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50 Jahre diplomatische Beziehungen Deutschland-Israel

Erstellt von Pressestelle |

Festakt im Rathaus

Gemeinsam hatten die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) und die Stadt Memmingen ins Rathaus eingeladen, um dort die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland vor 50 Jahren zu feiern.

 

Geprägt war der Abend von einer Diskussionsrunde mit dem Leiter des Israel Trade Centers des israelischen Generalkonsulates für Süddeutschland, Moti Ish-Shalom. Moderatorin war DIG-Vorsitzende Efrat Pan, die zudem für die Diskussionsrunde Pfarrer Christian Kunzmann (Unser Frauen) und VHS-Leiter Michael Trieb willkommen hieß. Unter den rund 200 Zuhörerinnen und Zuhörern befanden sich zahlreiche Mitglieder der DIG-Kempten, die in Zukunft enger mit der DIG-Memmingen zusammenarbeiten will.

 

In ihrer Einführung ging Efrat Pan in einer Art Zeitreise auf die heute vielfachen guten Beziehungen Deutschlands zu Israel ein wobei sie nicht verkannte, dass der Weg zu Beginn durchaus schwierig gewesen sei. Es habe damals angesichts der Nazi-Vergangenheit Deutschlands und dem damit verbundenen Holocaust große Proteste in der israelischen Bevölkerung gegeben. Heute habe sich die einstige Ablehnung in tiefe Freundschaft und Verbundenheit gewandelt. Wie auch später Pfarrer Kunzmann warnte sie vor dem Einfluss der „Ewig Gestrigen“ auf die heutige Jugend. Es müsse alles dafür getan werden, das die Vereinnahmung der jungen Menschen durch die rechte Szene verhindert werde.

 

Moti Ish-Shalom skizzierte die vielfältigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten, die nach problematischen Anfängen heute auf einem festen Fundament ständen. Wichtige Säulen seien dabei die gute akademische Ausbildung der jungen Israelis, die sich vielfach in die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und Europas  einbringen würden. Viele namhafte deutsche Großunternehmen würden heute mit Israel zusammenarbeiten.

 

Zu kurz kamen diejenigen im Sitzungssaal des Rathauses, die den ausschließlich englisch sprechenden Ish-Shalom nicht verstanden. Eine Übersetzung gab es nicht.

 

Wenn man sich mit dem Land Israel und seinen Menschen intensiv beschäftige ändere sich die persönliche Sicht, die oft von Vorurteilen geprägt sei, so Michael Trieb. Ihm selber sei es auch so gegangen. Man müsse Herz und Verstand zusammenbringen um die Situation zu verstehen in der sich Israel befinde.

 

Pfarrer Christian Kunzmann begrüßte unter anderem die deutschen Waffenlieferungen an Israel. Das Land werde bedroht. Er lehnte eine Zwei-Staaten-Lösung ab. Israel gehöre allein den Israelis. Seine polarisierenden Aussagen begründete er mit Hinweisen aus dem Alten Testament das für Juden und Christen gleichsam gelte.

 

Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger riet den Deutschen, nicht als Besserwisser aufzutreten. Wichtiger wäre es, bescheiden im Hintergrund zu wirken. 

 

Der Gesprächsrunde schloss sich  ein kleines kulturelles Programm mit Klezmer-Musik und Tanz an. Tanzlehrer Avi Palvari begeisterte mit israelischem Volkstanz, zu dem er die Gäste eingeladen hatte.

 

Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger im Gespräch mit Efrat Pan, Vorsitzende Deutsch–Israelische Gesellschaft (DIG) sowie (alle sitzend) mit Michael Trieb (DIG)/Leiter der Volkshochschule Memmingen, Pfarrer Christian Kunzmann und der Vertreter des israelischen Generalkonsulats Moti Ish-Shalom im Rathaus anlässlich der Veranstaltung „50 Jahre diplomatische Beziehungen Deutschland-Israel“.
In der Rathaushalle wurde unter der Anleitung von von Tanzlehrer Avi Palvari zu israelischer Klezmer Musik getanzt. Fotos: Störl/Europabüro