Mit einem Festakt zum 10-jährige Jubiläum des Existenzgründungszentrums (egz: erfolgte der Auftakt zu den 7. Allgäuer Gründertagen im (egz:-Gebäude in der Neuen Welt. Ministerialdirigent Hermann Lück vom Wirtschaftsministerium sprach bei der Eröffnung von einem Vorzeigegründungszentrum. Zahlreiche Interessenten informierten sich an Messeständen und den Vorträgen und holten sich so ihre „Basisinformationen“ für eine Unternehmensgründung oder die Umsetzung einer Geschäftsidee.
Bis auf den letzten Platz war der Tagungsraum des Existenzgründungszentrums besetzt. „Ich stehe in meinem Büro auch lieber“, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die Gäste mit einem schmunzeln. Er spielte darauf an, dass einige Personen bei dem Festakt zum 10-jährigen Jubiläum des (egz: keinen Sitzplatz mehr erhalten hatten. „Wir haben 1998 gerade so groß wie notwendig gebaut“, erläuterte das Memminger Stadtoberhaupt.
Damals stellte die Bayerische Staatsregierung im Rahmen des Programms „Offensive Zukunft Bayern“ 30 Millionen Deutsche Mark aus Privatisierungserlösen für ganz Bayern zur Verfügung. „Dank des Einsatzes von Staatsminister Josef Miller ist es uns gelungen, in Memmingen eines von 20 bayerischen Gründungszentren gefördert zu bekommen“, blickte Dr. Holzinger zurück. Die Stadt Memmingen habe mit einem Aufwand von rund sechs Millionen Deutsche Mark das Gebäude erstellt. Stadt, Landkreis Unterallgäu, die jetzige Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim und die VR-Bank Memmingen eG betreiben in einer GmbH & Co.KG das Gründungszentrum, welches derzeit zu 100 Prozent ausgelastet sei und sehr erfolgreich arbeite, bilanzierte der Oberbürgermeister. Dies würden auch die Zahlen zeigen:
- 53 Unternehmen haben sich seit der Gründung eingemietet
- 36 Unternehmen sind nach ihrem „Start“ im Gründungszentrum wieder ausgezogen, davon sind
- 28 Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich und haben 90 Arbeitsplätze größtenteils in der Region Memmingen/Unterallgäu geschaffen
Mit einem Dank an die Mitgesellschafter des (egz: und den Netzwerkpartner für ihr Engagement, eröffnete Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger die 7. Allgäuer Gründertage.
„Es gibt Phasen, da werden neue Ideen und Konzepte losgelassen, die dann aber schnell wieder verpuffen. Das (egz: gehört mit Sicherheit nicht dazu“, lobte Landrat Hans-Joachim Weirather bei seiner Begrüßung. „Dieses Konzept hat und wird nachhaltig permanent Früchte tragen“, stellte Weirather auch mit Blick auf die stabilen wirtschaftlichen Kennzahlen aus Stadt und Land fest.
„Memmingen ist eines unserer Vorzeigegründungszentren in Bayern“, betonte der Leiter der Mittelstandsabteilung im Wirtschaftsministerium Ministerialdirigent Hermann Lück zu Beginn seiner Festansprache. Dies sei nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass hier in der Region die Gebietskörperschaften und die Kreditinstitute dahinterstehen. Gründerzentren seien „Sauerstoffzelte bis das Unternehmen gesättigt ist, auf dem freien Markt zu bestehen“ und stellen neben weiteren Maßnahmen der Staatsregierung wie dem Mittelstandsförderungsprogramm oder dem Existenzgründerpakt eine der wesentlichen Säulen der staatlichen Unterstützung von Unternehmen in Bayern dar. Eine Bitte habe er noch, so Lück am Ende seiner Rede im Hinblick auf die derzeitige Bankenkrise: „Richten Sie den Blick nach vorn und schauen stark und optimistisch in die Zukunft“.
Für den Handel sprach der stellvertretende IHG-Vorsitzende Manfred Neun, für das Handwerk der Kreishandwerksmeister Ludwig Demmeler. Beide gratulierten zur Erfolgsgeschichte des Memminger (egz: und betonten die Wichtigkeit der Gründertage als eine Einrichtung, bei der sich potentielle Unternehmensgründerinnen und -gründer umfassend informieren könnten.
Das Vortragsprogramm behandelte alle Facetten von den Grundlagen der Existenzgründung über die Businessplanung, Marketing und Vertrieb bis hin zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sowie der Buchführung. Bei einem Messebesuch stellten sich die Netzwerkpartner der Allgäuer Gründertage den Fragen interessierter Gründerinnen und Gründer und hatten für jeden hilfreiche Informationen zur Hand.
Zu einem Unterricht der besonderen Art kam eine Klasse der Staatlichen Berufsoberschule Memmingen. Die Schülerinnen und Schüler waren samt Lehrer der Einladung zu den Gründertagen gefolgt und erhielten so aus dem existenzgründerischen Blickwinkel betriebswirtschaftliche Informationen von erfolgreichen Gründern und den Fachleuten der Netzwerkpartner.
Der parallel zu den Vorträgen stattfindende Workshop „Empowerment für Existenzgründerinnen – Potentiale nutzen“ der Organisationsberaterin Kathrin Zeller war ein voller Erfolg. „Wir mussten sogar Teilnehmerinnen absagen“, so Isolde Stock vom veranstaltenden PowerProjekt Frau & Beruf.
Die musikalische Gestaltung des Festaktes übernahm das Saxophon-Quartett der Städtischen Sing- und Musikschule.
