An die Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 3. / 4. März 1979 kann sich Aloys Hinske noch ganz genau erinnern. War dort doch damals die Stelle eines Hochbauamtsleiters in Memmingen ausgeschrieben. 32 Jahre später zählt Hinske auch noch auf den Tag genau auf, wann er in Memmingen vorsprach. Der erste Eindruck der Maustadt, die der gebürtige Dortmunder bis dato nicht kannte, sei positiv gewesen. Als Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger ihn jetzt mit seinen beiden Stellvertretern sowie Vertretern aus Stadtrat und Verwaltung verabschiedet, blickt der scheidende Baureferatsleiter dankbar zurück auf „interessante Bauprojekte, darunter große Brocken“, die er begleiten durfte.
„Ich danke der Stadt Memmingen für die Übertragung dieser schönen beruflichen Aufgabe mit gleichbleibend hohen Investitionen“, sagt Hinske mit Blick zum Oberbürgermeister. Neben seiner Frau gilt sein Dank den Referatsleiterkollegen sowie den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit. Mit einer der höchsten Auszeichnungen der Stadt, dem „Kasimir“, einer Radierung des Rathauses von dem bekannten Künstler Luigi Kasimir, bedankt sich Oberbürgermeister Dr. Holzinger bei Hinske für dessen langjährige gute Mitarbeit. „Ihre Verabschiedung macht mir wieder bewußt, was sich in den über 30 Jahren städtebaulich zum Positiven verändert hat“, so der Rathauschef. Im Übrigen will Diplom-Ingenieur Hinske die kleine Feierstunde nutzen, „um eine Lanze für den bautechnischen Bereich zu brechen“. Das Berufsbild des Architekten und Bautechnikers hebe sich von vielen anderen dadurch ab, dass die Arbeit auch später sicht- und greifbar sei.
Der berufliche Werdegangs Hinskes begann mit einer Ausbildung zum Zimmerer, dem sich von 1965 bis 1968 die Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen in Höxter anschloss. Von 1968 bis 1973 studierte der Westfale Architektur an der Technischen Universität München. Der Referendarausbildung folgte eine Anstellung am Landbauamt Bamberg und bei einem privaten Architekturbüro. Am 1. August 1979 trat Hinske seinen Dienst als Baurat zur Anstellung bei der Stadt an. Zum Dezember 1982 übertrug die Stadt ihm die Referatsleitung für das Baureferat, dem neben dem Hoch- und Tiefbauamt, dem Stadtplanungs- und städtischem Vermessungsamt auch das Bauverwaltungsamt sowie die Stadtgärtnerei organisatorisch zugeordnet sind. Zuletzt wurde Hinske 1995 zum „Leitenden Baudirektor“ befördert. Er war für die Stadt Memmingen auch seit 1980 bis zur Auflösung 2008 Geschäftsführer der Städtebau Memmingen Sanierungsgesellschaft mbH und bis zuletzt Vorsitzender des Gutachterausschusses. Weiter war er Mitglied im Werbebeirat und im Umlegungsausschuss.
