Helle Farben, manchmal gepaart mit dunklen Tönen, Einfachheit neben Detailtreue, nachempfindbare „Elfchen“ und ausdrucksstarke Installationen… - Die Kunstausstellung im Rahmen des Bündnisses gegen Depression Memmingen-Unterallgäu ist anders! Sie wirft Licht auf eine Erkrankung, die ansonsten von einem Großteil der Öffentlichkeit immer noch ignoriert wird. „Einblick in Abgründe – Ausblick ins Licht!“ ist denn auch die Ausstellung überschrieben, die bis zum 30. April im Eingangsbereich des Rathauses Memmingen zu sehen war.
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Schirmherr des Bündnisses gegen Depression in der Stadt, hob auf die Bedeutung der Initiative ab: „Es ist ein wichtiges Projekt zu den komplementären Einrichtungen der Stadt. Dadurch erfahren die Betroffenen eine gewisse Abfederung in der Gesellschaft“. Eine Alternative zu den Vorträgen nannte Dr. Andreas Küthmann, Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Klinik für Psychiatrie Psychotherapie und Psychosomatik am Klinikum Memmingen und Vorstandsvorsitzender, die Ausstellung. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Krankheit Depression mehr ins Bewusstsein der Menschen zu bringen und das gelingt auch mit dieser Veranstaltung.“ Das bestätigten auch die Besucherinnen und Besucher der Vernissage – Betroffene ebenso wie Vertreter des öffentlichen Lebens.
Zusammengestellt wurden die Werke aus der Kunsttherapie des Bezirkskrankenhauses Memmingen (BKH) im Rahmen von Gruppenarbeiten mit der Tagesklinik, mit der Interaktionsgruppe im Sozialpsychiatrischen Zentrum an der Kappel in Memmingen und in der HELIOS Klinik, Akut- und Rehabilitationsklinik für psychosomatische Medizin Bad Grönenbach.
Umrahmt wurde die Vernissage von einem Teil der Sambasutra-Percussion-Gruppe vom BKH und der „Elfchen“-Gruppe, die mit ausdrucksstarken Worten die über-mächtigen depressiven Stimmungslagen preisgaben. Diese Worteinheiten sind stets elf Worte lang. Je nach Intonierung, Wiederholung, kräftiger Männer- oder zaghafter Frauenstimme geben sie Außenstehenden einen kurzen Moment Einblick in die Erkrankung „Depression“ – „Angst vorm Morgen traurige Gefühle übermächtig Ich bin zurück vom Traum“.